Tesla ist auf Expansionskurs: Der Elektroautobauer aus dem Silicon Valley konnte in den vergangenen drei Monaten rund 95'000 Autos ausliefern, ein neuer Rekord.
Und dennoch steht Firmenchef Elon Musk unter Druck – denn Tesla muss weiter wachsen, um sich die Konkurrenz auf dem Elektroautomobilmarkt vom Hals zu halten. Die Tesla-Aktie hat im letzten Jahr fast ein Drittel ihres Wertes verloren, an der US-Börse wird das Unternehmen derzeit auf 40 Milliarden Dollar geschätzt. (cnbc.com)
Mehr Wachstum, das lässt sich auch durch zufriedene Kunden erreichen. Und um die zufrieden zu stellen, greift der exzentrische Tesla-Geschäftsführer Musk offenbar laut Welt auch mal zu ungewöhnlichen Mitteln.
Die Zeitung berichtet, dass Tesla-Kunden in Hamburg sich auf Twitter zuletzt darüber geärgert hätten, dass die Zulassung ihrer neugekauften Elektroautos bei der örtlichen KfZ-Zulassungsbehörde in der Hansestadt nur langsam bearbeitet werden würde.
Eigentlich nicht Musks Zuständigkeitsgebiet. Eigentlich.
Laut Welt rief Musk den Oberbürgermeister Hamburgs, den SPD-Politiker Peter Tschentscher, an, um sich persönlich im Namen der Kunden zu beschweren.
Über den Verlauf des Gesprächs weiss die Zeitung nicht zu berichten. Das Blatt kann aber den Hintergrund der langen Wartezeiten erklären: Demnach verkauft Tesla seine Autos in Hamburg teilweise ohne Zulassungsservice – anders als es bei der Konkurrenz üblich ist.
Der Tesla-Kunde muss seinen Wagen in Hamburg also selbst anmelden, und da kommt ihm der örtliche Landesbetrieb Verkehr (LBV) in die Quere, der laut dem Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Hamburger CDU völlig überlastet ist. In einigen Fällen mussten die Hamburger demnach bis zu 15 Tage auf einen Termin bei der Zulasssungsstelle warten.
Die schläfrige Bürokratie verärgert den Tesla-Boss auch in anderen europäischen Städten. Der «Welt» zufolge soll Musk auch schon den Berliner Bürgermeister Michael Müller und den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron wegen unzufriedener Kunden angerufen haben.
(pb)
Anstatt dem Kunden einen guten Service zu bieten, wie es die Konkurrenz tut, lagert man den Aufwand aus, wälzt die Kosten auf den Kunden um, und beschwert sich dann noch darüber...
Auch müsste Musk endlich mal realisieren, dass sein öffentliches Auftreten leider nun mal eine Auswirkung auf den Börsenkurs haben kann (in diesem Fall wohl nicht relevant). Um Teslas Finanzen steht es auch so schon schlecht genug.