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Per Autostopp um die Welt

Von Ungarn in die Slowakei: Im LKW von Owi bin ich endlich der König der Strasse! 

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Per Autostopp um die Welt – Etappe 3
Bratislava bietet jetzt nicht die ganz grossen Sehenswürdigkeiten. Aber die Atmosphäre in der slowakischen Hauptstadt ist sehr gemütlich.
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Per Autostopp um die Welt

Von Ungarn in die Slowakei: Im LKW von Owi bin ich endlich der König der Strasse! 

Das nächste Ziel meiner Autostopp-Reise ist die Slowakei. Erst komme ich nicht so zügig vorwärts wie gewünscht. Dann kommt die Rettung – in Form eines hilfsbereiten LKW-Fahrers mit nacktem Oberkörper und Bierbauch.
20.06.2015, 13:4916.07.2015, 17:22
Thomas Schlittler
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In den Zentren der grossen Städte ist es unmöglich, einen Autofahrer zu finden, der genau in die Richtung fährt, in die ich will. Deshalb fahre ich jeweils mit Bus oder Tram an den Stadtrand. 

Die dritte Etappe: Bratislava - Kosice

Dank einer perfekten ÖV-App gelingt das in Budapest im ersten Anlauf. Zudem sind die Ungarn so freundlich, dass mich bereits nach wenigen Minuten jemand mitnimmt. So geht es den ganzen Tag weiter, ich brauche kaum Geduld. 

Trotzdem schaffe ich es bis um 19.30 Uhr bloss nach Retsag, einem ziemlich trostlosen Ort rund 60 Kilometer nördlich von Budapest – völlig selbstverschuldet: Ich bin wieder einmal nicht aus den Federn gekommen und war deshalb erst um 13 Uhr am Stadtrand von Budapest. 

Achtung: Visegrad ist keine Reise wert

Ich habe meine Reiseroute einmal mehr schlecht geplant und deshalb einen kilometerlangen Umweg gemacht. Und ich habe einmal mehr dem Reiseführer blind vertraut und deshalb der Allerwelts-Ruine Visegrad an der Donau einen unnötigen Besuch abgestattet.

Dabei wollte ich heute in einem hübschen Städtchen im Herzen der Slowakei übernachten, damit ich tags darauf zeitig in den Hohen Tatra bin, den Bergen im slowakischen Norden. Jetzt werde ich es nicht einmal mehr über die ungarisch-slowakische Grenze schaffen, denke ich mir. 

Ich bin wieder einmal nicht aus den Federn gekommen und war deshalb erst um 13 Uhr am Stadtrand von Budapest.

In diesem Moment ruft jemand vom kleinen, ungemütlichen Rastplatz in meine Richtung. Es ist ein LKW-Fahrer. Mit kurzen Hosen und nacktem Oberkörper winkt er mir, seinen stattlichen Bierbauch in den letzten Sonnenstrahlen badend. 

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Korruption und hübsche osteuropäische Frauen

Ich verstehe zwar kein Wort, packe aber sofort meinen Rucksack, renne zu ihm, und sage mein Sprüchlein auf: «Nem beszélek magyarul» – ich kann kein Ungarisch. Er lacht mich mit seinem rundlichen, freundlichen Gesicht nur an und fragt: «Slovakia?»

Wenige Minuten später fahre ich mit Owi (für die Schreibweise lehne ich jede Haftung ab) Richtung Abendrot. Ich bin für die Frohnatur aus Rumänien, die zwischen 30 und 40 Jahre alt sein dürfte, offensichtlich eine willkommene Abwechslung im einsamen Alltag in der Fahrerkabine. 

Jetzt bin ich König der Strasse – und gelange majestätisch nach Banska Bystrica im Herzen der Slowakei.

Mit ein paar Brocken Englisch sowie viel Händen und Füssen unterhalten wir uns über die Korruption in seinem Heimatland, seine italienischen Wurzeln und die hübschen osteuropäischen Frauen. 

60 Autos auf einen LKW

Ich lehne mich zurück und geniesse das Fahrgefühl hoch über der Strasse. Ich habe riesige Beinfreiheit und auch meinen 20-Kilo-Rucksack bin ich für einmal los. Ich durfte ihn auf Owis Schlafplatz legen, der sich direkt hinter unseren Sitzen befindet. 

Auf einen LKW, der mich aufliest, habe ich zuvor 60 Mitfahrgelegenheiten lang vergeblich gewartet. Jetzt bin ich König der Strasse – und gelange majestätisch nach Banska Bystrica im Herzen der Slowakei.

Hast du die zweite Etappe «Per Autostopp um die Welt» verpasst? >>> Hier lesen!

Von Innsbruck nach Bratislava: Die zweite Etappe in Bildern

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Per Autostopp um die Welt – Etappe 2
Die Altstadt von Innsbruck: Hier starte ich meine zweite Etappe und lande in Bratislava.
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