Bei der Parlamentswahl in Südkorea liegt die konservative Regierungspartei nach ersten Prognosen überraschend nur knapp vor der grössten Oppositionspartei. Der Saenuri-Partei läuft dabei Gefahr, die Mehrheit in der 300 Sitze zählenden Nationalversammlung zu verpassen.
Das ergaben Nachwahlbefragungen mehrerer südkoreanischer Sender am Mittwoch.
Demnach kann die Saenuri-Partei der Präsidentin Park Geun Hye mit 121 bis 143 Mandaten rechnen. Die oppositionelle Demokratische Partei Koreas (MPK) käme auf 101 bis 123 und die kleinere Volkspartei auf 34 bis 41 Sitze.
Die Wahl galt vor der Präsidentenwahl Ende 2017 als ein wichtiger Stimmungstest. Wer die Wahl gewinnt, kann auf Vorteile für die Präsidentenwahl hoffen. Im Präsidialsystem des Landes kann das Staatsoberhaupt auch gegen eine Mehrheit der Opposition regieren.
Während im Ausland vor allem die zunehmenden Spannungen mit Nordkorea wahrgenommen werden, standen in Südkorea vor der Wahl bisher wirtschaftliche und soziale Themen im Vordergrund.
Dabei hatte das wegen seines Atomprogramms isolierte Regime im Norden seinen Ton angesichts neuer UNO-Sanktionen und laufender Militärmanöver der USA mit Südkorea wieder deutlich verschärft. Dazu gehören auch Drohungen mit einem atomaren Erstschlag gegen die USA oder einem Angriff auf den Präsidentensitz in Seoul. (sda/dpa)