Schweiz
Migration

Botschafterin Schraner Burgener wird neue Migrations-Chefin

Botschafterin Schraner Burgener wird neue Migrations-Chefin

25.02.2021, 09:0025.02.2021, 08:41
Mehr «Schweiz»
ARCHIVBILD ZUR SPIONAGEAFFAERE ZWISCHEN DER SCHWEIZ UND DEUTSCHLAND --- Schweizer Botschafterin in Berlin Christine Schraner-Burgener portraitiert am 28. September 2015 in der Schweizer Botschaft in B ...
Schraner Burgener übernimmt von Gattiker.Bild: KEYSTONE

Christine Schraner Burgener, die frühere Schweizer Botschafterin in Berlin und Thailand, wird neue Chefin des Staatsekretariats für Migration (SEM). Der Bundesrat hat die 57-Jährige zur Nachfolgerin von Mario Gattiker ernannt, der in den Ruhestand tritt.

Schraner Burgener, seit 2018 Uno-Sondergesandte für Myanmar, wird ihre Stelle wegen des noch laufenden Mandats erst am 1. Januar 2022 antreten, wie das Justizdepartement (EJPD) am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig sei das Arbeitsverhältnis mit Gattiker über das ordentliche Pensionsalter für drei Monate bis Ende 2021 verlängert worden.

Die studierte Juristin Schraner Burgener sei mit der Bundesverwaltung ebenso vertraut wie mit der internationalen Diplomatie, heisst es in der Mitteilung. Ihre Wahl sei deshalb auch ein Zeichen der wachsenden internationalen Vernetzung der Migrationspolitik.

Schraner Burgener wurde 1963 im bernischen Meiringen geboren und wuchs danach in Japan auf. 1991 trat sie in den diplomatischen Dienst des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein. Nach Stationen in Marokko, Bern und Dublin wurde Schraner Burgener stellvertretende Direktorin in der Völkerrechtsdirektion des EDA und Leiterin der Abteilung Menschenrechte und Humanitäres Völkerrecht.

Job-Sharing in Thailand

Von 2009 übernahm sie als Premiere in der Schweizer Diplomatie im Job-Sharing mit ihrem Ehemann Christoph Burgener den Botschafterposten für Thailand, Laos und Kambodscha. Schraner Burgener war dabei für Thailand zuständig, wo sie 2010 die Unruhen zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition hautnah erlebte. Wegen der Gewalt in der Hauptstadt musste sie damals die Botschaft schliessen und zwischenzeitlich sogar ihr provisorisches Büro verlassen.

2015 übernahm die Karriere-Diplomatin die Nachfolge von Tim Guldimann als Botschafterin in Deutschland. Drei Jahre später ernannte sie Uno-Generalsekretär Antonio Gutterres zur Sondergesandten für Myanmar, nur wenige Monate nach der Vertreibung von Hunderttausenden von Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya. Schraner Burgener hatte seither den neu geschaffenen Posten inne.

Erst vor rund einer Woche hatte sich Schraner Burgener nach dem Militärputsch Anfang Februar mit dem stellvertretenden Chef der Junta getroffen und ihn vor Gewalt gegen die Demonstranten gewarnt.

Gattikers Karriere geht zu Ende

Der noch amtierende Staatssekretär Gattiker blickt auf eine lange Karriere in der Bundesverwaltung zurück. Im Mai 2001 wurde er leitender Sekretär der damaligen Eidgenössischen Ausländerkommission.

Mario Gattiker, Staatssekret�r f�r Migration, geht im kommenden Jahr in Pension. (Archivbild)
Mario GattikerBild: sda

2003 wurde er Vizedirektor und Chef der Abteilung Integration und Bürgerrecht des Bundesamtes für Zuwanderung, Integration und Auswanderung. Im Bundesamt für Migration leitete er ab 2005 den Direktionsbereich Arbeit, Integration und Bürgerrecht. Im November 2011 übernahm er die Leitung des Bundesamtes, zunächst ad interim und auf Jahresbeginn 2012 definitiv. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
1 / 12
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
Auf der Suche nach Frieden und einem besseren Leben verlassen immer mehr Menschen weltweit ihre Heimat. Mit dem «Globalen Pakt für Migration» legten die Vereinten Nationen im Sommer 2018 erstmals Grundsätze für den Umgang mit Flüchtlingen fest. Daraus neun Ziele:
quelle: epa/efe / esteban biba
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sommaruga auf der griechischen Flüchtlingsinsel Lesbos
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Bundesgericht kippt Entscheid des Schaffhauser Kantonsrats

Niederlage für die bürgerliche Mehrheit im Schaffhauser Kantonsrat: Das Bundesgericht hat einen Parlamentsbeschluss zur Transparenz in der Politikfinanzierung aufgehoben, weil er die Rechte der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger verletzt.

Zur Story