Digital
Schweiz

Die Post verfolgt nur ihr neues E-Voting-System weiter

Die Post verfolgt nur ihr neues E-Voting-System weiter

05.07.2019, 16:0008.07.2019, 06:31
Mehr «Digital»

Die Post lässt ihr bestehendes E-Voting-System fallen. Sie bietet es ab Freitag nicht mehr an. In den vier Kantonen, wo das System bisher im Einsatz war, steht es somit bei den nationalen Wahlen im Oktober nicht zur Verfügung. Die Post setzt voll auf ihr neues System.

Damit reagiert das Unternehmen auf den Bundesratsentscheid, E-Voting bis auf weiteres nicht als ordentlichen Stimmkanal einzuführen. Unter dieser Voraussetzung ist der Aufwand für zwei Systeme zu gross und macht ökonomisch keinen Sinn, wie die Post am Freitag mitteilte.

Schwere Fehler entdeckt

Das neue System mit universeller Verifizierbarkeit will die Post den Kantonen ab 2020 für den Versuchsbetrieb anbieten. Ursprünglich war geplant, ab 2020 schrittweise auf das neue System umzusteigen.

Die Post unterzog dieses System im Frühling einem öffentlichen Intrusionstest. 3000 internationale Hacker bissen sich an ihm nach Postangaben die Zähne aus. Im Quellcode wurden allerdings schwere Fehler entdeckt.

Das bisherige System stand in den Kantonen Neuenburg, Freiburg, Thurgau und Basel-Stadt im Einsatz. In ihm war nur die individuelle Verifizierbarkeit möglich. Dabei erhalten die Stimmenden zusammen mit den Abstimmungsunterlagen Prüfcodes auf Papier. Diese vergleichen sie beim Abstimmen mit den Codes auf dem Bildschirm und wissen so, dass die Stimme korrekt in der Urne landete.

Das neue System verfügt zusätzlich über die universelle Überprüfbarkeit. Mit ihr können die Wahlbehörden prüfen, ob Stimmen in der elektronischen Urne manipuliert wurden. Das ist mit einer Nachzählung der Stimmzettel vergleichbar.

(dsc/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Welcome to Sodom» – dein altes Handy ist bereits hier
1 / 21
«Welcome to Sodom» – dein altes Handy ist bereits hier
«Sodom» nennt man den Teil der ghanaischen Hauptstadt Accra, den nur jene betreten, die unbedingt müssen. Bis vor wenigen Jahren war es noch ein Naturparadies ...
quelle: zvg / camino-film.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Polizei warnen vor Betrügern
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story