Erschwingliche Smartphones für die ganze Welt: Das will Google mit seinem Programm Android One möglich machen - und sich damit den wachsenden Markt der Entwicklungsländer sichern. Neue Infos dazu - und womöglich erste Geräte - soll der Konzern am 15. September bei einer Veranstaltung in Indien präsentieren. Das geht aus Presse-Einladungen hervor, die aber sonst nebulös bleiben.
Android One ist ein Hardware-Programm, in dem Google die Mindestanforderungen für Einstiegs-Smartphones auf Basis des Handy-Betriebsystems Android neu definiert. Die Hersteller sind heute durch den Marktdruck gezwungen, in Abständen von acht bis neun Monaten neue Geräte zu veröffentlichen. Android One soll ihnen helfen, Entwicklungszeit und -Geld zu sparen.
Google wird dazu die Hardware-Anforderungen konkret definieren. Lahme Prozessoren, wenig brillante, schwach auflösende Touchscreens soll es ebenso wie nutzlose, vorinstallierte «Bloatware» auch auf günstigen Android-Geräten nicht mehr geben.
Das Betriebssystem soll dafür aber nicht abgespeckt werden, sondern Standard-Android bleiben. Zudem sollen alle Android-One-Geräte automatische Betriebssystem-Updates bekommen - eine Massnahme, die sich auch manche Nutzer teurerer Android-Smartphones wünschen würden, die keine Updates bekommen können, da der Geräte-Hersteller sie nicht unterstützt.
Eine Milliarde Android-Nutzer gibt es bereits auf der Welt, Google wolle damit «die nächsten fünf Milliarden Nutzer» ansprechen, kündigte Android-Chef Sundar Pichai die Initiative auf der Entwicklerkonferenz Google I / O 2014 im Juni an. Die ersten Android One-Smartphones sollen «noch in diesem Herbst» von den indischen Herstellern Micromax, Karbonn und Spice kommen. Einen ersten Prototyp zeigte Pichai im Juni auch schon (siehe Foto): Das Smartphone mit 4,5-Zoll-Bildschirm, Dual-SIM-Unterstützung, SD-Karten-Speichererweiterung und Radio könnte für unter 100 Dollar auf den Markt kommen. (abr)