Die Online-Plattform solle Ticket-Preise transparent darstellen und die Werbung mit der «Viagogo-Garantie» unterlassen: Dies fordern deutsche Konsumentenschützer per Abmahnungsschreiben und kündigen weitere rechtliche Schritte an.
15.03.2017, 14:4915.03.2017, 19:28
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Das ZDF-Nachrichtenmagazin Frontal 21 hat am Dienstagabend über die Online-Ticketbörse Viagogo berichtet. Der Titel des über die Mediathek abrufbaren Beitrags lautet: «An der Ticketbörse abgezockt –
Überhöhte Preise, unzufriedene Kunden».
Deutsche Konsumentenschützer wollen gemäss dem Bericht Klarheit schaffen und bereiteten darum eine Klage vor. Der deutsche Verbraucherschutzminister habe allerdings die Erwartungen gedämpft – offenbar sind noch Abklärungen in Gang.
«Die Vorgänge rund um den Ticket-Schwarzmarkthandel
beobachten wir sehr genau. Eine Bewertung, inwiefern dieser
unter Strafe gestellt werden kann, ist bisher noch nicht
abgeschlossen.»
Schriftliche Stellungnahme des deutschen Verbraucherschutzministers Heiko Maasquelle: zdf frontal 21
Pikant aus Schweizer Sicht: Die Plattform-Betreiberfirma, die Viagogo AG, hat ihren Geschäftssitz in Genf. Ein Geschäftsführer wird im Impressum auf der Website nicht aufgeführt.
watson hat Viagogo um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten. Bislang hat das Unternehmen nicht reagiert. Auch gegenüber Frontal 21 wollte sich Viagogo nicht äussern.
Von Fans für Fans?
Bei der Internet-Ticketbörse würden Fans für
normale Plätze auch schon mal «Mondpreise» bezahlen, heisst es im Bericht des zweiten deutschen Fernsehens. Doch womöglich komme die teure Karte gar nicht an. Wenn man sich dann zu Recht beschweren wolle, stosse man auf ein Problem.
Die Verkäufer blieben anonym und deshalb auch
häufig unbehelligt.
In der TV-Sendung kritisiert ein Ticketing-Experte:
«Es ist den Kunden bei den angezeigten Preisen nicht
ersichtlich, ob es sich dabei um den Endpreis handelt. Denn
am Ende kommt noch eine Gebühr dazu, deren Höhe man im
vornherein überhaupt nicht bestimmen kann. Die kann
teilweise sehr, sehr hoch ausfallen.»
Nicolaus Pham, Ticketing-Expertequelle: zdf Viagogo wolle nur eine Plattform sein – von Fans für Fans, heisst es in Frontal 21.
Veranstalter und Experten hätten da ihre Zweifel. Anonymität und
Intransparenz würden Geschäftemacher schützen.
Mangelnde Transparenz sei der Hauptgrund, dafür, dass die
Marktwächter der deutschen Verbraucherzentrale das Internetportal abgemahnt hätten. Auch die sogenannte Viagogo-Garantie würden die staatlichen Konsumentenschützer infrage stellen.
Auf der Website der Marktwächter heisst es:
So berichtete Spiegel Online über Viagogo
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Ist halt einfach schweineteuer. Muss halt jeder für sich wissen, ob er bereit ist, den Preis zu bezahlen.
Aber von Fans für Fans ist Schwachsinn. Das sind einfach Zwischenhändler, die so Kohle ohne Ende kassieren. Oder welcher richtige Fan würde Karten für den Super Bowl oder das WM-Finale im Fussball abgeben?