Zwei Wochen nach dem Sturz von Präsident Blaise Compaoré hat sich das Militär in Burkina Faso mit der Opposition und der Zivilgesellschaft auf ein Übergangsabkommen geeinigt. Die Charta sei «einstimmig» angenommen worden, sagte der Präsident der Abstimmungskommission.
Ihr gehörten Mitglieder der Armee und religiöse Stammesvertreter sowie die Opposition und die Zivilgesellschaft an, teilte Kommissionspräsident Henry Yé am Donnerstagabend mit. Die rund 80 Delegierten stimmten anschliessend die Nationalhymne an.
Der Delegation zufolge soll nun ein spezielles Wahlgremium einen zivilen Übergangspräsidenten bestimmen, der wiederum einen Übergangsregierungschef einsetzt - entweder aus zivilen Reihen oder aus der Armee. Dieser soll ein 25-köpfiges Interimskabinett anführen.
In ziviler Führung soll ausserdem der Nationale Übergangsrat, das 90 Mandate zählende Parlament, liegen. Die Armee habe an dieser Stelle «eingelenkt», hatte dazu am Donnerstagnachmittag der aktuelle Anführer des Landes, Oberst Isaac Zida, gesagt.
Die Übergangsphase soll ein Jahr dauern, dann sollen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden. Compaoré war Ende Oktober unter dem Druck von Massenprotesten nach 27 Jahren an der Macht zurückgetreten und in die Elfenbeinküste geflohen. Anschliessend übernahm das Militär unter Führung von Zida die Macht und versprach, einen zivilen Übergangsprozess einzuleiten. (sda/afp)