Mehr als 160 US-Unternehmen haben sich im Rechtsstreit um ein Einreiseverbot für Bürger aus mehreren muslimischen Ländern offiziell gegen das Dekret von US-Präsident Donald Trump gestellt. Darunter sind die mächtigsten und reichsten Konzerne wie Facebook, Google und Microsoft.
Die Firmen, die überwiegend zur Technologiebranche zählen, reichten am Mittwoch (Ortszeit) ein Schreiben bei einem Berufungsgericht im Bundesstaat Virginia ein, in dem sie vor «substantiellem Schaden für US-Unternehmen» durch das Einreisedekret warnen.
Das Einreisedekret würde die Suche nach talentierten Arbeitskräften erschweren und die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft beeinträchtigen, heisst es in dem Schreiben. Ausserdem könne es internationale Konzern dazu bringen, in einwanderungsfreundlicheren Ländern zu investieren.
Die Unternehmen hoben hervor, dass die USA eine «Einwanderernation» seien und Einwanderer einen grossen Beitrag im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben des Landes leisteten.
Das «Wall Street Journal» berichtete letztes Jahr, dass über die Hälfte der amerikanischen Milliarden-Start-ups von Immigranten gegründet worden seien. Zu den bekanntesten Namen gehören Elon Musk, Jerry Yang (Yahoo), Pierre Omidyar (eBay), Sergey Brin (Google). Amazon-Chef Jeff Bezos und der verstorbene Apple Gründer Steve Jobs sind Einwanderer-Kinder.
In dem aktuellen Verfahren geht es um Trumps zweites Einwanderungsdekret. Es sieht unter anderem ein Einreiseverbot für die Bürger aus sechs mehrheitlich muslimischen Ländern vor, das zunächst für 90 Tage gelten soll. Betroffen sind Menschen aus dem Iran, Syrien, Libyen, Somalia, dem Sudan und Jemen.
Ein US-Bundesgericht im Bundesstaat Hawaii erliess zunächst eine einstweilige Verfügung gegen das Dekret und weitete diese Ende März zeitlich unbegrenzt aus. Die US-Regierung legte dagegen Berufung ein. Bereits Trumps erstes Einreisedekret war von einem Gericht für ungültig erklärt worden.
Um das zweite, überarbeitete und entschärfte Dekret umzusetzen, will Trump nach eigenen Angaben aber notfalls bis vor den Obersten Gerichtshof ziehen.
Den Brief für das Verfahren in Virginia unterzeichneten insgesamt 162 Firmen, darunter Technologie-Grössen wie Intel, Hewlett Packard, Amazon und Ebay. Auch der Streamingdienst Netflix und die Unternehmen des Milliardärs Elon Musk, SpaceX und Tesla, zählen ebenfalls zu den Unterzeichnern. Startups wie Airbnb, Snap und Uber beteiligten sich auch an dem Protestbrief.
Am Dienstag hatte Trump insbesondere die Technologiefirmen im kalifornischen Silicon Valley mit seiner neuen Anordnung obendrein verärgert, die Vergabe von Arbeitsvisa der Klasse H-1B an hoch qualifizierte Ausländer auf den Prüfstand zu stellen.
Bereits im Februar hatten sich 127 Tech-Firmen mit einem Schreiben öffentlich gegen die Einreisepolitik Trumps geäussert.
Der US-Präsident erhält in den sozialen Netzwerken aber auch Zuspruch für seine «Americans First»-Kampagne, die US-Bürgern angeblich mehr Jobs bringen soll.
(dsc/sda/afp)
Die illegale Arbeit bestreitet Trump natürlich, hat aber die versprochenen Beweise nie geliefert, wie schon bei Obamas Geburtsschein oder seinen versprochenen Tax Returns.