Pünktlich zu seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google eine dritte Beta-Version veröffentlicht. Anders als die Vorgänger steht diese für 21 Modelle von 13 verschiedenen Herstellern zur Verfügung (vollständige Liste siehe Infobox). Bisher konnten nur Besitzer eines Pixel-Smartphones die neue Android-Version testen. Diese werden von Google selbst entwickelt und bieten somit Hard- und Software aus einer Hand.
Wer das Betriebssystem vor dem Release testen möchte, kann sich bereits eine Beta-Version herunterladen. Doch zunächst die neuen Funktionen in der Übersicht:
Das neue Android 10 Q markiert einen Meilenstein in der Entwicklung des beliebtesten mobilen Betriebssystems. Erstmals werden Geräte mit faltbaren Displays wie das Samsung Galaxy Fold oder das Huawei Mate X und der neue Mobilfunkstandard 5G vollständig unterstützt. Das ist laut Google «perfekt für Streaming, Spiele und Augmented Reality».
Auch der Trend zum dunklen Design wird in der neuen Android-Version fortgesetzt. Nicht nur das Betriebssystem, wie bei Android 9, sondern auch Google-Apps wie Gmail erhalten ein schwarzes Layout. Der sogenannte «Dark Mode» schont Augen und Akku.
Sicherheits- und Funktions-Updates sollen künftig schneller auf die Android-Geräte gelangen. Konkret sollen Updates künftig direkt über den Google Play Store verteilt werden. Laut Google muss man das Handy dazu nicht einmal mehr ausschalten und neustarten. Stattdessen werden Aktualisierungen einfach im Hintergrund ausgeführt, ähnlich wie das heute schon bei Apps der Fall ist.
Künstliche Intelligenz ermöglicht Software-Innovationen wie etwa eine automatische Audio-Transkription, die beliebige Videos, also auch eigene, auf ein Tippen hin live mit Untertiteln versieht. Das soll vor allem Gehörlosen helfen, ist aber auch praktisch, wenn man unterwegs ein Video schauen möchte, ohne den Ton anzuschalten. Die automatische Funktion funktioniert sogar für Podcasts und Sprachnachrichten – unabhängig davon, welche App man nutzt. Man könnte beispielsweise auch eigene Sprachaufnahmen in Text umwandeln und das Feature als Diktierfunktion nutzen.
In Sachen Datenschutz und Privatsphäre hat Google offenbar aus der Vergangenheit gelernt und seine Einstellungen aufgeräumt. Nutzer sollen künftig alle wichtigen Buttons in einer zentralen Privatsphäre-Rubrik finden. Ausserdem können sie leichter festlegen, mit welchen Apps sie ihren Standort teilen wollen. In älteren Android-Versionen sind dazu mehrere Schritte notwendig.
Laut Google soll die neue Android-Versionen vor allem Verbesserungen bei Sicherheit und Datenschutz bringen. Insgesamt sind 50 neue Sicherheitsfunktionen angekündigt.
Hier erklären wir Schritt für Schritt, wie du gespeicherte Google-Aktivitäten löschen kannst.
Auch das «Digital Wellbeing», also ein gesundes Nutzerverhalten, soll gefördert werden. Google will also, dass wir einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone pflegen. Dazu wurden bereits 2018 mit Android 9 Funktionen wie der App-Timer und ein Entspannungsmodus eingeführt. Ein Dashboard zeigt an, wie viel Zeit man mit dem Smartphone verbracht hat und welche Apps man überwiegend genutzt hat. Bei Android 10 kommt ein «Fokusmodus» hinzu, der Apps mit hohem Ablenkungspotenzial vorübergehend deaktiviert und so konzentriertes Arbeiten erleichtern soll. Über den «Family Link» können Eltern zudem die Bildschirmzeit ihrer Kinder überwachen und beschränken.
Unter Android 10 Q kann man wie gewohnt die Steuerung über die drei Navi-Buttons (Home, Zurück, App-Übersicht) nutzen. Auch die von Android 9 Pie bekannte Wisch-Steuerung ist nach wie vor vorhanden. Neu steht zudem eine dritte Navigationsmöglichkeit zur Auswahl, die vollständig auf Wischgesten setzt.
Zwar bieten Huawei, Samsung oder Xiaomi schon länger eigene Wisch-Steuerungen an, die optional genutzt werden können. Google will die teils unterschiedlichen Umsetzungen der Wischgesten nun mit Android Q vereinheitlichen.
Die Installation gestaltet sich bei jedem Modell unterschiedlich. Google hat eine Hilfe-Seite veröffentlicht, wo der Installationsvorgang für jedes Modell erklärt wird. Noch ein Hinweis: Beta-Versionen einer Software können Fehler enthalten. Vor der Installation sollten Nutzer daher ihre Daten sichern und sich mit den Risiken vertraut machen.
Die finale Vollversion von Android 10 Q wird voraussichtlich bald veröffentlicht. Allerdings kann es eine Weile dauern, bis Hersteller ihre Geräte mit Updates versorgen. Pixel-Smartphones erhalten die neue Android-Version sofort. Auch Geräte, die am Android-One-Programm teilnehmen, werden zeitnah aktualisiert. Dazu gehören alle neueren Nokia-Smartphones. Besitzer eines Samsung-Handys müssen sich erfahrungsgemäss gedulden. Ältere Geräte erhalten das Update möglicherweise niemals.
Verwendete Quellen:
(str/t-online.de)
Oha jetzt aber!
Wie war das? Windows 10 wurde doch beschimpft und schlecht geredet, weil es automatisch Updates herunterlädt sowie installiert. Bei Google hingegen ist das ein erwünschtes Feature, das von allen ganz fest gelobt wird.. 🤷🏻♂️