Digital
Native

Die 15 grössten Flops der Tech-Geschichte

Sie haben einfach nie den Durchbruch geschafft: Die grössten Flops der Tech-Geschichte

Präsentiert von
Branding Box
Präsentiert von
Branding Box
Wer erinnert sich an die Mini-Disc? Apples Newton? Oder die Swatch Paparazzi? Zahlreiche technische Erfindungen sind spektakulär gefloppt – obwohl es sich um gute Produkte handelte. Eine Übersicht.
09.11.2016, 16:1509.08.2017, 13:46

Nicht nur junge und kleine Unternehmen scheitern mit innovativen Produkten, auch Grosskonzerne sind nicht vor Flops gefeit. Selbst erfolgsverwöhnte Konzerne wie Swatch, Google, Microsoft und Apple sind schon auf die Nase gefallen, sogar mehrfach, wenn man genau hinschaut.

Swatch Paparazzi

Bild

2003 kündigte Microsoft-Gründer Bill Gates intelligente Uhren an, die Informationen laufend per Funk vom Heim-PC und anderen Geräten empfangen können. Das klang so gut, dass sich selbst Swatch-Gründer Nicolas Hayek überzeugen liess und die Swatch Paparazzi mit Microsofts Funk-Technologie baute. Sie sollte unter anderem Wetterberichte auf die «smarten» Uhren liefern. Durchsetzen konnte sich die Paparazzi nie. 2011 stellte Microsoft das Projekt ein und Swatch stand ohne Partner da. 

Google+

Bild

Mitte 2011 startete Google seinen Facebook-Herausforderer Google+. Das soziale Netzwerk kam damals moderner und übersichtlicher als die Konkurrenz daher und war zunächst vor allem bei Technik-affinen Menschen beliebt. Trotzdem gelang es Google nicht, die Massen in Scharen von Facebook wegzulocken. Während Facebook, Instagram, YouTube und Co. für viele Menschen fix zum Alltag gehören, ist Googles soziale Plattform längst scheintot. Google+ existiert zwar weiterhin, spielt aber für Google nur noch eine untergeordnete Rolle. Schon 2014 wurden etwa 1000 Entwickler abgezogen und arbeiten nun für andere Google-Produkte.

Gleich geht's weiter mit den Tech-Fails, vorher ein praktischer Hinweis:

Wir haben dein Ingenieurstudium
Lass dich zur Ingenieurin oder zum Ingenieur ausbilden und werde zur gesuchten Fachkraft. Die Hochschule für Technik FHNW bietet eine vielfältige Palette von innovativen Studiengängen an. Viele davon können auch berufsbegleitend absolviert werden.
Mehr Infos >>
Promo Bild

Apple Newton

Bild
bild: apple

Apple umweht die Aura, nur Erfolge produziert zu haben. Das stimmt jedoch nicht. Die 2015 mit hohen Erwartungen lancierte Apple Watch wird selbst von vielen Apple-Fans verschmäht und die Verkaufszahlen sind entsprechend im freien Fall.

Einer der grössten Apple-Flops war mit Sicherheit der Newton, ein 1993 vorgestellter persönlicher digitaler Assistent (PDA). Der zum Luxuspreis von 700 Dollar erhältliche Newton sollte das «digitale Zeitalter definieren» und sei «eine Revolution für die Jackentasche», sagte der damalige Apple-Boss John Sculley – und lag mit diesen Aussagen gründlich daneben. Der Newton wurde schnell wieder eingestampft und das Projekt soll 100 Millionen US-Dollar verschlungen haben.

Ford Edsel

Bild
bild: wikipedia Huebi

250 Millionen US-Dollar butterte Ford in den 1950er-Jahren in die neue Marke Edsel. Nach zehn Jahren Vorlaufzeit rollten 1957 die ersten Edsel-Limousinen, -Cabrios und -Kombis auf der Strasse. Die Autos waren auf der Höhe der Zeit, aber eben auch nicht viel besser als die Konkurrenz. Ford hatte durch seine lange Geheimniskrämerei eine zu hohe Erwartungshaltung geschürt, die man nicht einlösen konnte. Die weltweite Rezession von 1958 versetzte der neuen Marke den Todesstoss. Ford brach die Übung ab und Edsel gilt bis heute als einer der grössten Flops der Auto-Industrie.

Sony Betamax

Bild

Die in den 70er-Jahren neuen Videokassetten sollten das Kino-Erlebnis in die Wohnzimmer bringen. Sonys Betamax-Kassetten konkurrierten gegen Video 2000 von Grundig und Philips und VHS von JVC. Betamax bot die beste Bildqualität und Video 2000 konnte bis zu 16 Stunden Aufnahmen speichern. Trotzdem verloren beide Technologien den «Formatkrieg» gegen die günstigeren VHS-Kassetten. Dass sich die unterlegene VHS-Technologie durchsetzte, lag nicht zuletzt daran, dass Sony und Philips sich weigerten, ihre Formate der Pornobranche zu lizensieren.

Microsoft Zune

Die grössten Flops der Tech-Geschichte
Microsoft's Zune wurde als iPod Killer präsentiert. Der Erfolg war eher bescheiden, obwohl ich stolzer Besitzer eines Zune HD war 🙂

2006 gab es auf dem Pausenplatz kein Kind, das nicht einen iPod hatte oder sich einen wünschte. Kein Wunder also, dass auch Microsoft MP3-Player verkaufen wollte. Toshiba baute für Microsoft den Zune, doch der Zug war längst abgefahren. Niemand wollte den iPod-Klon und 2011 zog Microsoft den Stecker. Hätte man den Zune vor dem iPod lanciert, wäre er vielleicht zum Hit geworden. Aber 2006 galt der iPod längst als Synonym für MP3-Player und hatte alle anderen Rivalen praktisch aus dem Markt gedrängt.

Microsoft Windows Phone

Lumia 950 windows smartphone handy
bild: watson

Das nächste Fiasko erlebte Microsoft mit seinem Handy-Betriebssystem Windows Phone. Microsofts Antwort auf iOS von Apple und Android von Google kam erst Ende 2010 – und somit zwei bis drei Jahre zu spät. Die Kunden hatten sich längst ans iPhone und Android-Handys gewöhnt und liessen sämtliche Smartphones mit Windows-Betriebssystem links liegen. 2013 versuchte Microsoft mit dem Kauf von Nokia doch noch im Smartphone-Markt zu reüssieren, doch der Zug war abgefahren. 2016 zog Microsoft-Chef Satya Nadella die Notbremse und stampfte die Smartphone-Sparte grösstenteils ein.

Google Glass

German Chancellor Angela Merkel wears Google Glass eyewear as she visits a booth of Nokia where students developed an interactive communication software to repair mobile communications equipment abroa ...
Bild: FABRIZIO BENSCH/REUTERS

Google Glass ist Googles Miniaturcomputer in Brillenform. Die Datenbrille kann dem Nutzer E-Mails, Anrufe, Nachrichten oder interessante Informationen zum aktuellen Standort einblenden. Der Vorteil sei, dass man nicht dauernd sein Handy hervorholen müsse. Anfang 2015 stellte Google den Verkauf ein, da die Nachfrage für das 1500 Franken teure Gadget zu gering war.

Google selbst bezeichnete die Brille als Flop, schliesst aber nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt eine überarbeitete Version zu veröffentlichen. Die gescheiterte Google Glass ist nebst den unbeliebten Smartwatches der beste Beweis dafür, dass sich Menschen nicht in «Cyborgs» verwandeln wollen, die von tragbaren Mini-Computern Befehle entgegennehmen.

Sony Mini Disc

Bild

18 Gramm leicht und viel kleiner als die Kassette: Sonys Mini-Disc konnte man bei ihrer Lancierung im Jahr 1992 für das ideale Musik-Mitnahme-Format halten. Anklang fand das neue Format vor allem bei Profis wie Radioreportern, die Mini-Discs für Aufnahmen bei Aussenterminen nutzten. Viel mehr Nutzer hat die von Sony als Kassetten-Killer angekündigte Technologie aber nie gefunden. Die Masse wechselte von der Kassette direkt zur CD.

Gizmondo

Bild

Nintendos portable Spielkonsolen verkaufen sich millionenfach. Kein Wunder versuchten auch Sony, Nokia oder eben Gizmondo die Herzen der Gamer zu erobern. Sonys Playstation Vita verkaufte sich mässig (rund 10 Millionen Mal), Nokias N-Gage spärlich (3 Millionen Verkäufe) und Gizmondo so gut wie gar nicht. Gerade mal 25'000 Geräte wurden 2005 verkauft, bevor die Firma Pleite ging. Eigentlich wäre die Grafik der Spiele für damalige Verhältnisse gut gewesen, die portable Spielkonsole war aber zu teuer und dass nur acht Games zur Auswahl standen, half auch nicht.

Apple Mac Cube

Der PowerMac G4 Cube wurde 2000 von Steve Jobs als technischer Olymp angepriesen. Ausser dem Netzteil war die gesamte Technik des Rechners im namensgebenden Würfel verstaut. Apple-Designer Jonathan Ive heimste für den Mac Cube Design-Preise ein. Die Kunden aber liessen den futuristischen Mac links liegen. Er war wohl zu teuer und liess sich zudem schlecht aufrüsten. Gerade mal 148'000 Exemplare wurden verkauft, bis Apple den Cube nach nur einem Jahr einstampfte.

Microsoft Kin

Bild

Nur anderthalb Monate nach dem Verkaufsstart gab Microsoft Ende Juni 2010 bekannt, dass die ersten eigenen Mobiltelefone Kin One und Kin Two nicht mehr produziert werden. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

3D-Fernseher aller Marken

Bild

Ende 2009 löste «Avatar» einen 3D-Boom im Kino aus. Die TV-Hersteller wollten den Hype ausnutzen und ihre neuen, teuren 3D-Fernseher an die Kundschaft bringen. Dieser ist es allerdings definitiv zu blöd, 3D-Brillen auf dem Sofa zu tragen. Heute spricht niemand mehr von 3D-Fernsehern, obwohl fast alle verkauften Neugeräte 3D unterstützen würden.

Apple Pippin

Bild

Spielkonsolen verbindet man mit Marken wie Nintendo, Playstation oder Xbox. Doch auch Apple versuchte sich einst ein Stück des lukrativen Spiele-Markts abzuschneiden. Der Apple Pippin ist eine von Apple entwickelte Spielkonsole aus dem Jahre 1995, die vom japanischen Spielzeug-Hersteller Bandai unter dem Namen Atmark verkauft wurde. Der Apple Pippin verkaufte sich angesichts der Konkurrenz durch die Playstation und Nintendos N64 sehr schlecht und gilt als Flop.

Samsung Galaxy Note 7

FILE - In this July 28, 2016, file photo, a color blending feature of the Galaxy Note 7 is demonstrated in New York. An overheated Samsung device created smoke that caused a plane to be evacuated at L ...
Bild: Richard Drew/AP/KEYSTONE

Beim Galaxy Note 7 wollte Samsung ein Über-Smartphone produzieren und packte alles in ein Gerät, was 2016 technisch möglich ist. Die Tests der Fachpresse waren entsprechend positiv und die Vorbestellungen erreichten laut Samsung ein Rekordniveau. Doch kurz nach der Markteinführung wurde bekannt, dass es durch einen Produktionsfehler zu Überhitzungen und teilweise Explosionen des Akkus beim Ladevorgang gekommen war. Samsung startete eine globale Rückrufaktion. Nachdem auch ausgetauschte Geräte Feuer gefangen haben sollen und Fluglinien das Note 7 an Bord verboten, stoppte Samsung die Produktion. Es ist ein beispielloses Debakel im Smartphone-Geschäft, das Samsung mehrere Milliarden kosten dürfte.

Woran lag es, dass genau diese Produkte und Technologien floppten?

An der schlechten Qualität? Am Preis? Nicht unbedingt, die Gründe sind mannigfaltig: Rivalen waren schneller beziehungsweise zum richtigen Zeitpunkt auf dem Markt, agierten klüger beim Vertrieb, investierten in schlaueres Marketing. Oder sie gaben keine Versprechen ab, die völlig überzogen waren. Denn positive Mundpropaganda ist immer noch die beste und wirkungsvollste Form des Marketings.

Fragen zum Ingenieurstudium?
Wir erklären dir gerne alles rund ums Studium. Nutze zudem die Gelegenheit, mit Studierenden und Studiengangleitenden zu sprechen sowie den neuen Campus zu besichtigen. Melde dich jetzt zum Infotag vom 18. November 2016 an.
Promo Bild
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
40 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Anded
09.11.2016 18:46registriert Oktober 2014
Minidisc wurde nicht primär von CD gekillt, sondern von Flash-Speicher (MP3 Player und Rekorder). CDs sind ziemlich ungeeignet um selbst was aufzunehmen, oder um rasch die heruntergeladene Musik vom PC auf ein Portables (und wiederbeschreibbares) Medium zu kopieren.
971
Melden
Zum Kommentar
avatar
wipix
10.11.2016 11:29registriert Oktober 2015
Mini Disc war von 1994 bis 2005 mein treuer Begleiter. Sowohl als Live Aufnahmegerät wie auch als Nachfolger der Kasettli, mit von CD überspielter Musik unverzichtbar.
Die CD war nie eine Option als tragbares Gerät da zu gross und zu stromhungrig.
Diese Geräte / Technologie war meines Erachtens kein Flop sondern ein wertvoller Übergang vom Kasettli zum MP3 Player.
844
Melden
Zum Kommentar
avatar
Blitzesammler
10.11.2016 06:48registriert Mai 2015
Ich habe noch einen Sony Mini Disc. Der macht heute noch was er soll!!😎
630
Melden
Zum Kommentar
40
Russischer Propagandist verrät Putin-Plan – Moderator bricht Sendung ab
Ausserplanmässige Sendungsunterbrechung im russischen Staatsfernsehen: während einer Talkshow ist es in Russland zum Eklat gekommen.

In einer russischen Propaganda-Talkshow diskutieren die Teilnehmer über die Kriegspläne von Russlands Präsident Wladimir Putin. Doch plötzlich kommt es zu einer ungeplanten Unterbrechung der Sendung.

Zur Story