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Swisscom TV: Swisscom enthüllt seine neue TV-Box

Bedient wird die «Swisscom Box» mit einer neuen Fernbedienung oder der Stimme.
Bedient wird die «Swisscom Box» mit einer neuen Fernbedienung oder der Stimme.bild: swisscom

Knight Rider kehrt zurück? Nein, Swisscom enthüllt seine neue TV-Box

Alles Wissenswerte zur neuen «Swisscom Box», die Streaming und klassisches Fernsehen vereint und dank Sprachsteuerung auch für Smart-Home-Anwendungen taugt.
14.11.2019, 11:3214.11.2019, 14:48
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Swisscom-CEO Urs Schaeppi und Dirk Wierzbitzki, Leiter Produkte und Marketing, stellten am Donnerstag in Zürich neue Hardware und Software rund um Swisscom TV vor. Angekündigt wurden auch zwei neue Internet-Router.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Swisscom lanciert ein neues Gerät für zuhause: Die sogenannte «Swisscom Box» integriert das von Grund auf überarbeitete Swisscom TV und man kann über sie Smart-Home-Anwendungen ansteuern: Dank Spracherkennung, die angeblich auch auf Schweizerdeutsch funktioniert.
  • Swisscom TV erhält eine neue Benutzeroberfläche. Und Netflix ist neu über den Home-Screen nutzbar und auch andere Streaming-Apps werden integriert. Zudem lassen sich Werbeeinblendungen überspringen!
  • Mit der Internet-Box 3 und der WLAN-Box 2 wurden zwei neue Router für den Heimgebrauch vorgestellt.
  • Es gibt eine höhere Surfgeschwindigkeit beim Festnetz-Internet (Glasfaser) von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde.
  • Die Swisscom tut sich schwer mit dem Ausbau des 5G-Netzes, sagte CEO Urs Schaeppi. Dies wegen der Moratorien in mehreren Kantonen. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise für eine schädliche Wirkung des Mobilfunks, trotzdem bestünden Ängste in der Bevölkerung.
  • Bis Ende dieses Jahres werde die Swisscom 90 Prozent (der Bevölkerung) mit 5G abdecken, sagte Schaeppi. Allerdings noch nicht überall mit voller Geschwindigkeit.
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screenshot: swisscom
«Der Datenverkehr in unseren Netzen verdoppelt sich alle zwei bis zweieinhalb Jahre.»
Urs Schaeppi, Swisscom

Das bietet die neue «Swisscom Box»

Die neue «Swisscom Box» vereine klassisches Fernsehen mit Streaming in einer neuen Oberfläche, könne über einen integrierten Voice Assistant gesteuert werden – und ermögliche so auch die Steuerung von Smart-Home-Geräten.

So sieht sie, ähm, aus.
So sieht sie, ähm, aus.bild: swisscom

Im Video:

Über den Voice Assistant lassen sich gemäss Medienmitteilung zum Start die beliebtesten Funktionen von Swisscom TV nutzen – vom Senderwechsel oder dem Start einer App über die Suche nach Inhalten bis zur Aktivierung der Radiofunktion oder dem Start der eigenen Spotify-Playlist.

Auch der Aufruf der lokalen Wetterprognose oder die Steuerung von gewissen, via Swisscom Home App integrierten, Smart-Home-Geräten sei möglich. «So etwa, um bequem vom Sofa eine vernetzte Lichtquelle ein-/auszuschalten oder in einen vorprogrammierten Zustand zu versetzen.»

Gut zu wissen für Filmliebhaber: Die «Swisscom Box» unterstützt 4K UHD mit Dolby Vision und Dolby Audio.

Bedient werde die Set-Top-Box «ganz bequem mit einer weiterentwickelten Fernbedienung» oder per Sprachsteuerung, die auf den Weckruf «Hey Swisscom!» hört. Auch Swisscom TV lässt sich über Sprachbefehle ansteuern.

Mit der neuen TV-Box integriert die Swisscom weitere Apps. Dazu gehört die Spieleplattform Steam, womit die «Swisscom Box» quasi zur Gamekonsole wird. An Bord sind auch Apps wie Spotify oder der hauseigene Online-Speicher MyCloud-App, in dem man zum Beispiel eigene Fotos sicher speichern kann. Bekannte Streaming-Anbieter wie Sky, DAZN und Netflix sind «fest» in das Betriebssystem (EOS 4) verankert.

Das bringt das neue EOS 4

Swisscom TV.
Swisscom TV.screenshot: swisscom

Die Sprachsteuerung funktioniert angeblich auch auf Schweizerdeutsch, mit den verschiedensten Dialekten, wobei sich diese Funktion im Beta-Stadium befindet.

In diesem Demo-Video werden die Befehle auf Hochdeutsch gesprochen:

An der Präsentation betonten die Verantwortlichen die Sicherheitsvorkehrungen der «Swisscom Box» bezüglich Datenschutz. Man will sich offensichtlich abgrenzen zu den in die Kritik geratenen Smart-Lautsprechern von Amazon und Co.

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Swisscom gehört gemäss eigenen Angaben zu den weltweit ersten sieben Anbietern, die Netflix-Inhalte direkt in ihre eigene Streaming-Plattform integriert haben.

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screenshot: swisscom

«Play next»-Funktion: Bei den eigenen TV-Aufnahmen genügt ein Knopfdruck oder gesprochener Befehl – und die Sendung startet oder der Werbeblock ist übersprungen. Das funktioniert dank «Machine Learning»: Schlaue Algorithmen erkennen Anfang und Ende einer TV-Folge, so dass Werbung angeblich gezielt übersprungen werden kann.

Bingewatching: «Play next» ermögliche aber auch die unterbruchsfreie Wiedergabe von mehreren Serienfolgen hintereinander, selbst wenn die einzelnen Folgen auf unterschiedlichen Sendern zu unterschiedlichen Zeiten aufgezeichnet wurden.

Wermutstropfen: «Play next» ist vorerst nur für folgende Fernseh-Sender verfügbar: 3+ HD, Channel 4 HD, DMAX HD, ORF 1 HD, Pro7 HD, RTL HD, RTS un HD, RSI LA 1 HD, SRF1 HD, Super RTL HD, VOX HD, ZDF HD.

Bild

Das sei nur der Anfang, heisst es.

«Wir haben nun mit der «Swisscom Box» eine Grundlage gelegt, auf der wir hier in der Schweiz mit unserem Entwicklerteam bauen können. Denn es ist klar, dass Anwendungen wie Smart Home und Voice Assistant noch viele Möglichkeiten bieten und in Zukunft ein integraler Teil unseres Lebens werden könnten. So drückt der Voice Assistant derzeit intensiv die Schulbank und lernt gerade, auch alle Dialekte zu verstehen.»
Dirk Wierzbitzki, Swisscom

Preis und Verfügbarkeit

Die neue «Swisscom Box» ist ab 17. November 2019 für 129 Franken erhältlich, Neukunden mit «TV M»- oder «TV L»-Abo erhalten die Set-Top-Box kostenlos.

Bestehende Swisscom-TV-Abonnenten, die auf die neue «Swisscom Box» wechseln möchten, müssen selber aktiv werden.

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screenshot: swisscom

Per Software-Update auf EOS 4 wird die eine oder andere Funktion, wie etwa «Play next», fürs Überspringen von Werbung, auch für die ältere TV-Box bereitgestellt.

Höhere Surfgeschwindigkeit auf Glasfaser

Im Geschwindigkeitsrennen beim Festnetz-Internet dreht jetzt auch die Swisscom auf. Der «blaue Riese» erhöht die maximale Surfgeschwindigkeit auf dem Glasfasernetz auf 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).

Davon würden die Kunden sukzessive ab März profitieren, hiess es am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Bisher hatte das höchste Tempo bei 1 Gbit/s gelegen.

Damit zieht die Swisscom mit Konkurrentin Salt gleich, die ebenfalls ein Spitzentempo von 10 Gbit/s auf Glasfasern bietet. Die Kabelnetzbetreiber UPC und Quickline haben vor kurzem den Speed auf 1 Gbit/s erhöht.

«19 Prozent der Kunden wollen schnellstmögliches Internet.»
Dirk Wierzbitzki, Swisscom

Neue Router, schnelleres WLAN

Die Swisscom bringt auch ihre Internet-Router und WLAN-Geräte für Privatkunden auf Vordermann.

Die Internet-Box 3 ist laut Mitteilung ab dem 17. November 2019 erhältlich. Bestehende Kunden erhalten sie für 99 statt 299 Franken. Für Neukunden mit einem Internet-Abo inOne home, M oder L, gibt's das Gerät kostenlos.

Mit der WLAN-Box 2 wird Swisscom ab Frühjahr 2020 den leistungsfähigeren WLAN-Standard «Wi-Fi 6» unterstützen. Damit können mehr Geräte gleichzeitig schnell surfen.

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screenshot: swisscom

Reaktionen auf die heutige Swisscom-Präsentation

Mit Material der Nachrichtenagentur SDA/AWP

(dsc)

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Bild: Netflix


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Video: srf
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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
14.11.2019 12:05registriert Mai 2015
Wenn eine Telefonfirma ein gewöhnliches Internetzugangsgerät als Rocket Science präsentiert.

#Swisscom
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Antinatalist
14.11.2019 11:57registriert September 2019
Diese proprietären TV-Boxen, die nun offenbar auch alle zwei Jahre ein neues Upgrade bringen müssen, sind vorallem eins: Ein neues, unnötiges Umweltproblem.

Aber bei Swisscom und UPC stellt man natürlich solche Teile gern als neueste technologische Errungenschaft, ein Must-Have für wohlstandsverwöhnte Konsumenten, vor. 🙄
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fidget
14.11.2019 12:58registriert Dezember 2018
Eigentlich ist es gut, dass Swisscom nicht alle Boxen einfach austauscht. Dadurch entsteht nur unnötiger Elektroschrott. Die TV-Boxen funktionieren einwandfrei, deswegen müssen sie auch nicht ersetzt werden. Allerdings wäre es schön, wenn sie kostenlos abgegeben wird, sobald die alte den Geist aufgibt. Gerade als Bestandskunde darf man das erwarten.
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