Die Digital-News im Überblick:
Im Streit um Steuervorteile für multinationale Konzerne will Irland nach langem Zögern ausstehende Steuermilliarden des iPhone-Herstellers Apple einfordern.
Das Land wolle seinen Verpflichtungen beim Einsammeln der Gelder nachkommen, sagte Finanzminister Paschal Donohoe am Montag in Brüssel.
Die EU-Kommission hatte in der Sache zuletzt juristische Schritte gegen Irland vor dem Europäischen Gerichtshof eingeleitet. Grund war die seit mehr als einem Jahr andauernde Weigerung des Landes, von dem US-Technologiekonzern bis zu 13 Milliarden Euro plus Zinsen zurückzufordern.
Einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter vom vergangenen Jahr zufolge profitierte Apple in Irland jahrelang von unzulässigen Steuervergünstigungen. Nach den EU-Beihilfevorschriften sind gezielte Steuervorteile für einzelne Unternehmen aber unzulässig. Irland und Apple bestreiten die Vorwürfe und wehren sich gegen die Entscheidung.
(sda/dpa)
Am Wochenende hat Apple ein grösseres Software-Update fürs iPhone und andere iOS-Geräte veröffentlicht. iOS 11.2 behebt laut Ankündigung mehrere Fehler und soll auch Apple Cash bringen.
Allerdings steht die neue Funktion, Geld per Nachrichten-App zu überweisen, vorläufig nur für User in den USA zur Verfügung und wird eigentlich erst in dieser Woche aktiviert. Dies zeige, dass Apple die Software-Aktualisierung wegen der Dringlichkeit früher als geplant veröffentlicht habe, schreibt macwelt.de.
Für alle iOS-User wichtig:
Immer noch ziemlich verwirrend sind die über das Kontrollzentrum zu aktivierenden Verbindungen WLAN und Bluetooth. Neu erscheint beim Deaktivieren ein Pop-up-Fenster, um darauf hinzuweisen, dass gewisse Verbindungen weiterbestehen ...
Beim WLAN wird zwar die Verbindung zum aktuellen Router gekappt, doch AirDrop und der Hotspot laufen weiter.
Bei Bluetooth geht es unter anderem um die drahtlose Verbindung zur Apple Watch und den persönlichen Hotspot, die auch nach dem Deaktivieren eingeschaltet bleiben.
Neu werden die Logos der aktiven Verbindungen zwecks besserer Sichtbarkeit blau (statt weiss) angezeigt.
Weitere Features, die iOS 11.2 bringt:
Das Update kann seit Samstag, 2. Dezember, als kostenloser Download (420 Megabyte) bezogen werden.
(dsc, via iphonehacks.com)
Die im November erfolgte Aktualisierung der Verträge für Apps im Play Store verbiete eine nervige Werbeform, berichtet heise.de. Das vom weit verbreiteten Dateimanager ES File «populär gemachte» Ersetzen des Sperrbildschirms von Android-Smartphones sei ab sofort untersagt.
Dank der obligatorischen 30-tägigen Frist hätten Entwickler bis Ende Jahr Zeit, ihre Apps an die neuen Regeln anzupassen.
(dsc)
Im Kampf gegen die Inflation und eine drohende Staatspleite will Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro mit einer neuen Digitalwährung für Entlastung sorgen. In seiner TV-Sendung «Domingos con Maduro» kündigte er am Sonntag die Einführung einer Kryptowährung «Petro».
«Petro» das ist eine Kurzform für das Wort «Erdöl» – passend für das Land mit den grössten Ölreserven der Welt. Die virtuelle Währung solle abgesichert werden mit den Ölreserven, Mineral- und Diamantvorkommen.
Er wolle mit der virtuellen Währung «den Finanzkrieg» bekämpfen, den die USA und ihre Alliierten gegen die Sozialisten angezettelt hätten. Gegen hohe Regierungsvertreter, darunter auch Maduro, waren Finanzsanktionen verhängt worden, nachdem das von der Opposition dominierte Parlament entmachtet worden war.
Mehrere Ratingagenturen sehen bereits eine Teil-Pleite in Venezuela. Als Gründe gelten Misswirtschaft der sozialistischen Regierung und auch der seit Jahren relativ niedrige Ölpreis. Wegen der rasanten Inflation steigt die Zahl der hungernden Menschen, zudem fehlen Devisen, um genug Lebensmittel und Medikamente einzuführen.
Mit dem «Petro» soll offensichtlich versucht werden, dieses Problem zu mindern. Zudem könnten über diesen Weg entsprechende Geschäfte mit dem Ausland bezahlt werden – denn die Landeswährung Bolivar weist in diesem Jahr eine Inflation von über 1000 Prozent auf, der monatliche Mindestlohn ist dadurch auf ein paar Franken geschrumpft.
Es gibt bereits hunderte Digitalwährungen, die bekannteste ist der Bitcoin. Diese Währungen werden nicht als Scheine gedruckt beziehungsweise von Zentralbanken erzeugt, sondern mit Computern errechnet. Das virtuelle Geld soll einen Zahlungsverkehr ermöglichen, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert.
(sda/dpa)