Mit den Pixel-Smartphones untermauert Google seine Ambitionen, es mit teuren Konkurrenzgeräten von Samsung und Huawei aufnehmen zu können. Das beste Argument für ein Handy aus dem Hause Google: Pixel-Käufer bekommen Android-Updates zuerst. Während Kunden von Samsung und Huawei noch auf die neuste Android-Version 9.0 warten, kommen die neuen Pixel ab Werk mit der neusten Software von Google.
Der Haken daran: Google wird die neuen Geräte weiterhin nicht offiziell bei uns vertreiben. Wer ein Pixel 3 oder ein anders der vorgestellten Gadgets erwerben möchte, wird diese zwar künftig problemlos im Online-Handel finden, unklar ist jedoch, wann und zu welchen Preisen die Geräte bei uns verfügbar sind.
Trotz mehr Display haben sich die Gehäuseabmessungen gegenüber der letzten Generation kaum verändert. Beide Modelle sind mit Qualcomms derzeit schnellstem Prozessor ausgestattet, dem Snapdragon 845. Die neuen Pixel haben jeweils vier Gigabyte RAM und wahlweise 64 oder 128 Gigabyte Speicher. Achtung, es gibt keinen Einschub für eine MicroSD-Karte. Android-Nutzer bekommen dafür von Google unbegrenzten Cloud-Speicher für ihre Fotos und Videos.
Den Pixel-Phones liegt ein USB-C-Schnellladegerät bei, mit dem die Smartphones angeblich in 15 Minuten so weit geladen werden können, dass sie sieben Stunden durchhalten. Die mitgelieferten Kopfhörer werden ebenfalls über den USB-C-Port verbunden. Google legt den neuen Pixel-Handys zudem einen Adapter für ältere Klinken-Kopfhörer bei.
Top shot pic.twitter.com/IrJJ0gfIoB
— Dieter Bohn (@backlon) 9. Oktober 2018
Nochmals verbessert hat Google die Kamera-Funktion, die schon beim Vorgängermodell in unabhängigen Testberichten durchweg gelobt wurde. Durch ein aus der Satellitenfotografie abgeleitetes Verfahren wurde beispielsweise die digitale Zoom-Funktion erheblich verbessert, so dass Details in der Ferne besonders scharf erscheinen sollen.
Die Dual-Kamera auf der Vorderseite setzt sich aus einer normalen und einer Weitwinkelkamera zusammen, um mehr von der Umgebung abzulichten oder beispielsweise bei einem Gruppenselfie mehr Menschen ins Foto zu bringen.
There is FOR SURE no beauty smoothing happening with this Pixel 3 camera. Holy sharpness. pic.twitter.com/apvGO6xQYb
— Marques Brownlee (@MKBHD) October 9, 2018
Google präsentierte ausserdem einen spektakulären Nacht-Modus für Aufnahmen bei extrem wenig Licht, der dafür sorgt, dass die Objekte im Bild gut zu erkennen sind. Diese Funktion soll allerdings erst später per Softwareupdate freigeschaltet werden.
Das Pixel 3 und das Pixel 3 XL enthalten erstmals einen besonders abgeschotteten Sicherheitschip, den Google «Titan M» nennt. Dieser ähnelt stark dem Konzept, das Apple bereits im Jahr 2013 beim iPhone eingeführt hat. Hier werden unter anderem biometrische Daten (Fingerabdruck) sowie verschlüsselte Informationen für digitales Bezahlen aufbewahrt. Der neue Sicherheit-Chip soll unter anderem verhindern, dass Unbefugte die PIN für den Sperrbildschirm oder gespeicherte App-Daten auslesen können.
Wie bei den Pixel-Modellen zuvor setzt der Internet-Riese auf seine Expertise bei maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz. Bei der Funktion «Google Lens», bei der Inhalte im Bild erkannt werden können, werden dabei auch Informationen im Bild wie eine Adresse oder Telefonnummer identifiziert, ohne dass das Smartphone dafür in Kontakt mit der Cloud treten muss. Die Berechnung findet lokal auf dem Smartphone statt.
Die Geräte sind in den USA und ausgewählten Ländern wie Deutschland ab dem 2. November verfügbar. Schweizer Kunden müssen auf Online-Händler ausweichen, da Google die Geräte bei uns offiziell nicht verkauft.
Einen ausführlichen Bericht zum Pixel Slate gibt es bei The Verge.
The Verge hat auch den neuen Google Home Hub bereits ausführlich getestet.
Googles Chromecast 3 streamt Netflix, YouTube, Fotos etc. von Smartphones, Tablets oder Laptops auf den Fernseher. Hierzu muss das kleine Gadget lediglich in den HDMI-Port des Fernsehers gesteckt werden. Die Stromzufuhr erfolgt über den USB-Anschluss des TV-Geräts. Die neue Version ist etwas schneller, ansonsten hat sich wenig getan. Unverändert bleibt auch der Preis. Der Chromecast 3 dürfte also wieder etwa 45 Franken kosten, wenn er 2019 bei uns erscheint.
Mit Material der Nachrichtenagenturen AWP, SDA und DPA.