«Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.» Jeder kennt diesen belehrenden Satz, kombiniert mit dem strengen Blick der Mutter – oder Grossmutter. Wenigstens eine Banane quält man sich nach dem Aufstehen in den müden Magen, bevor der Alltagsstress beginnt.
Zu Mittag gibt es dann das Tagesmenü aus der Kantine, nachmittags wird an einem Snack geknabbert und am Abend wird gekocht, bestellt oder aufgewärmt.
Die schlechte Nachricht: Der Mensch ernährt sich immer noch zu oft ungesund. Die gute: Im Menschen steckt noch immer mehr Neandertaler als angenommen. Und genau dies soll ihm zu besserer Gesundheit und mehr Wohlbefinden verhelfen.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen nämlich viele bisherige Ess-Gesetze in Frage. Zum Beispiel diese: Du sollst über den ganzen Tag verteilt kleine Portionen essen. Mit dieser Idee wird beim Intermittent Fasting – dem periodischen Fasten – radikal aufgeräumt.
Aber der Reihe nach. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Diät-Trend:
Wenn wir uns unsere Urahnen mit der Keule in der Hand vorstellen, ist es kaum zu glauben, dass diese Wild- und Feldbeuter uns in puncto Lebensweise etwas vormachten. Intermittent Fasting ist dem Verhalten der Menschen aus der Jäger- und Sammlerzeit nachempfunden und bedeutet somit nichts anderes, als sich periodisch oder nur nach langen Unterbrechungen zu ernähren.
Unsere Urahnen mussten dies gezwungenermassen tun – nämlich eine Fastenperiode über mehrere Stunden am Tag einlegen, in denen das Essen gejagt oder gesammelt wurde.
Heute muss zwar kein Mensch in der westlichen Welt nach Nahrung suchen. Dafür heisst es für ihn für mehrere Stunden lang «Finger weg» vom Essen. Danach darf man wieder herzhaft zulangen.
Während sich einige davon versprechen, vitaler, ausgeglichener und konzentrierter zu leben, nutzen andere Intermittent Fasting, um Gewicht zu verlieren.
Zahlreiche Studien an Menschen und Tieren belegen, dass Intermittent Fasting die Gesundheit positiv beeinflusst, sowohl physisch als auch psychisch.
Ein Vorteil ist die offensichtliche Kalorienrestriktion. Bereits im Jahr 1934 forschten die Wissenschaftler McCay und Crowell an Ratten und stellten dabei fest, dass eine Kalorienreduktion die Lebenserwartung massgeblich erhöht. Gründe dafür sind niedrigere Blutzuckerwerte, Basisinsulin, Cholesterinspiegel und Blutdruck, weniger Zellschädigung und Triglyceride sowie niedrigere Marker für Entzündungsprozesse.
In der Fastenpause findet beim Intermittent Fasting automatisch eine Kalorienrestriktion statt. Da beim Fasten weniger Nährstoffe aufgenommen werden, greift der Körper auf seinen Energiespeicher zurück. Ernährt sich der «Faster» trotzdem ausgewogen, kommt es zu keinen Mangelerscheinungen.
Ausserdem kann Fasten mental stärkend sein, da es die Ausschüttung von Catecholaminen (auch Glückshormone genannt) steigert.
Es gibt verschiedene Methoden des Intermittent Fastings.
Drei grundlegende Regeln gilt es bei allen Methoden zu beachten:
Intermittent Fasting ist für den einen oder anderen durchaus eine alltagstaugliche Methode, um ein paar Kilos loszuwerden oder sogar einen neuen Lebensstil für sich zu entdecken.
Wer jedoch seine Banane am Morgen liebt, gerne über den Tag verteilt nascht und mit seiner Ernährung rundum zufrieden ist, muss nicht auf die Gewohnheiten unserer Urahnen zurückgreifen.