Die neuen Galaxys sind so zerbrechlich wie kaum ein anderes Smartphone, warnt die Stiftung Warentest. Und es gibt weitere Kritikpunkte.
03.05.2017, 10:2203.05.2017, 16:35
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watson preist nicht nur die Vorzüge neuer Smartphones an, sondern berichtet auch schonungslos über die Schwächen. Dies gilt insbesondere für Geräte der beiden Giganten Apple und Samsung, die weltweit die Verkäufe dominieren.
Erst kürzlich berichteten wir über 12 Dinge, die das Galaxy S8 dem iPhone voraus hat. Und nun geht es um die Dinge, die Samsung wohl lieber verschweigen würde, weil sie die neuen Flaggschiffe ziemlich alt aussehen lassen ...
«Blamage im Falltest»
Die meisten aktuellen Smartphones bestehen laut der deutschen Stiftung Warentest den Falltest problemlos, aber:
«Keines von vier Galaxy S8 und S8 Plus hat unsere Sturztests ohne Bruch im Displayglas überstanden.»
Die deutschen Prüfer finden ungewöhnlich scharfe Worte und schreiben gar von einer «Blamage im Falltest»:
«Die neuen Samsung-Topmodelle Galaxy S8 und S8+ sind nur etwas für sehr achtsame Naturen: Sie sind so empfindlich wie kaum ein anderes Smartphone. Den obligatorischen Falltest in unserer Falltrommel mit 80 Zentimetern Fallhöhe überstanden die Geräte nur schwer angeschlagen: Risse und Sprünge auf den Displays, an den Ecken war das Glas sogar zersplittert – und das schon nach 50 Stürzen auf Stein. In unserem Handytest müssen Geräte üblicherweise 100 Stürze weitestgehend unbeschadet überstehen, damit sie in diesem Prüfpunkt nicht abgewertet werden. Abgesehen von kleinen Kratzern oder leichten Dellen meisterten in den vergangenen Jahren die meisten getesteten Smartphones den Falltest ohne nennenswerte Schäden.»
Das Sturztest-Debakel erstaunt umso mehr, als dass die neuen Galaxys zu den ersten Smartphones gehören, die mit dem Sicherheitsglas Gorilla Glass 5 bestückt sind. Wobei offenbar vor allem die Ecken des Glasgehäuses zersplittern ...
Das ungenügende Abschneiden lässt nur einen Schluss zu: Um das wunderschöne Infinity-Display zu schützen und einem kostspieligen Display-Austausch vorzubeugen, muss man das Gerät in eine Schutzhülle stecken.
Hüllen beeinträchtigen allerdings das schlanke Design, und sie verteuern das Premium-Smartphone (UVP 799 Franken) zusätzlich.
Keine Dual-Kamera
Die Hauptkamera des Galaxy S8 ist gut, sehr gut sogar. Und doch vermissen viele Tester ein Feature, das bald Standard-Ausstattung bei allen wichtigen Herstellern sein dürfte: Die Dual-Kamera ermöglicht Fotos mit Tiefenschärfe und andere geniale Effekte, wie wir spätestens seit dem iPhone 7 Plus (2016) wissen. Auch Android-Hersteller wie Huawei und LG machen es vor – schade, dass Samsung auf die zweite Linse verzichtet.
Das meint Android Authority
Der Akku könnte besser sein 😒
Die Stiftung Warentest bezeichnet die Akkulaufzeit als «nicht überragend, aber akzeptabel». Mit einer Ladung hielten beide Modelle bei intensiver Nutzung etwa 26 Stunden durch.
Im Gegensatz zu den meisten Testern setzen die deutschen Prüfer auf unvoreingenommene Roboterarbeit.
«Ein Industrieroboter führt das folgende Nutzungsszenario solange durch, bis der Akku leer ist und sich das Handy ausschaltet: Pro Stunde 7,5 Minuten ein YouTube-Video über Browser/WLan abspielen, 1,25 Minuten per GPS navigieren, 2,5 Minuten telefonieren, fünf Fotos aufnehmen, zwei Benachrichtigungen empfangen. Die restliche Zeit bleibt das Gerät im Standby (WLAN und GPS an, Bluetooth aus).»
Unerfreulich: Der Akku ist fest verbaut.
Schlecht zu reparieren
Die Reparaturspezialisten von iFixit geben dem Galaxy S8 eine Reparierbarkeits-Note von lediglich 4 (von 10) Punkten. Zum Vergleich: Das iPhone 7, das wegen der verleimten und schlecht austauschbaren Komponenten auch nicht brilliert, hat auf dem Reparierbarkeits-Index immerhin die 7 erreicht.
«Den Austausch des Akkus beschreibt iFixit als möglich, aber unnötig schwierig. Grund dafür ist die Verklebung der wieder aufladbaren Batterie. Zuvor muss allerdings die fest verklebte rückseitige Glasabdeckung entfernt werden, die sich erst nach massivem Einsatz eines Wärmekissens löste. Darüber hinaus geht iFixit davon aus, dass sich die gebogene Glasabdeckung des Displays in der Regel nicht austauschen lässt, ohne den AMOLED-Bildschirm zu beschädigen.»
Der Iris-Scanner kann den Fingerabdruck-Scanner nicht vollwertig ersetzen
Bei starkem Sonnenlicht kann es länger dauern, bis der Iris-Scanner das Auge erfasst, um das Gerät zu entsperren. Und wenn man eine Sonnenbrille trägt, muss man wohl oder übel auf den schlecht platzierten Fingerabdruck-Scanner zugreifen.
Aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen ist die automatische Gesichtserkennung. Sie lässt sich einfach austricksen, so kann man das Galaxy S8 mit einem Foto des Besitzers entsperren. Dies hat auch Samsung bestätigt und sieht das Feature darum nicht vor, um mit Samsung Pay kontaktlos zu bezahlen.
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