Es klingt verlockend für Android- und iPhone-User: Du installierst eine kostenlose App auf deinem Gerät und kannst fortan schneller und sicherer im Internet surfen.
Wenn man die App startet, werden die Einstellungen für den sogenannten DNS-Resolver geändert. Es geht um den weltweit gültigen Verzeichnisdienst, der beim Aufrufen von Domain-Namen (wie zum Beispiel watson.ch) dafür sorgt, dass man zu der richtigen IP-Adresse weitergeleitet wird.
Die DNS-Server 1.1.1.1 und 1.0.0.1 sind bereits seit April 2018 online. Cloudflare zufolge sollen Internetadressen so sogar noch schneller aufgelöst werden als beim Public-DNS-Server von Google und sehr schnelles Surfen ermöglichen.
1 Thing You Can Do To Make Your Internet Safer And Faster - #1dot1dot1dot1 - https://t.co/4PxGgCr0Zy
— Cloudflare (@Cloudflare) 11. November 2018
Hier gibts die App kostenlos:
Wer bereits einen VPN-Dienst auf dem Smartphone nutzt, kann sich das Installieren der App schenken. Sie funktioniere nicht parallel zu einer anderen VPN-Verbindung.
Cloudflare ist ein privatwirtschaftliches US-Unternehmen, das verschiedene Internet-Dienstleistungen anbietet, unter anderem wirksame Abwehrmassnahmen bei Server-Überlastungsangriffen, sogenannten DDoS-Attacken.
Der Public-DNS-Server wird querfinanziert, über andere, kostenpflichtige Dienstleistungen von Cloudflare.
Für die App spreche die Verschlüsselung und auch das Versprechen des Anbieters, dass er DNS-Daten nicht weitergebe und nach 24 Stunden von den Server lösche, fasst Heise.de verschiedene Vorteile zusammen.
Smartphone-User könnten von der App erwarten, dass die DNS-Auflösungen flink vonstatten gehen, denn Cloudflare besitze eine eigene weltweit verteilte Infrastruktur.
Offen sei hingegen, ob Cloudflare als US-Unternehmen unterbinden könne, dass Geheimdienste des eigenen Landes die DNS-Daten der User mitlesen.
Dazu kommentiert Golem.de:
Bleibt anzumerken, dass der eigene Internet-Provider diesbezüglich nicht zwingend die bessere Wahl ist.
Der 1.1.1.1-Dienst verhindere, dass Internet-Provider erfassen können, welche Websites angesurft werden, argumentiert Cloudflare. Dies sei deshalb problematisch, weil die Daten an Drittfirmen verkauft werden könnten.
Einige Provider würden zudem gar keinen eigenen DNS-Server mehr betreiben. Stattdessen leiteten sie die Anfragen auf 8.8.8.8, den DNS-Server von Google, weiter – so dass wir erneut bei US-amerikanischen Unternehmen wären.
Das aktuelle Android 9 (Pie) unterstützt bereits verschlüsselte DNS-Abfragen, wie Golem.de in Erinnerung ruft. Nur läuft Android 9 bislang auf den wenigsten Smartphones.
(dsc)