Mark Zuckerberg spricht von einer existenziellen Gefahr für seinen Konzern und meint damit die Frau, die die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden könnte.
Die linksliberale US-Senatorin Elizabeth Warren hat bereits öffentlich angekündigt, dass sie die grossen Tech-Konzerne, allen voran Facebook und Google, zerschlagen will.
Dass will der 36-jährige Facebook-Gründer und Multimilliardär nicht hinnehmen, wie aus einem Audio-Mitschnitt hervorgeht, der dem Online-Medium The Verge zugespielt wurde.
Laut Berichten äusserte sich Zuckerberg während einer internen Fragerunde mit Mitarbeitenden «ohne die kühle Maske aus Zurückhaltung und Zerknirschung», wie er sie bei öffentlichen Anhörungen und Medienauftritten trägt.
Der Facebook-Chef rechnet bei einem Sieg von Elizabeth Warren gegen Donald Trump 2020 damit, dass Elizabeth Warren ihr Wahlversprechen halten und die Zerschlagung von Tech-Giganten anstreben wird. Und er kündigt schon mal vorsorglich Prozesse dagegen an. Dennoch behage ihm die Aussicht auf eine «grosse Klage gegen die US-Regierung» nicht. Er verwendete dabei den Ausdruck «it would suck».
Die Attackierte reagierte in mehreren Tweets auf die Berichte. Sie schrieb unter dem Hashtag #BreakUpBigTech, sie wolle das «kaputte System, das Facebook illegale wettbewerbsfeindliche Aktivitäten» durchgehen lasse, reparieren. Und:
Könnte man übersetzen mit:
Zuckerberg behauptete hingegen gegenüber seinen eigenen Angestellten, die Zerschlagung von Konzernen würde die von Warren kritisierten Probleme gar nicht lösen. Vielmehr würde dadurch der Schutz der Demokratie noch schwieriger ...
Facebook steht in den USA unter wachsendem Druck von Politikern und Regulierungsbehörden. Untersucht wird, ob Zuckerbergs Unternehmen mit ihren Geschäftspraktiken den Wettbewerb behindern und Innovationen unterdrücken.
Die New Yorker Generalstaatsanwältin und die Generalstaatsanwälte von sieben weiteren Bundesstaaten haben eine Untersuchung eingeleitet wegen «potenziellen wettbewerbswidrigen Verhaltens», zusammen mit dem US-Justizministerium und der Federal Trade Commission (FTC).
Im Juli hatte die FTC angekündigt, dass Facebook eine Geldstrafe von 5 Milliarden Dollar bezahlen muss für eine Reihe von Datenschutzverletzungen zwischen 2012 und 2017, einschliesslich derjenigen Verstösse, die mit dem Cambridge-Analytica-Skandal von 2018 zusammenhängen.
Trotz der Kritik plant Zuckerberg weiterhin, Facebook, WhatsApp und Instagram technisch enger miteinander zu verknüpfen. Die populären Apps sollen künftig die gleiche Technik verwenden, was die verschlüsselte plattformübergreifende Kommunikation aller Nutzer erlauben würde.
(dsc)