Vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November seien Facebook und das zu dem Konzern gehörende Netzwerk Instagram besonders wachsam, sagt Facebook-Managerin Monika Bickert. Facebook werde daher auch nach dem 3. November zunächst keine Anzeigen mit politischen Inhalten in den USA zulassen. Damit wolle man «Verwirrung oder Missbrauch» vorbeugen. Facebook nannte keinen konkreten Zeitraum für den Stopp: Man werde Werbekunden darüber unterrichten, wenn er aufgehoben wird.
Eine grosse Sorge für das Online-Netzwerk ist, dass sich ein Kandidat vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse zum Sieger erklären oder das Wahlergebnis nicht anerkennen und seine Anhänger zum Widerstand aufrufen könnte. Als Anzeigen könnten entsprechende Beiträge in grossem Stil in die Nachrichtenströme der Nutzer gebracht werden und so zur Polarisierung in der Bevölkerung beitragen. Für die Beiträge selbst entwickelt Facebook Warnhinweise, in denen darauf verwiesen wird, dass die Auszählung noch läuft.
Für die letzten Tage vor dem Urnengang sei «eine Zunahme der Bemühungen, Wähler einzuschüchtern», zu erwarten, sagte Facebook-Managerin Bickert. Facebook werde daher Einträge entfernen, die «mit militärischer Sprache» zum Gang in ein Wahllokal aufrufen. Beiträge, in denen Menschen zum Tragen von Waffen bei der Stimmabgabe oder zum Verzicht auf die Stimmabgabe aufgerufen werden, waren bereits in der Vergangenheit verboten worden.
Zuvor teilte Facebook mit, dass die Online-Netzwerke Facebook und Instagram ihr Vorgehen gegen die QAnon-Bewegung verschärfen. Diese verbreitet Verschwörungstheorien und unterstützt US-Präsident Donald Trump. Alle Facebook-Seiten und -Gruppen sowie alle Instagram-Konten mit Verbindungen zu QAnon würden entfernt werden, «selbst wenn sie keinen gewalttätigen Inhalt haben», sagte Facebook.
Im August hatte Facebook bereits rund 800 Gruppen, 100 Seiten und 1500 Anzeigen mit Verbindungen zu QAnon aus seinem Netzwerk entfernt.
Die QAnon-Bewegung verbreitet die Behauptung, dass die USA von einer kriminellen Organisation beherrscht würden, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter.
Trump hatte nach der Facebook-Entscheidung im August gesagt, er wisse nicht viel über QAnon. Die Anhänger der Bewegung seien aber «Leute, die unser Land lieben».
REPORTER: QAnon believes you are secretly saving the world from this cult of pedophiles and cannibals. Are you behind that?
— Aaron Rupar (@atrupar) August 19, 2020
TRUMP: Is that supposed to be a bad thing? We are actually. We are saving the world. pic.twitter.com/rPYFU1B8WB
(oli/sda/dpa/afp)
Private Unternehmen können selbstständig entscheiden, ob sie gezielte Desinformation, Einschüchterung und gezielte politische Einflussnahme zulassen wollen oder nicht. Das hat nicht das geringste mit Zensur zu tun.
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Verschwitzte Stallone Muskeln als Rambo oder Rocky, wenn er in Wahrheit eher das model fieser Fettsack aus den Austin Powers Filmen representiert.