Samsung durchlebt turbulente Zeiten. Während es die Südkoreaner lange geschickt verstanden, im Windschatten Apples zu segeln, muss man sich nun vermehrt mit kritischen Medienberichten herumschlagen.
Nachfolgend zeigen wir in fünf Punkten den Weg aus der Krise. Dabei spielen die Sprüche des weisen Konfuzius eine wichtige Rolle.
Der chinesische Philosoph soll einst gesagt haben:
Am 10. April kommen die neuen Galaxy-Smartphones in den Handel. Vor dem Verkaufsstart ist die Nervosität gross bei der Samsung-Führung. Die Südkoreaner mussten zuletzt mehrmals schlechte Zahlen kommunizieren. Mit den neuen Flaggschiffen will Samsung ab Freitag das Steuer herumreissen und an alte Erfolge anknüpfen. Die Chancen stehen gut, allerdings gilt es, eigene Schwächen zu überwinden.
Schon Konfuzius wusste:
Die Berichte der Tech-Journalisten zu den neuen Android-Smartphones sind überwiegend positiv ausgefallen. Nachvollziehbar ist Samsungs Strategie, sich bezüglich Design und Materialien stärker an den erfolgreichsten Konkurrenten anzugleichen. Hingegen ärgern sich Fans, weil Features fehlen, die frühere Galaxys dem iPhone voraus hatten. Der deutsche Techblog Android Pit hat die Gründe zusammengefasst, «warum Samsung-Fans das Galaxy S6 hassen:»
Eine gute Nachricht aus Sicht der Schweizer Kunden betrifft die Zahl der vorinstallierten Apps. Aus den USA war berichtet worden, dass auf neuen Galaxy-Smartphones 56 Apps vorinstalliert seien. Hierzulande sind es aber deutlich weniger, wie Samsung Schweiz mitteilt.
Womit wir beim nächsten Konfuzius-Spruch sind:
Was hat die Tech-Welt letzten Herbst voller Schadenfreude über Apple und das iPhone 6 Plus gelacht. Angeblich verbogen sich neu gekaufte Apple-Handys ab einem gewissen Druck, ob unabsichtlich in der Hosentasche oder durch absichtliche Gewalteinwirkung.
Seit dem Osterwochenende ist #Bendgate zurück. Dieses Mal hat es Samsung erwischt. Der Belastungstest einer US-Versicherungsfirma soll zeigen, dass sich das Galaxy S6 Edge unter gleich viel Druck verbiegt wie das iPhone 6 Plus. Zusätzlich zersplittert das Display.
Dabei hatte Konfuzius schon früh gewarnt:
Nun wird der Spott über Apples Bendgate für die Südkoreaner zum Bumerang. Bei der Präsentation der neuen Galaxys Anfang März hatte man auf der Bühne noch behauptet, die Smartphones würden sich nicht verbiegen.
Samsung hat als Reaktion ein hauseigenes Video veröffentlicht. Dieses soll zeigen, dass das S6 Edge normalen Belastungen durchaus standhalte.
Die offizielle Stellungnahme im Firmenblog zeugt allerdings weniger von Souveränität, sondern grenzt vielmehr an Quengelei. Die Firma SquareTrade wird aufgefordert, den Belastungstest unter realistischeren Bedingungen erneut durchzuführen ...
Es scheint, als könnten die Koreaner austeilen, aber nicht einstecken. Hätte man doch auf Konfuzius gehört. Er sagte:
Dies gilt auch für das jüngste «Skandälchen». Samsung soll angeblich junge Chinesen dafür bezahlt haben, sich bei der Präsentation der neuen Galaxy-Smartphones als Fans auszugeben. Dies berichtete ein Newsportal in Taiwan und berief sich auf eine chinesische Zeitung.
Samsung erwiderte scharf im eigenen , dass die Vorwürfe untersucht worden seien und sich als haltlos erwiesen hätten. Im letzten Satz der Stellungnahme heisst es: «Wir werden auch unsere Bemühungen fortsetzen, um herauszufinden, wie die Story entstand.» Firmenblog
Wenden wir uns ein letztes Mal Konfuzius zu:
Angesichts der Aufregung der letzten Tage und dem bevorstehenden Verkaufsstart ist der Samsung-Führung Gelassenheit zu wünschen. Samsung hat mit dem S6 und dem S6 Edge zwei Spitzen-Smartphones am Start, die rund um den Globus viele Käufer finden werden. Dass sich Bendgate als echtes Problem herausstellt, darf stark bezweifelt werden. Aber das wussten wir eigentlich längst.