Nebel
DE | FR
Digital
Apple

Amazon zeigt Google, Apple und Microsoft bei den smarten Lautsprechern den Auspuff

Smarte Lautsprecher wie Google Home, Microsoft Invoke, Amazon Echo oder Apple Homepod drängen 2018 in unsere Wohnzimmer.
Smarte Lautsprecher wie Google Home, Microsoft Invoke, Amazon Echo oder Apple Homepod drängen 2018 in unsere Wohnzimmer.bild: mobilegeeks

Amazon zeigt Google, Apple und Microsoft bei den smarten Lautsprechern den Auspuff

Amazon Alexa, Google Assistant, Apple Siri oder Microsoft Cortana: Die Sprachassistenten grosser Techkonzerne wetteifern um die Gunst der Nutzer. Auf der Elektronikmesse CES ist vor allem Amazons Alexa erneut nahezu allgegenwärtig.
09.01.2018, 17:5715.02.2018, 16:01
Mehr «Digital»

Die diesjährige CES wird zur Kampfarena digitaler Sprachassistenten. Vor allem Amazon und Google liefern sich einen Showdown. Amazons Assistentin Alexa setzt ihre rasante Expansion auf verschiedenste Geräte aller möglichen Hersteller fort.

Amazon mit vielen Neuheiten

Unter den in Las Vegas bereits vorgestellten Neuheiten mit Alexa an Bord sind Fernseher und Lautsprecher, Kühlschrank und Ofen, Lichtschalter und Rauchmelder, Windows-Computer, ein Badezimmerspiegel und ein Elektroauto, das allerdings erst 2019 auf den Markt kommen soll. 

Bereits vor einem Jahr war Amazon mit seinen vielen Partnerschaften der klare CES-Sieger - und lockte damit Google aus der Reserve. Der Internet-Konzern ist erstmals seit Jahren wieder gross auf der Technik-Messe Präsent, um die Werbetrommel für seinen Google Assistant zu rühren.

Weckruf von Google

Auf dem Pavillon neben den Messehallen steht nicht etwa «Google», sondern «Hey Google», der Weckruf des Assistenten. Die Worte leuchten von den Leuchtreklamen grosser Hotels und werden den Strip entlang von eigens umdekorierten Wagen der Monorail transportiert.

Bei diesem Wettbewerb geht es darum, für den Nutzer immer nur ein Aktivierungswort entfernt zu sein. Man muss die Menschen daran gewöhnen, im Alltag Sprachbefehle zu geben, und dauerhaft ihre Gunst gewinnen. Der Lohn für die Anbieter ist neben der Treue der Nutzer die höhere Dichte der Datenpunkte, die gesammelt werden können.

Amazon gelang der Durchbruch in dem Markt - zur Überraschung vieler in der Tech-Branche - mit seinem vernetzten Lautsprecher Echo. Die Echo-Produktfamilie aus Geräten mit und ohne Kameras wird inzwischen immer grösser - und war laut Amazon auch ein Renner im Weihnachtsgeschäft, auch wenn der Online-Händler nach wie vor keine konkreten Verkaufszahlen nennt.

Noch sind Smart Speakers eine Nische, doch vernetzte Lautsprecher wie Echo von Amazon und Google Home sollen sich 2018 weit besser verkaufen als noch 2017, glauben zumindest die Marktforscher. 
Noch sind Smart Speakers eine Nische, doch vernetzte Lautsprecher wie Echo von Amazon und Google Home sollen sich 2018 weit besser verkaufen als noch 2017, glauben zumindest die Marktforscher. bild: statista

Schaffen vernetzte Lautsprecher 2018 den Durchbruch?

2018 sollen nach Schätzungen der Consumer Technology Association (CTA) alleine in den USA rund 43.6 Millionen Smart Speakers verkaufen werden. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 60 Prozent. Der erwartete Umsatz soll sich auf 3.8 Milliarden US-Dollar fast verdoppeln.

Nach Einschätzung der Marktforschungsfirma Canalys sicherte sich Amazon mit dem Echo rund zwei Drittel der weltweiten Verkäufe smarter Lautsprecher. Der Grossteil vom Rest ging an Googles Konkurrenzmodell Home.

Der Internet-Konzern selbst ist etwas freigiebiger mit seinen Zahlen als Amazon und erklärte, seit dem Start des kleineren Modell Home Mini im Oktober sei im Schnitt gut ein Gerät pro Sekunde verkauft worden.

Apple hat das Weihnachtsgeschäft verpasst

Apple verpasste das Weihnachtsgeschäft mit der auf «Anfang 2018» verzögerten Auslieferung seines HomePods - eines Lautsprechers mit der vom iPhone bekannten Sprachassistentin Siri, der zudem eine hochwertige Musikwiedergabe bieten soll.

Wie dramatisch für Apple diese Verzögerung ist, bleibt unklar. Das Geschäft mit smarten Lautsprechern ist insgesamt noch recht überschaubar. Denn trotz der grossen Absatzerfolge gibt noch jede Menge Haushalte, die erst überzeugt werden müssen.

«Apple kommt zwar spät ins Spiel», sagt Analyst Brian Blau vom Marktforscher Gartner. «Aber das macht nichts.» Der iPhone-Konzern habe dadurch vielleicht einige Chancen verpasst - werde aber am Ende das richtige Angebot für die Nutzer im Apple-Ökosystem haben.

Und Siri ist auch in Las Vegas präsent in den vernetzten Produkten verschiedener Hersteller, wie der Duschbrause, die aufs Wort hört. «Homekit-Kompatibel» ist nur eben eine weniger griffige Bezeichnung als «Alexa Inside». Über die Homekit-Plattform lässt Apple vernetzte Haustechnik verschiedener Hersteller per iPhone-App oder eben Siri steuern.

(sda/dpa)

Super-Fail: Diese Erfindungen sind für die Tonne

Video: watson/Lya Saxer
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Smacun
09.01.2018 22:21registriert Februar 2016
Ich werde mir nie so ein Ding ins Haus stellen. Mein Smartphone spioniert schon genug.
270
Melden
Zum Kommentar
13
Wie Apple die EU austricksen wollte und alle auf die Palme bringt
Apple muss das iPhone in Europa öffnen. Der Techgigant versucht die neuen Spielregeln der EU mit allerlei Kniffs und Tricks auszuhebeln. Das könnte sich rächen.

Das neue Digitalgesetz der EU treibt selbst hartgesottenen Tech-Bossen die Schweissperlen auf die Stirn. Als proaktives Kartellrecht soll der Digital Markets Act (DMA) verhindern, dass eine Handvoll besonders mächtiger Tech-Konzerne in Europa nach Belieben schalten und walten können und aufkommende Konkurrenz im Keim ersticken. Bis zu 20 Prozent des weltweiten Konzern-Jahresumsatzes können fällig werden, wenn ein Techgigant wiederholt gegen das Digital-Kartellrecht verstösst. Im Extremfall droht die Zerschlagung.

Microsoft, Google und der Facebook-Konzern Meta haben die verschärften Spielregeln der EU zähneknirschend akzeptiert. Ein Unternehmen legt sich quer. Apple. Der iPhone-Konzern machte von Anfang an keinen Hehl daraus, dass man keine Lust hat, die DMA-Vorgaben im Sinne des Erfinders umzusetzen. Die EU will insbesondere Apples lukratives App-Store- und Bezahldienst-Monopol auf iPhones beenden.

Zur Story