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Warum die Geisterstunde überhaupt nicht gruselig ist und Geister nur durch bestimmte Wände gehen können

Hier gibt's nicht viel zu sehen – leider.Bild: Square Enix
«Murdered Soul Suspect»-Review

Warum die Geisterstunde überhaupt nicht gruselig ist und Geister nur durch bestimmte Wände gehen können

«Murdered Soul Suspect» hätte das Zeugs zu einem innovativen Detektiv-Spiel gehabt, stattdessen versinkt es im Einheitsbrei.
28.06.2014, 11:0615.07.2014, 14:47
Philipp Rüegg
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Den eigenen Mordfall aufklären. Klingt doch spannend. Nachdem Polizist Ronan O'Conner von einem unbekannten Serienkiller aus dem Fenster geworfen und zur Sicherheit noch von sieben Kugeln durchsiebt wird, passiert etwas Merkwürdiges. Statt wie es sich gehört, ins Licht zu gehen und im Jenseits Kaffee mit der verstorbenen Angebeteten zu trinken, steckt O'Conner als Geist in der Welt der Lebenden fest. Erst wenn er seinen eigenen Fall aufgeklärt hat, darf er die Zwischenwelt verlassen – der Himmel nimmt's da ganz genau.

Also begibt sich der eigenwillige Detective im beschaulichen US-Städtchen Salem auf die Suche nach seinem Mörder. Als Geist kann O'Conner die Gedanken anderer Menschen lesen und sie teilweise beeinflussen, um die Story voranzutreiben. Als graue Erscheinung kann er nicht selber in das Geschehen eingreifen, dafür aber mit anderen Hinterbliebenen reden.

Der Hauptteil des Spiels besteht darin, Hinweise zu finden und die richtigen davon anzuklicken, bis eine neue Sequenz ausgelöst wird. Zu verlieren gibt es dabei eigentlich nichts, weshalb man einfach so lange probieren kann, bis man die richtigen Hinweise gefunden hat.

Bei den Mini-Rätseln kann man sich auch einfach durchklicken, bis man die richtigen Hinweise erwischt hat.
Bei den Mini-Rätseln kann man sich auch einfach durchklicken, bis man die richtigen Hinweise erwischt hat.Bild: Highdefdigest
Das geht wohl nicht mehr als Nahtoderfahrung durch.
Das geht wohl nicht mehr als Nahtoderfahrung durch.Bild: Square Enix

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Ab und zu gibt es Schleichpassagen, bei denen man sich vor bösen Geisterwesen verstecken muss. Alternativ pirscht man sich von hinten an sie ran und macht ihnen mit einer kurzen Tastenkombination den Gar aus. Das Actionelement wirkt aufgesetzt und deplatziert.

Amüsanter ist es, wenn der schlotende Detective in den Körper einer Katze schlüpft und auf vier Pfoten Wände hochkraxelt oder durch Lüftungsschächte wandert, um an zuvor unerreichbare Orte zu gelangen.

Als Katze kann man sich auch vor den bösen Geistern verstecken.Bild: Theaveragegamer
Diese wollen einem auch noch das letzte bisschen Lebenssaft aussaugen.Bild: Square Enix

Wählerische Hindernisse

Wie es sich für transparente Halbtote gehört, kann O'Conner durch Wände gehen – das heisst, durch ein paar. Eine kurze fadenscheinige Erklärung am Anfang des Spiels soll die Logik dahinter erleuchten – vergeblich. Herauskommt, dass man ständig in irgendwelche Wände prallt und an Gegenständen festhängt, die sich uns hartnäckig widersetzen.

Das Spiel streift zwar viele okkulte Themen, kratzt aber nur an der Oberfläche.
Das Spiel streift zwar viele okkulte Themen, kratzt aber nur an der Oberfläche.Bild: Square Enix

Trotz der etwas verpatzten Spielmechanik und der anspruchslosen Rätsel ist «Murdered Soul Suspect» kein totaler Reinfall. Zwar hätten das düstere Salem und die Geisterwelt viel Potential geboten, das Szenario sowie die Handlung bieten dennoch genug Abwechslung, dass man der Mörder-Story bis zum Schluss folgen will.

Getestet wurde die PS4-Version, die uns Ubisoft zur Verfügung gestellt hat. «Murdered Soul Suspect» ist erhältlich für PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360 und PC.

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