Digital
Datenschutz

Zoom: SpaceX verbietet Videokonferenz-App

Ausgezoomt bei SpaceX: Elon Musk verbietet Videokonferenz-App

02.04.2020, 06:2902.04.2020, 06:33
Mehr «Digital»

«Erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsbedenken»: Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX hat seinen Mitarbeitern die Verwendung der Videokonferenz-App Zoom verboten. Dies geht aus einem Memo hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters eingesehen hat.

In einer E-Mail vom 28. März teilte SpaceX den Mitarbeitern mit, dass der Zugriff auf Zoom mit sofortiger Wirkung deaktiviert sei. «Wir verstehen, dass viele von uns dieses Tool für Konferenzen und Meeting-Support verwendet haben», so SpaceX in der Mitteilung. «Bitte verwenden Sie E-Mail, Text oder Telefon als alternative Kommunikationsmittel.»

Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigten den Inhalt der Email. Auch die NASA, einer der grössten Kunden von SpaceX, untersagt ihren Mitarbeitern die Verwendung der Plattform, sagte Stephanie Schierholz, eine Sprecherin der US-Raumfahrtbehörde.

«Zoombombing»

Das FBI-Büro in Boston gab am Montag eine Warnung über Zoom heraus und wies die Nutzer an, keine Besprechungen auf der Website öffentlich zu stellen. Das FBI hatte zuvor zwei Berichte über nicht identifizierte Personen erhalten, die in Schulsitzungen eingedrungen waren – ein Phänomen, das als «Zoombombing» bekannt ist.

Die investigative Nachrichtenseite «The Intercept» berichtete am Dienstag, dass Zoom-Videos keine End-zu-End Verschlüsselung zwischen den Nutzern haben und dass das Unternehmen Sitzungen einsehen könnte.

Ein Vertreter von SpaceX, das mehr als 6000 Mitarbeiter beschäftigt, reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Auch Zoom antwortete nicht sofort auf eine entsprechende Anfrage. Die Konferenz-App rät Nutzern, alle Datenschutzfunktionen auf seiner Plattform zu aktivieren. (sda/reuters)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Covid-19-Patienten werden mit dem TGV transportiert
1 / 11
Covid-19-Patienten werden mit dem TGV transportiert
Die Lage in Frankreich spitzt sich dramatisch zu. Weil Intensivstationen überfüllt sind, müssen Patienten mit dem TGV transferiert werden.
quelle: epa / thomas samson / pool
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Social Dis Dance» und 14 weitere Corona-Tänze
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
THEOne
02.04.2020 08:24registriert März 2019
also da wundere ich mich jetzt grad. zoom mag für den gemeinen pöbel gut sein, aber ganz sicher nicht in firmen. sie haben in der vergangenheit zu gut bewiesen, dass es absolut unsicher ist und massenhaft daten im hintergrund versendet, auch wenn das inzw. "gelöst/dementiert/gefixt" wurde.
332
Melden
Zum Kommentar
avatar
Filzstift
02.04.2020 07:50registriert August 2016
Und was ist jetzt der Wert dieser Nachricht?

Jedes halb vernünftige grösseres Unternehmen, zumindest in der Schweiz, bietet genau eine Videoconferencing-Plattform an und blockiert andere. Weil jede Software, jede Plattform oder jeder Webdienst erst evaluiert ehe es innerhalb des Unternehmens freigeben wird.

Und Zoom dürfte bei den meisten Unternehmen nicht freigegeben sein (die meisten benutzen seit jehers andere).
2726
Melden
Zum Kommentar
11
Fedpol-Chefin warnt: Verbrecher-Chats können nicht zeitnah ausgewertet werden
Nachdem der Messenger-Dienst Sky ECC, ein «WhatsApp für Verbrecher», von Ermittlern gehackt wurde, liegen sehr viele Daten zur Auswertung vor. Ein Rennen gegen die Zeit.

Dank des im Jahr 2021 von Europol geknackten verschlüsselten Kommunikationsdienstes für Kriminelle Sky ECC laufen in der Schweiz zurzeit rund 60 Ermittlungen. «Es geht um Kokain, Cannabis, synthetische Drogen und Waffen», sagt Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle.

Zur Story