Das Weihnachtsgeschäft 2018 ist für Apple deutlich schlechter gelaufen als vom Unternehmen erwartet. Der iPhone-Konzern hat darum seine Umsatzprognose gesenkt. Und das für die wichtigsten drei Monate im Geschäftsjahr.
In der gesetzlich vorgeschriebenen, von Apple-Chef Tim Cook unterzeichneten Gewinnwarnung ist von unerwartet schlechten iPhone-Verkäufen in Asien die Rede.
Begründet werden die Milliardenausfälle unter anderem mit makroökonomischen Entwicklungen – sprich dem starken US-Dollar und dem Handelskrieg, den US-Präsident Donald Trump mit China angezettelt hat.
Ja.
Der iPhone-Hersteller ist an sich bekannt für relativ präzise Prognosen zum Geschäftsgang.
Apples letzte Gewinnwarnung stammt aus dem Jahr 2002. Da war Steve Jobs († 2011) noch CEO und das Unternehmen hatte noch kein iPhone, sondern erst den iPod lanciert.
Das kommt (wie immer) auf die Perspektive an.
Aus User-Sicht ist die Gewinnwarnung keine Hiobsbotschaft. Im Gegenteil. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass Apple seine Preise nach unten korrigieren wird.
Aus Umwelt-Sicht ist es zu begrüssen, wenn der Verkauf neuer iPhones zurückgeht, wobei dies selbstverständlich auch für neue Android-Smartphones gilt. Je weniger Geräte produziert werden, umso weniger natürliche Ressourcen werden verbraucht.
Aus Spekulanten-Sicht ist die Gewinnwarnung die offizielle Bestätigung für etwas, auf das viele gewettet haben. Es konnte nicht immer weitergehen mit Rekordgewinnen.
Aus Unternehmens-Sicht ist die Gewinnwarnung ein Schuss vor den Bug. Apple macht zwar weiterhin mehr Profit als die wichtigsten Konkurrenten zusammen, doch müssen die erfolgsverwöhnten Kalifornier eine ernüchternde Feststellung machen: Sie haben mit den letztjährigen Preiserhöhungen aus Sicht vieler Konsumenten den Bogen überspannt.
Was mit dem iPhone X noch aufging, scheint nun nicht mehr zu funktionieren bei den Nachfolgemodellen.
Angesichts der Hiobsbotschaft für die Investoren ging unter, dass der iPhone-Hersteller in diversen Ländern weltweit neue Umsatzrekorde erzielt, wie Tim Cook im Investoren-Brief festhält. So etwa im Heimatland, den USA, aber auch in:
Und auch in sogenannt aufstrebenden Märkten, in Ländern jenseits von Nordamerika und Europa, lief es laut Apple-Mitteilung nicht überall schlecht. Im Gegenteil.
Und doch steht Apples Führungsgremium vor einer schwierigen Aufgabe: Wenn voraussichtlich im Herbst 2019 die nächste iPhone-Generation präsentiert wird, muss das Unternehmen mit einem neuen Preismodell überzeugen.
Apple war noch nie für günstige Produkte bekannt. Doch mit iPhone-Preisen um die 1000 Franken oder weit darüber läuft das Unternehmen Gefahr, seine treusten Kunden zu vergraulen. Und das wäre tatsächlich der Super-GAU.
Ja. Findet der watson-Redaktor. Und hat dies auch so in seinem Review zum iPhone XS Max kommentiert.