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Siri tut es, Cortana tut es und natürlich tut es auch Google Now: Die Sprachassistenten von Apple, Microsoft und Google nehmen jede ins Mikrofon diktierte Suchanfrage auf. Diese mündlichen Anfragen bleiben danach für alle Ewigkeit auf den Servern von Apple, Microsoft und Google als Sound-Dateien erhalten.
Die Sprachassistenten sind vor allem auf Smartphones nützlich, ersparen sie dem User doch das Eintippen von Suchanfragen. Bei Android ist die Google-App vorinstalliert, iPhone-Nutzer müssen sie herunterladen. Mit dem Sprachbefehl «Ok Google» wird der Assistent aktiviert. Nun hört die App zu und speichert die Aufnahme auf den Google-Servern.
Was viele nicht wissen: Bei Google ist das Archiv aller Suchanfragen – Text- und Sprachsuche – inklusive der gespeicherten Standortdaten abrufbar. Google hat im Juni die Übersichtsseite Google History lanciert, die den Nutzern einen guten Überblick über alle gespeicherten Daten gibt. So lässt sich nicht nur Tag für Tag nachverfolgen, wo wir gerade waren, sondern eben auch, was wir der Google-Sprachsuche (Google Now) ins Mikrofon diktiert haben.
Offenbar habe ich Google Now in den letzten Tagen nach den Ständeratskandidaten im Kanton Zürich gefragt. Ich wollte wissen, ob der Sänger Beck wirklich bei Scientology ist und die Öffnungszeiten der Migros in meiner Nähe kann ich mir auch nie merken. Natürlich kann nur ich meine eigenen Sprachanfragen abhören und wie immer klingt die eigene Stimme dabei seltsam fremd. Zum Glück kann man die aufgezeichneten Aufnahmen auch wieder löschen.
Bleibt die Frage, warum Google die Sprach-Suchanfragen speichert und archiviert? «Anhand Ihrer Sprach- und Audioaktivitäten kann Google Sie besser verstehen, wenn Sie Funktionen wie die Sprachsuche verwenden», schreibt Google auf seiner Webseite.
Klingt plausibel. Zürcher und Berliner sprechen beide Deutsch, klingen aber trotzdem unterschiedlich. Wenn Google unterschiedliche Dialekte und Akzente besser versteht, ist uns allen geholfen. Warum der Internet-Konzern dafür alle Sprachanfragen zeitlich unbefristet speichert, erklärt dies aber noch immer nicht.
Nebst den Suchanfragen finden sich in Googles Archiv auch die aufgezeichneten Standorte des Nutzers, dessen Web- und App-Aktivitäten sowie die Liste der geschauten Youtube-Videos.
Das Aufzeichnen der persönlichen Daten kann in den Einstellungen der Google History gestoppt werden. Zusätzlich lässt sich das persönliche Archiv mit den gespeicherten Daten herunterladen. Dafür muss man natürlich mit seinem Google-Konto angemeldet sein.
via quartz