Er hat knapp zwei Millionen Abonnenten auf YouTube, über 300 Millionen Mal sind seine Videos in den letzten sieben Jahren angeklickt worden: Angry Joe, bürgerlich Name Joe Vargas.
Doch nun ist Angry Joe richtig wütend. Am Wochenende twitterte er:
I hope @NintendoAmerica enjoyed the free ad revenue & coverage I generated for em. It will be my last Nintendo video. pic.twitter.com/07797eA7W4
— Joe Vargas (@AngryJoeShow) 4. April 2015
Was war passiert?
Nintendo hat Joes «Mario Party 10»-Video wegen eines Urheberrechtsanspruchs markiert. Damit bleibt das Video zwar sichtbar, Vargas erhält aber keine Werbeeinnahmen mehr. Er entschied sich, das Video zu entfernen. Und künftig keine Nintendo-Videos mehr vorzustellen.
Mit Händen und Füssen versucht der Gamehersteller Nintendo, sein Image zu kontrollieren. Wer mit Videos über Nintendo-Spiele Geld verdienen möchte, muss sich zwingend dem sogenannten Creator's Programm anschliessen.
Das Programm bringt für die YouTuber gravierende Einschränkung: Nintendo zweigt 40 Prozent der Einnahmen für sich ab. Der Konzern will die Videos vor der Publikation sichten und allfällige Änderungen anbringen können. Gewisse Titel gibt Nintendo für Videos gar nicht frei. Darunter auch «Mario Party 10». Das Creator's Programm ist aktuell noch in der Beta-Phase.
Angry Joe ist nicht der erste, der sich von den Japanern schikaniert fühlt. Erst vor kurzem feuerte der weltweit grösste YouTuber PewDiePiew eine Breitseite gegen Nintendo ab. Er sehe zwar ein, dass die YouTuber ohne die Produkte der Game-Entwickler keine Videos machen könnten. Aber die Aufmerksamkeit, die die Hersteller im Gegenzug erhalten, sei mehr als entschädigend.
Andere Spielehersteller geben sich wesentlich zurückhaltender und lassen YouTuber gewähren. Es bleibt abzuwarten, ob Nintendo einlenkt oder ob gar andere Hersteller versuchen, den gleichen Weg einzuschlagen.