Das HTC im «Gold on Silver»-Lookbild: htc
Da mein eigenes Handy «der Zeit etwas hinterher hinkt», habe ich mich an ein zeitgemässes Modell gewagt: das HTC One M9. Der Haken: Ich habe noch nie ein Android-Smartphone bedient.
03.04.2015, 18:4305.04.2015, 12:12
Die Ausgangslage
Als armer Praktikant und Student besitze ich noch immer ein iPhone 4S. Das Gerät verfügt über lediglich 16 GB Speicher. Dieser ist bis zum letzten Bit vollgepackt mit völlig unnützen Apps, Fotos vom vorletzten Jahrhundert und schnarchiger Schnulzenmusik. Daher ist es mir nicht möglich, von iOS 7 auf 8.2 zu upgraden.
Ausserdem sieht mein Handy nach drei Jahren Betrieb «ein wenig» mitgenommen aus. Deshalb hatten meine Kollegen im Digital-Ressort Mitleid mit mir und liessen mich das neue HTC One M9 ausprobieren. Das Gerät ist seit kurzem auch in der Schweiz verfügbar.
1. Das Design
Das Metallgehäuse des M9 finde ich optisch sehr ansprechend. Das Smartphone fühlt sich ein bisschen schwer an, weil es deutlich dicker ist als das iPhone 4S. Tatsächlich wiegt es rund 17 Gramm mehr und liegt sehr gut in der Hand.
Mein iPhone 4S macht neben dem HTC One M9 nicht gerade eine gute Figur. Böse Zungen behaupten, das kaputte Display sei das Ergebnis von zahlreichen Candy-Crush-Ausrastern.bild: watson
Das M9 liegt gut in der Hand.bild: watson
Ein schöner Rücken kann auch entzücken.bild: watson
2. Die Kamera
Die 20,7-Megapixel-Kamera des M9 sieht recht gross aus und steht weit hervor. Da diese aber durch Saphirglas geschützt ist (was offensichtlich notwendig ist), mache ich mir keine Sorgen um Kratzer.
Die Kameralinse ist deutlich grösser als bei meinem iPhone.bild: watson
Die Kamera des neuen HTC schiesst natürlich bessere Bilder als meine Steinzeitkamera. Den Beweis dafür sieht man in den Fotos unten. Ich hatte jedoch einen deutlicheren Unterschied erwartet.
Das Foto vom HTC One M9.BILD: WATSON
Das Foto vom iPhone 4S.bild: WATSON
Im Vergleich mit den aktuellen Smartphone-Kameras der Konkurrenz soll das M9 allerdings schlecht abschneiden.
Zu meiner grossen Freude bieten sich beim M9 verschiedene Kameramodi an. Auf meinem iPhone kann ich gerade mal zwischen Panorama und normalen Fotos auswählen, deshalb fühle ich mich wie im Paradies. Zudem ist bei meinem «leicht lädierten» Smartphone die Selfie-Cam zusammen mit dem Display zersplittert (wie konnte ich nur solange ohne Selfies überleben?).
screenshot: watson
Die Split-Aufnahme wird die Selfie-Szene revolutionieren.bild: watson
Neben der Split-Aufnahme gibt's auch noch die Modi «Passfoto» und «Bokeh», bei dem der Hintergrund unscharf gestellt wird.
3. Das Betriebssystem
Alle meine bisherigen Smartphones waren iPhones. Daher war das Android-Betriebssystem die grösste Umstellung für mich. Mit viel Respekt und zittrigen Knien habe ich mich ans Einrichten des fabrikneuen M9 gemacht.
Wo zum Geier ist der Home-Button? Ich habe mich dauernd dabei ertappt, wie ich aus lauter Gewohnheit den physischen Knopf am unteren Ende des Geräts drücken wollte. Doch einen solchen gibt es beim HTC-Smartphone nicht. Für einen iPhone-Nutzer erster Stunde ist das definitiv eine Umstellung.
Ziemlich schnell zeigte sich jedoch, dass sich die Bedienung eines Android-Handys nicht gross von der eines iPhones unterscheidet. Wobei es auch am Mix aus dem neuen Android 5.0 und der starken HTC-eigenen Oberfläche «Sense» liegen dürfte. Dementsprechend hatte ich wenig Mühe mit dem Einrichten, wobei ich auch dauernd vom System auf die zu beachtenden Dinge hingewiesen wurde.
Was mir persönlich am besten gefallen hat, war die Möglichkeit, meine Startseite zu personalisieren. Auch optisch weiss die Benutzeroberfläche zu gefallen. Wohl auch deshalb, weil ich mit der Display-Auflösung des iPhone 4S nicht gerade verwöhnt bin.
4. Der Launcher
Ein nettes Feature ist die individuelle Auswahl des Launchers. Meinen Standard-Launcher habe ich nach einem kurzen Gratis-Download im Google Play Store ersetzt. Nun kann ich nach Lust und Laune mit geringstem Aufwand zwischen den Launchern wechseln.
Der Blinkfeed-Launcher war mir zu chaotisch ...screenshot: watson
... deshalb habe ich kurzerhand einen anderen gewählt.screenshot: watson
5. Die Streichtastatur
Ebenfalls ein cooles Feature ist die eingebaute Wisch-Tastatur. Diese lässt sich in den Tastatureinstellungen auswählen und funktioniert wie folgt: Statt jeden einzelnen Buchstaben einzutippen, kann man den Finger einfach quer über die Tastatur von Buchstaben zu Buchstaben bewegen. Das System erkennt dann automatisch das Wort, das man tippen wollte.
Schwer vorstellbar? Ein GIF sagt mehr als tausend Worte.
Persönliches Fazit
Besonders gefallen hat mir das Design des HTC One M9. Ebenso angetan bin ich von den verschiedenen Kameramodi und der Geschwindigkeit des Smartphones. Das neue Flaggschiff von HTC schlägt mein iPhone um Längen, jedoch hat es im Vergleich mit der aktuellen Konkurrenz keine Neuerungen, die es besonders hervorstechen lassen.
Auch wenn mir die Bedienung des Android-Sense-Mix keine besondere Mühe bereitet hat, werde ich gewohnheitshalber wohl auch in Zukunft auf iOS-Geräte setzen. Die zukünftigen Geräte von HTC werde ich aber definitiv im Auge behalten.
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quelle: epa/dpa / boris roessler
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