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Diese gratis App verschlüsselt Android- und iPhone-Telefonate 

Ein Blick auf den Source-Code von «Signal»: Die App soll Handy-Gespräche verschlüsseln.
Ein Blick auf den Source-Code von «Signal»: Die App soll Handy-Gespräche verschlüsseln.bild: spiegel online
Open Whisper

Diese gratis App verschlüsselt Android- und iPhone-Telefonate 

30.07.2014, 17:3130.07.2014, 18:41
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Das Open-Source-Projekt Open Whisper hat eine iOS-App namens Signal im App Store veröffentlicht. Die Anwendung soll Telefonate verschlüsseln und damit das unerlaubte Mithören durch Dritte erschweren. Die kostenfreie App sei speziell für mobile Geräte entwickelt worden, schreiben die Entwickler. Darüber hinaus sei Signal «Open Source Software, die es jedem ermöglicht, den Code auf etwaige Fehler zu untersuchen und zu Verbesserungen beizutragen». 

Das Programm kommt ohne Passwort aus und setzt auf ZRTP, ein «wohlerprobtes Protokoll für sichere Stimmenübertragung». Die Macher haben mit Verschlüsselung einige Erfahrung vorzuweisen, so zeichnen sie auch für die Android-Anwendungen Red Phone und TextSecure verantwortlich, die gesprochene oder geschriebene Kommunikation verschlüsseln. Mit der aktuellen App Signal wollen die Entwickler den Schritt zur Vereinheitlichung tun. Das Programm soll nicht nur gesprochene und Text-Kommunikation gleichermassen verschlüsseln, es ist auch als plattformübergreifendes System konzipiert. 

Noch in diesem Sommer sollen zunächst Signal und TextSecure kompatibel werden, später die Android-Apps TextSecure und RedPhone zu einer einheitlichen Signal-App zusammengeführt werden. Die Anwendung würde dann sowohl mit Apple- als auch Android-Geräten funktionieren. Gleichzeitig laufen Vorbereitungen für eine Browser-Erweiterung, mit deren Hilfe auch Besitzer von Desktop-Rechnern oder Notebooks die Verschlüsselung nutzen können sollen. 

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Für die Freunde ungestörter Unterhaltungen im Post-Snowden-Zeitalter ist das eine gute Nachricht - allerdings mit einigen Einschränkungen. Bis man Signal Geheimnisse anvertraut, sollte man lieber abwarten, ob nicht jemand in den kommenden Monaten einen Fehler im Source Code entdeckt. Ausserdem bleibt die Frage, wie sicher Smartphones überhaupt sein können, deren Betriebssystem nicht unter der vollen Kontrolle des Nutzers steht - und deren technisches Innenleben wenig erforscht ist

Verschlüsselung für den mobilen Bereich ist dann bisher auch eher rar gesät. Existierende Lösungen wie das Ende Juni vorgestellte Blackphone des schweizerischen Herstellers SGP haben zudem ihren Preis: Das als abhörsicher angepriesene Smartphone wird zum Preis von umgerechnet 470 Euro verkauft. (meu)

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