Zugegeben – viel ist in dem etwa 15 Sekunden dauernden Videoclip von Samsung nicht zu erkennen: Der Galaxy-Schriftzug und zwei rechteckige Formen, die sich durch eine Oberfläche hindurch im Schriftzug andeuten. Danach allerdings erscheint der verräterische Text: «Unpacked 2/11/2020».
«Unpacked» ist der Name von Samsungs Veröffentlichungsevents – und «2/11/2020» ist die amerikanische Schreibweise des Datums 11. Februar 2020.
Samsung Unpacked leaked promo. Unpacked is confirmed for 2/11/20 pic.twitter.com/nQeT6i4aRp— Max Weinbach (@MaxWinebach) January 4, 2020
Der naheliegende Schluss ist, dass Samsung bereits an diesem Datum sein neues Top-Gerät, aller Wahrscheinlichkeit nach das Galaxy S11, vorstellen wird. Das überrascht, denn in den vergangenen Jahren hatten die Koreaner die Vorstellung stets mit der Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona zusammenfallen lassen. Doch der findet erst zwei Wochen später, vom 24. bis 27. Februar, statt.
Das Datum wirft noch eine weitere Frage auf: In der vergangenen Woche häuften sich die Gerüchte, dass Samsung sein nächstes Galaxy nicht S11, sondern S20 nennen würde. Die Wahl des Datums scheint jedoch die klassische Zählung und die Zahl 11 zu unterstützen.
Ebenfalls unklar ist, was die rechteckigen Formen im Video zu bedeuten haben. Sie könnten etwa auf eine andere, eher rechteckige Anordnung der Kameras auf der Geräterückseite hindeuten, oder auf ein ausgeklapptes, eher rechteckiges Galaxy Fold 2 hindeuten, das ebenfalls vorgestellt werden könnte.
Unabhängig vom kommenden Top-Gerät könnte der Schritt weg von den grossen Messeterminen programmatisch sein: Auch bei der Vorstellung des zweiten Smartphone-Flaggschiffs, dem Note 10, wich Samsung von dieser bisher verfolgten Linie ab: Hier hatte man das jeweils neuste Gerät mehrere Jahre lang mit der Fachmesse IFA in Berlin zusammenfallen lassen. Im vergangenen Jahr ging das Unternehmen auch hier einen anderen Weg und stellte es ebenfalls einige Wochen früher vor.
Dieser Schritt ist durchaus bemerkenswert – möglicherweise verspricht Samsung sich so eine grössere Aufmerksamkeit für seine Produkte, Apple geht diesen Weg seit Jahren konsequent. Offen bleibt allerdings, ob dies schlicht von einem grösseren Selbstbewusstsein zeugt, oder von der Angst, sich andernfalls zuwenig von den Mitbewerbern abheben zu können. Für die Messe-Veranstalter ist das, sollten sich auch andere grosse Hersteller dazu entschliessen, nicht erfreulich, da diese in der Berichterstattung gerade von diesen grossen Produktvorstellungen profitieren.
Es wird interessant zu beobachten sein, ob sich auf der am Dienstag beginnenden CES in Las Vegas ähnliche Probleme abzeichnen könnten.
(t-online.de/jnm)