Die Schweizer Messenger-App Threema, die sich der Vormacht von WhatsApp, Telegram oder dem Facebook Messenger entgegen stellt, hat einen Investor für eine Expansion des Geschäfts gefunden. Gleichzeitig kündigten die Threema-Entwickler an, dass der vor allem in der Schweiz und in Deutschland populäre Messenger als Open Source offengelegt wird. Zudem soll man Threema künftig auf mehreren Geräten, auch am PC, parallel nutzen können.
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— Threema (@ThreemaApp) September 3, 2020
Nach einer intensiven Aufbauphase lege Threema mit dem Einstieg der deutsch-schweizerischen Investmentgesellschaft Afinum Management AG aus Zürich den Grundstein für Kontinuität, weiteres Wachstum und eine Beschleunigung der Produktentwicklung, hiess es. Afinum teile vollumfänglich Threemas Werte bezüglich Sicherheit und Schutz der Privatsphäre. Die durch diese Partnerschaft gewonnenen zusätzlichen Ressourcen ermöglichten es Threema, über den deutschsprachigen Teil Europas hinauszuwachsen.
Die drei Gründer und Software-Entwickler - Manuel Kasper, Silvan Engeler und Martin Blatter - blieben mit einem wesentlichen Anteil an der Gesellschaft beteiligt und würden Threema weiter führen.
In den nächsten Monaten werde Threema den App-Quellcode vollständig offenlegen und reproduzierbare App-Versionen («Builds») ermöglichen, betonten die Entwickler. «Diese umfassende Transparenz erlaubt es jedermann, die Sicherheit und Funktionsweise von Threema selbstständig zu überprüfen und zu verifizieren, dass der veröffentlichte Quellcode mit der installierten App übereinstimmt.»
Threema greift damit eine Kritik auf, die Datenschutz-Aktivisten in der Vergangenheit immer wieder vorgetragen hatten. Die Behauptungen von Threema zur Wahrung der Privatsphäre könne man nur überprüfen, wenn der Code der App Open Source sei, hiess es.
Gleichzeitig kündigten die Threema-Macher eine neue Funktion an: Threema werde künftig auf mehreren Geräten parallel nutzbar sein, auch am PC und unabhängig vom Smartphone. Im Gegensatz zu anderen Lösungen würden auf einem Server keine Spur von persönlichen Daten zurückbleiben. Dank dieser Technologie könne Threema künftig auf einem PC auch ohne Smartphone genutzt werden.
(oli/sda/awp/dpa)