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Der Tesla 3 ist da! Das «Günstig»-Modell ist genau so abgefahren, wie wir gehofft haben

Das Cockpit des Tesla Model 3.
Das Cockpit des Tesla Model 3.bild: tesla

Der Tesla 3 ist da! Das «Günstig»-Modell ist genau so abgefahren, wie wir gehofft haben

Elon Musk hat am Wochenende die ersten 30 Tesla Model 3 ausgeliefert. Sie kosten zwischen 35'000 und 58'000 US-Dollar und kommen mit einer Akkuladung je nach Modell 350 bis 500 Kilometer weit.
30.07.2017, 15:1731.07.2017, 10:16
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Elon Musk übergab am Freitag die ersten 30 Autos des Model 3 an ihre Besitzer. Inzwischen habe das Unternehmen mehr als eine halbe Million Vorbestellungen für das Fahrzeug, sagte der Tesla-Chef. Die meisten davon stammten aus dem Heimatmarkt USA.

Es ist das erste Update zu der Zahl, nachdem sich zur Ankündigung des Model 3 im Frühjahr vergangenen Jahres binnen weniger Wochen mehr als 370'000 Menschen auf die Warteliste setzen liessen.

Tesla will auch seinen günstigeren Wagen Model 3 mit der Zeit komplett selbstfahrend machen.

Das Fahrzeug bekomme dafür standardmässig die volle Ausstattung aus acht Kameras und einem Dutzend Ultraschall-Sensoren, sagte Tesla-Chef Elon Musk am Samstag.

Ein 15-Zoll-Touchscreen für alles – mehr braucht das Model 3 nicht

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Kein Tacho, keine Knöpfe, kein Head-up-Display: Alles wird auf dem tabletförmigen Display in der Mitte angezeigt, auch das Tempo.

Zunächst sollen nur die Fahrassistenz-Funktionen aktiviert werden, die Software zum autonomen Fahren werde später in die Fahrzeuge geladen. «Der Plan ist, dass alle Teslas vollständig autonom fahren können», sagte Musk. Schon jetzt kann die Roboterwagen-Software im Hintergrund mitlaufen, um Daten für die Zukunft zu sammeln.

Der Tesla 3 wurde vor über einem Jahr präsentiert, jetzt wird er endlich verkauft

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Das ist der neue Tesla Model 3
Elon Musk, Chef von Tesla Motors Inc., hat in Kalifornien das Model 3 präsentiert.
quelle: ap/ap / justin prichard
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Geduld ist gefragt

Bei der Vorbestellung müssen 1000 Dollar hinterlegt werden. Tesla habe sich dennoch nicht bemüht, mehr Preorder zu gewinnen, betonte Musk. Da die Produktion erst allmählich hochgefahren werde, «würde das keinen Sinn machen». Der Zeitplan sieht vor, weitere 100 Fahrzeuge im August zu bauen, dann 1500 im September, um dann bis zum Dezember auf 20'000 Model 3 im Monat zu kommen. Das bedeutet, dass selbst die Vorbesteller aus der ersten Welle bis tief ins Jahr 2018 auf ihre Wagen warten könnten. Wer jetzt ein Auto bestelle, komme Ende 2018 dran, sagte Musk.

So funktioniert der Touchscreen im Tesla Model 3

Das Model 3 spielt eine Schlüsselrolle für die Zukunft von Tesla: Mit einem Grundpreis von 35'000 Dollar soll es den Elektroauto-Hersteller aus der Luxus-Nische in den breiten Markt bringen. Die Tesla-Produktion soll von rund 84'000 Autos im vergangenen Jahr auf eine halbe Million Fahrzeuge 2018 steigen – und für 2020 peilt Musk die Millionen-Marke an.

Konkurrenz schläft nicht

Zugleich ist es das Preissegment, in dem Tesla auf massive Konkurrenz grosser Autokonzerne stossen wird. Sie arbeiten unter Hochdruck an eigenen erschwinglichen Elektrofahrzeugen – unter anderem bei VW heisst es, 30'000 Euro sei die Marke, bei der man Tesla «abfangen» wolle. Von BMW wird zur Internationalen Automobil-Ausstellung IAA im September nach Medienberichten eine elektrische Version seiner 3er-Reihe erwartet. General Motors ist bereits in dem Preissegment mit seinem Chevy Bolt präsent.

Zur Übergabe der ersten Wagen gab Tesla auch mehr technische Daten des Fahrzeugs bekannt. So soll die Reichweite mit der Standard-Batterie bei 220 Meilen (354 Kilometer) liegen und die Höchstgeschwindigkeit bei 130 Meilen pro Stunde (209 km/h). Von Null auf 60 Meilen pro Stunde (96,5 km/h) beschleunigt der Wagen in 5,6 Sekunden.

Teure Zusatzfeatures

Für einen Aufpreis von 9000 Dollar bietet Tesla eine leistungsstärkere Batterie an, mit der die Reichweite 310 Meilen (499 Kilometer) erreichen soll, während die Höchstgeschwindigkeit auf 225 Kilometer pro Stunde steigt. Von Null auf 60 Meilen pro Stunden geht es dann in nur noch 5,1 Sekunden.

This undated image provided by Tesla Motors shows the Tesla Model 3 sedan. The electric car company’s newest vehicle, the Model 3, which set to go to its first 30 customers Friday, July 28, 2017, is h ...
Der erste fabrizierte Tesla Model 3.Bild: AP/Tesla Motors

Für die Fahrassistenz-Funktionen werden 5000 Dollar fällig und für die spätere Fähigkeit zum autonomen Fahren noch einmal 3000 Dollar. Rechnet man alle diese Upgrades samt des bei Autofirmen üblichen Komfortpakets mit Glasdach, besserem Audiosystem und anderer Innenausstattung zusammen, ergibt sich bereits ein Preis von 57'000 Dollar. Und wenn man eine andere Farbe als Schwarz will, kommen noch einmal 1000 Dollar dazu. Preise für Europa soll es erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.

Aufschläge in dieser Grössenordnung waren erwartet worden – und Branchenanalysten wiesen bereits darauf hin, dass Tesla damit beim Preis der besser ausgestatteten Modelle wieder deutlich über dem durchschnittlichen Wert für einen Neuwagen liegen werde. In den USA sind das gut 34'000 Dollar. Allerdings geht Musk davon aus, dass Tesla mit wachsender Produktion seine Preise senken kann. Dann werde auch die Nachfrage nach Teslas Wagen steil ansteigen, prognostizierte er bei der vergangenen Vorlage von Quartalszahlen. Die Erwartungen der Anleger sind so hoch, dass Tesla an der Börse mehr wert ist als die viel grösseren US-Autokonzerne General Motors und Ford.

Tesla hat die Übergabe der ersten 30 Model-3-Wagen als Livestream übertragen

(oli/sda/dpa)

Tesla will alle Modelle mit Technik für autonomes Fahren ausrüsten

Video: reuters

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quelle: x03007 / patrick t. fallon
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142 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommentiert
30.07.2017 18:22registriert Oktober 2015
Das Tesla Modell 3 sollte jetzt auch noch den letzten Elektroautokritikern zeigen das Elektromobilität 1. Erschwinglich ist.
2. Auch für längere Fahrten brauchbar ist.
3. Und auch einfach schön aussieht.
Habe das Gefühl Elon Musk/Tesla die einzigen sind die nicht vor der Erdöl Lobby zurückschrecken und wollen das die Welt auch noch in Zukunft belebbar ist.

Die Welt braucht mehr Leute wie Elon Musk!👌🏼
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Teslaner
30.07.2017 20:17registriert April 2015
Wisst ihr noch: "Ein Handy mit einem Touchscreen wird sich niemals durchsetzen"

Stimmt, heute sieht man fast nur noch Tastenhandys! Dann werdet ihr bei den Autos sicher auch recht haben. Wenn sie dann noch autonom fahren können wie Tesla, wird es die Knöpfe noch mehr brauchen.
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What’s Up, Doc?
30.07.2017 19:56registriert Dezember 2015
Wenn ich bedenke dass unser Zweitwagen BMW i3 54000.00 Franken kostet sind die 58000.00 Dollar ein guter Deal, mehr Reichweite, mehr Platz, mehr Leistung, autonomes Fahren ect. ect. ect.
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