Die Auswahl an Kreditkarten wird immer grösser. Doch nach wie vor gibt es grosse Preisunterschiede zwischen den Kartenanbietern, wie aus einer am Mittwoch publizierten Studie des Schweizer Vergleichsdienstes Moneyland hervorgeht. Moneyland hat die Gebühren und Gesamtkosten von mehr als 160 Kreditkarten für die ersten zwei Jahre verglichen (PDF).
Gerade im Ausland sei die Differenz gross, heisst es in einem Communiqué zur Umfrage. Dabei würden Alternativkarten von Neobanken wie Transferwise, Neon oder Revolut nicht gleich häufig wie klassische Kreditkarten von den Händlern im Ausland akzeptiert.
Betrachtet man den Preis bei klassischen Kreditkarten, so könnte ein typischer Gelegenheitsnutzer innerhalb von zwei Jahren über 500 Franken sparen, wenn er von der teuersten zur günstigsten Karte wechselt. Vielnutzer könnten bei einem Wechsel sogar mehr als 1150 Franken sparen, heisst es.
Für Gelegenheitsnutzer habe die Cashback-American Express von Swisscard am besten abgeschnitten. Auf Platz zwei folgt die Coop Supercard Mastercard/Visa und auf Platz drei die Migros Cumulus-Mastercard. Es handle sich bei allen um so genannte «Gratis-Kreditkarten» ohne Jahresgebühren.
Auch für Vielnutzer belegt die Cashback-American Express von Swisscard den ersten Platz, gefolgt von der Multiwährungskarte Silber von Swissquote, der TCS Travel Mastercard Gold sowie der Multiwährungskarte Gold von Swissquote.
Karten von Anbietern wie Neon, Revolut und Transferwise seien vor allem für den Einsatz im Ausland gedacht, heisst es weiter. Sie böten meistens günstigere Wechselkurse und geringere Fremdwährungsgebühren, was die Nutzung als alternative Zusatzkarte für Auslandkäufe sinnvoll mache. Da es sich nicht um eigentliche Kreditkarten handle, seien diese nicht im Vergleich analysiert worden. Die Kurse und übrigen Kosten von Neobanken würden jeweils in einer separaten Studie analysiert.
Damit nun in der Ferienzeit keine unangenehmen Überraschungen nach der Heimreise warten, raten die Moneyland-Experten auf keinen Fall im Ausland Bargeld mit einer Schweizer Kreditkarte zu beziehen. Dabei fielen meist hohe Gebühren an. Günstiger sei da der Bargeldbezug mit einer Debitkarte.
Fremdwährungsgebühren fallen auch an, wenn man im Ausland mit dem Handy bezahlt. Das Bezahlen mit dem Smartphone könne daher je nach hinterlegter Karte teuer zu stehen kommen. Im Inland sind Handy-Zahlungen hingegen kostenlos.
Ebenfalls im Ausland zu vermeiden gelte das Bezahlen in Schweizer Franken. Daher sollte wenn immer möglich im Ferienland in der Landeswährung gezahlt werden, also in Euro, Dollar etc. Auch das Begleichen von grösseren Beträgen per Debitkarte sei im Ausland in der Regel günstiger als mit Kreditkarten.
Karten von Neobanken hätten häufig die besten Wechselkurse, allerdings eine geringere Akzeptanz (etwa bei Mietwagenfirmen). Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Reisen auch eine klassische Kreditkarte dabeihaben.
(oli/sda/awp)