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Facebook droht Milliardenbusse wegen Cambridge Analytica

Facebook droht Multi-Milliarden-Busse – wegen Cambridge Analytica

Laut «Washington Post» wird die bislang grösste Strafe für ein Technologieunternehmen in den USA verhängt.
15.02.2019, 07:32
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Facebook muss einem aktuellen Zeitungsbericht zufolge wegen Datenschutz-Verstössen in den USA möglicherweise ein Milliarden-Bussgeld bezahlen.

Die US-Handelsaufsicht und das Unternehmen verhandelten derzeit über eine Einigung in dem Streit über die Weitergabe der Daten von 87 Millionen Nutzern an die inzwischen aufgelöste britische Beratungsfirma Cambridge Analytica, berichtete die «Washington Post» am Donnerstag.

Beide Seiten hätten sich noch nicht auf die konkrete Summe einer Strafzahlung geeinigt, es könnte mit mehreren Milliarden Dollar aber die bislang grösste Strafe für ein Technologieunternehmen sein, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Zeitung.

Die «Washington Post» kommentiert mit spitzer Feder:

«Eine Geldstrafe von mehreren Milliarden Dollar würde einer Abrechnung für Facebook in den Vereinigten Staaten gleichkommen, nachdem eine Reihe von Datenschutzverletzungen aufgetreten sind, die die persönlichen Daten seiner Nutzer gefährdet haben könnten. Der Gesetzgeber hat das Unternehmen wegen Missbrauchs dieser Daten beschuldigt, während er es versäumt hat, gegen andere digitale Übel vorzugehen, einschliesslich des Anstiegs der Online-Hassreden und der Verbreitung von Desinformationen von russischen Mitarbeitern und anderen ausländischen Akteuren.»

Facebook erklärte, man arbeite mit der Aufsicht zusammen, lehnte weitergehende Äusserungen jedoch ab. Die Aufsicht nahm ebenfalls keine Stellung zu dem Bericht.

Die Handelsaufsicht untersucht, ob Facebook mit der Weitergabe von Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere gegen ein Datenschutz-Gesetz von 2011 verstossen hat. Mit 22.5 Millionen Dollar musste die Google-Mutter Alphabet die bislang grösste Strafe bezahlen, die wegen Datenschutzvergehen verhängt wurde.

(sda/awp/reu)

Der Skandal einfach erklärt

Video: watson/Emily Engkent, Corsin Manser
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
15.02.2019 08:03registriert Dezember 2016
Aber es tut ihnen doch sooooo leid.
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nach gang
15.02.2019 09:06registriert Januar 2019
Besser wäre es Facebook in kleine von einander unabhängige Einheiten aufzulösen oder ganz zu zerschlagen.
Dergleichen mit Google & Co, die Internetkonzerne haben zu viel unkontrollierte Macht. Soviel Macht wie die Grossen des Internets haben, müsste demokratisch legitimiert und kontrolliert werden.
Geld soll nicht alles machen dürfen. Sonst enden wir in der Plutokratie.
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Antigone
15.02.2019 10:08registriert November 2018
Geldstrafen? Das kratzt den Zucki einen Scheissdreck.

Lieber fb komplett auflösen, das wär mal ein gewagter Schritt!
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