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Bezahl-App Twint hat über 600'000 Downloads: 2018 kommt der Sofort-Kauf-Knopf

Das TWINT Bezahl App wird benutzt im LILY'S Restaurant am Dienstag, 4. August 2015, in Zurich. Mitte 2015 lanciert TWINT das digitale Portemonnaie fuer die ganze Schweiz. (PHOTOPRESS/Dominic Stei ...
Ein Kunde bezahlt mit der Twint-App im Restaurant Lily's in Zürich: Mittlerweile kann so die Rechnung an schweizweit 25'000 Verkaufsstellen beglichen werden.Bild: PHOTOPRESS

Bezahl-App Twint hat über 600'000 Downloads: 2018 kommt der Sofort-Kauf-Knopf

Die Schweizer Bezahl-App Twint plant, im kommenden Jahr einen Sofort-Kauf-Knopf einzuführen. Damit soll die Nutzung der App erhöht werden.
30.07.2017, 12:1030.07.2017, 12:24
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«Wir arbeiten an einem Dash Button, wie ihn Amazon hat», sagte Twint-Chef Thierry Kneissler gegenüber dem «SonntagsBlick». Die Funktion soll das Online-Shopping vereinfachen. Wer mit dem Handy einen QR-Code auf dem Bildschirm, einer Verpackung oder einer Rechnung scannt, löst damit den Kauf aus.

Laut Angaben von Twint im Juli ist die App mittlerweile über 600'000 Mal heruntergeladen worden und wird für 270'000 Transaktionen pro Monat genutzt. Das Ziel der Firma sind eine Millionen Kunden bis Ende Jahr.

Bis heute hätten sich 375'000 Kunden registriert, also ihr Bankkonto oder eine Kreditkarte mit der App verbunden. «Pro Tag kommen derzeit bis zu 2'500 neue registrierte User dazu», sagte Kneissler im Interview mit dem Schweizer Wirtschafts-Portal Finews.

Die App kann an rund 25'000 Verkaufsstellen, 600 Poststellen, 1000 Online-Shops und 2500 Selecta-Automaten eingesetzt werden und ermöglicht das Senden von Geldbeträgen zwischen iPhone- und Android-Smartphones, um beispielsweise eine Rechnung im Restaurant aufzuteilen.

Thierry Kneissler, CEO Twint, demonstriert einen Zahlungsvorgang mit einem Handy, anlaesslich einer Praesentation der Postfinance Tochter, am Dienstag, 10. Maerz 2015, in Zuerich. Noch im Sommer diese ...
Twint-Chef Thierry Kneissler: 48 von 100 Twint-Einsätzen finden an der Kasse im Laden statt, 41 Einsätze sind Geldüberweisungen von Handy zu Handy und bei elf von 100 Einsätzen wird bei Online-Shops mit Twint bezahlt.Bild: KEYSTONE

Noch zu wenig Vorteile

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Im Bargeldland Schweiz ist das Bezahlen per Handy noch kaum gefragt. Eine im Mai veröffentlichte Umfrage des Internetvergleichsdienstes Moneyland kam zum Ergebnis, dass nur gerade 8 Prozent der Bevölkerung Bezahl-Apps wie Twint und Apple Pay rege nutzen. Gar nur gerade 1 Prozent der Bevölkerung hält Twint, Samsung Pay oder Apple Pay für unverzichtbar. Zum Vergleich: Einen Alltag ohne Bargeld können sich 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nicht vorstellen.

Moneyland begründete die tiefe Quote damit, dass mobile Zahlungslösungen gegenüber Kontaktlos-Zahlungen mit der Karte noch zu wenig Vorteile bieten. In der Regel habe man mit der Kontaktlos-Kreditkarte immer noch schneller bezahlt als mit dem Mobile-Gerät. Dabei sei Apple Pay und Samsung Pay für Schweizer Konsumenten bislang noch ebenso unwichtig, wie die von einer Reihe von Schweizer Finanzinstituten angebotene Twint-App.

Jede Bank für sich

Der Start der neuen Twint-App - eine fusionierte Version der Konkurrenzdienste Twint und Paymit - verzögerte sich wegen technischer Herausforderungen mehrmals. Inzwischen ist sie für Kunden aller grossen Schweizer Banken erhältlich.

Dabei bietet jede Bank eine eigene Version der App zum Download an, um spezifische Zusatzfunktionen anbieten zu können. Auch die Werbekampagnen zur Lancierung schalteten die Finanzinstitute unabhängig voneinander, was ihnen einige Kritik von Experten einbrachte.

Gegenüber dem «SonntagsBlick» nahm Twint-Chef Thierry Kneissler nun Stellung: «Die Diskussion finde ich etwas theoretisch», sagte er. Dem Kunden sei es egal, wie viele Apps es gebe. Dieser habe in der Regel nur ein einziges Lohnkonto, über das er abrechne. (aargauerzeitung.ch)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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emc2
30.07.2017 14:19registriert September 2015
Um in Läden zu zahlen, ist Twint eher lästig (im Vergleich zu kontaktloser Karte), doch es ist super für Beträge an Freunde zu senden und Online-Zahlungen zu tätigen.
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Ökonometriker
30.07.2017 13:21registriert Januar 2017
Die Idee hinter Twint ist ja gut - ich find es super, wenn ich nicht ständig mein Portemonnaie mit mir herumtragen muss. Aber die Umsetzung ist katastrophal.
Wenn man bezahlen will, dauert es 10 mal länger als mit Bargeld.
Zunächst muss man die App öffnen. Dann den PIN eingeben. Dann muss man Bluetooth aktivieren. Dann die Bezahlfunktion auswählen. Erst dann kann man endlich bezahlen.

In China beispielsweise öffne ich die App, scanne kurz den QR Code und kann gleich bezahlen. Die Kasse braucht kein Extragerät, ein QR-Code Sticker reicht - auch die ärmsten Strassenverkäufer haben das.
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TrueClock
30.07.2017 12:52registriert September 2015
Ich sehe keine Vorteile gegenüber der kontaktlosen Karte. Anfangs musste man bei Twint noch Geld aufladen. Mittlerweilen kann man direkt übers Konto abbuchen.
Dennoch bezahl ich wenn schon Handy dann mit der Postfinance App. Funktioniert genau gleich wie mit Karte, und die Terminals sind viel weiter verbreitet. Twintterminals sieht man zwar immer öfter, aber noch lange nicht oft genug um wirklich eine Alternative sein zu können.
In irgendiwe finde ich Twint einfach behindert
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