Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Nutzung von Video- und Musik-Streaming-Diensten in der Schweiz im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Januar 2021 untersucht. watson fasst die wichtigsten und überraschendsten Erkenntnisse in 7 Punkten zusammen.
75 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutzen mittlerweile die zum Alphabet-Konzern gehörende Videoplattform YouTube, wie aus der am Mittwoch verschickten Medienmitteilung hervorgeht. Im Vergleich zur Umfrage von 2020 sei das ein deutlicher Anstieg von 10 Prozentpunkten. Die grosse Mehrheit nutze YouTube als Gratis-Version – nur 4 Prozent der Bevölkerung würden für die werbefreie Version bezahlen.
Junge nutzten YouTube deutlich häufiger als Ältere: 94 Prozent der 19-bis 25-jährigen Befragten schauten sich Videos an. Bei den 50-bis 74-Jährigen seien es 61 Prozent.
62 Prozent der Befragten gaben an, dass sie via YouTube Musik hören. Die meisten Befragten nutzten aber nicht den kostenpflichtigen Dienst YouTube Music.
89 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens einen Streaming-Dienst nutzen würden.
Bei den jungen Befragten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren nutzten alle Befragten mindestens einen Streaming-Dienst.
Aber auch 96 Prozent der 26-bis 49-jährigen und 77 Prozent der 50-bis 74-jährigen Befragten nutzten mindestens ein Musik-oder Video-Streaming-Angebot.
Laut Mitteilung zeigte sich eine hohe Zahlungsbereitschaft bei jungen Kundinnen und Kunden. 77 Prozent der befragten 18-bis 25-Jährigen würden für mindestens einen Streaming-Dienst bezahlen, bei den 25-bis 49-Jährigen seien es 65 Prozent und bei den 50-bis 74-Jährigen 35 Prozent.
Ein weiterer Newcomer sei TikTok. Die Kurzvideo-App habe sich in kurzer Zeit als populäre Freizeit-Beschäftigung insbesondere bei jüngeren und jungen Leuten etabliert.
Netflix habe in den letzten Jahren in der Schweiz ein markantes Wachstum hingelegt. Mittlerweile nutzten mit 54 Prozent bereits mehr als die Hälfte den Streamingdienst. Vor einem Jahr seien es 45 Prozent gewesen und im April 2018 gerade mal 20 Prozent. «Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie hat Netflix weitere Kunden gewinnen können», wird Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch zitiert.
Mittlerweile nutzen 39 Prozent der Bevölkerung Netflix in einer kostenpflichtigen Version. Das sei mit Abstand der höchste Wert für bezahlpflichtige Streaming-Dienste in der Schweiz, hält Telekom-Experte Ralf Beyeler fest.
15 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Netflix gratis schauen – 12 Prozent kostenlos «via Freunde».
Netflix habe mit 39 Prozent der befragten Bevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren die meisten zahlenden Kunden, gefolgt von Spotify (21%), Disney+ (8%), Apple Music (7%), Swisscom blue Max (6%) und Swisscom blue Sport (5%).
Vor rund einem Jahr startete der Streamingdienst Disney+ in der Schweiz. Im Januar 2021 – rund zehn Monate nach dem Start – geben laut Moneyland-Umfrage bereits 13 Prozent an, dass sie Disney Plus nutzen. Damit sei Disney nach Netflix der zweitgrösste klassische Video-Streaming-Dienst und habe damit auch Amazon Prime Video (10%) überholt.
Die drei Sport-Streaming-Dienste Sky Sports, DAZN und «Swisscom blue Sport» konnten während der Corona-Krise zulegen.
Swisscom bietet erst seit Herbst 2020 die Sportübertragungen des ehemaligen Pay-TV-Kanals Teleclub auch im Rahmen eines Streaming-Dienstes an.
Im Vergleich zum Vorjahr nutzen deutlich mehr Konsumenten einen Sport-Streaming-Dienst. 12 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens einen der drei Sport-Streaming-Dienste nutzen. Vor einem Jahr waren es 7 Prozent.
Dazu Ralf Beyeler:
Trotzdem erreichten die Sport-Streaming-Dienste in der Schweiz noch nicht die breite Masse.
Am populärsten unter den Video-Streaming-Diensten – unabhängig ob kostenpflichtig oder nicht – sei YouTube von Google, das 75 Prozent der Befragten nutzen. Es folgten:
Beim Musik-Streaming in der Schweiz führt YouTube die Rangliste deutlich an, gefolgt von:
Spotify habe in den letzten Jahren in der Schweiz deutlich zugelegt. 44 Prozent gaben bei der diesjährigen Moneyland-Umfrage an, dass sie den Streamingdienst nutzen. Vor einem Jahr waren es 35 Prozent, vor drei Jahren 20 Prozent.
(dsc)
Kann es sein, dass bei Moneyland niemand arbeitet, der Tiktok versteht, geschweige denn selber nutzt?