Apple hat auf seinem September-Event zwei neue iPads vorgestellt. Die grösste Aufmerksamkeit galt sicherlich dem grundüberholten iPad Air. Doch auch das Einstiegsmodell, schlicht iPad genannt, erhielt in diesem Jahr ein kleines, aber wesentliches Update.
Statt des mittlerweile vier Jahre alten A10-Fusion-Prozessors steckt nun der zwei Jahre jüngere A12-Bionic-Chip im Tablet. Der verspricht laut Apple im Vergleich rund 40 Prozent mehr Rechenleistung und sogar doppelt soviel Grafikpower. Vielleicht noch interessanter ist aber, dass der A12 Bionic auch Apples Neural Engine bietet.
Das sind acht Recheneinheiten, die für Machine-Learning-Funktionen optimiert sind. Mit Core ML bietet Apple Programmierern schon seit einiger Zeit die Möglichkeit Machine Learning vergleichsweise einfach in ihren Apps einzusetzen. Damit werden Bildanalysen oder Spracherkennungsalgorithmen direkt auf dem Gerät möglich, ohne dass Daten zu einer Cloud geschickt werden müssen. Hier dürfte sich der A12-Chip im iPad auch in den kommenden Jahren als wertvoll erweisen.
Abgesehen davon bleibt beim günstigsten Apple-Tablet alles beim Alten: Display, Gehäuse und sonstige Ausstattung wurden vom iPad aus dem Vorjahr übernommen – leider auch die vergleichsweise schmale Speicherausstattung von 32 GB. Für 100 Franken Aufpreis ist aber auch ein Gerät mit 128 GB Speicher erhältlich – externe Speicherkarten lässt Apple nicht zu.
Das Gerät sieht wertig aus, die Verarbeitung ist top – auch wenn es mit dem breiten Displayrahmen neben den neuen iPad Air – und iPad-Pro-Modellen etwas unmodern aussieht.
Weiterhin arbeitet eine brauchbare, aber nicht überragende 8-Megapixel-Kamera im Innern, das LC-Display ist sehr gut und hell, aber nicht direkt mit dem Deckglas verbunden. Auch auf die Farbtemperaturanpassung TrueTone sowie den grossen P3-Farbraum müssen Nutzer verzichten – all das gibt es erst im deutlich teureren iPad Air. Für Privatnutzer ist das aber verschmerzbar.
Dafür kann das Gerät sowohl mit dem SmartKeyboard (179 Franken, bzw. 174.45 Euro) als auch mit dem Apple Pencil der ersten Generation (99 Franken, bzw. 96.50 Euro) genutzt werden. Zumindest für die Tastatur gibt es auch gute und deutlich günstigere Alternativen von anderen Anbietern.
Der Preis des günstigsten Modells mit 32 GB Speicher liegt unverändert bei 349 Franken. Damit ist das Tablet angesichts der gebotenen Leistung nach wie vor eine echte Preis-Leistungs-Empfehlung. Auch weil Apple softwareseitig noch immer erheblich besser auf die Möglichkeiten des Tablets eingeht, als Android es tut – überdies ist die Zahl der speziell aufs Tabletformat angepassten Apps deutlich grösser.
Über 500 Millionen iPads hat Apple mittlerweile verkauft – und das aktuelle iPad der achten Generation beweist, warum das so ist. Im Kurztest hatte man stets das Gefühl ein Tablet in der Hand zu halten, das mit allen Alltagsanforderungen fertig wird. Sicher – auf das stylische Gehäuse, schicke Farben oder ein Magic Keyboard muss man hier verzichten – dafür punktet das Einstiegsgerät mit Souveränität in fast allen Disziplinen:
Zum Zocken taugt es genauso wie zum Videostreamen – zusammen mit Stift und Tastatur ersetzt es den Notiz- oder Zeichenblock, mit einer externen Tastatur eignet es sich auch zum Mitschreiben in Schule oder im Uni-Seminar.
Ein leistungsfähiges und dennoch bezahlbares Gerät in einer über die Jahre perfektionierten Softwareumgebung – dieses Gesamtpaket macht das günstige iPad für die meisten Nutzer zur Empfehlung, auch weil Apple für mindestens vier Jahre Updates für iPadOS verspricht. Da lässt sich über die etwas altbackene Gehäuse-Optik leicht hinwegsehen.
Verwendete Quellen:
Ich finde einen Rahmen zweckmässig.