Schlusslicht Sion feiert den ersten Sieg unter Marco Walker und pirscht sich an die Konkurrenz heran. Im Spiel, in dem die Teams das Wort «verteidigen» ad absurdum führen, siegt Sion bei Servette 5:3.
Servettes Spieler werden sich mit der knallenden 0:5-Niederlage vom Sonntag in Basel nicht lange aufgehalten haben. Nur so ist zu erklären, dass die Servettiens gegen Schlusslicht Sion im Stade de Genève mit ähnlicher Nonchalance agierten wie vor vier Tagen beim FCB. Ein frühes Tor durch Gaëtan Karlen (7.) sowie sechs Tore innerhalb von einer halben Stunde führten zu einer unnötigen Niederlage der Genfer.
Denn Servette bewies gegen das Schlusslicht die feinere Klinge, büsste jedoch für seine unzähligen Aussetzer in der Defensive. Dass auch Schlusslicht Sion, das erstmals seit drei Jahren wieder fünf Tore in einem Spiel erzielten, die Partie in Genf ohne funktionierende Abwehrkette führte, blieb darum unbestraft. Die desolaten Abwehrreihen liessen zwischen der 55. und 82. Minute sechs Tore zu wobei sogar noch weitere Tore möglich gewesen wären.
🎥La tête de Ndoye qui donne deux longueurs d’avance au FC Sion ! ⤵️
— FC Sion (@FCSion) April 22, 2021
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Für die Walliser könnte der Befreiungsschlag gerade noch rechtzeitig gekommen sein. Dank dem zweiten Sieg aus den letzten zwölf Pflichtspielen reduziert Sion den Rückstand auf den Vorletzten Vaduz auf drei Zähler.
Servette - Sion 3:5 (1:1)
100 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tore: 7. Karlen (Hoarau) 0:1. 37. Schalk (Kyei) 1:1. 56. Karlen (Hoarau) 1:2. 58. Ndoye (Tosetti) 1:3. 63. Schalk (Sasso) 2:3. 71. Hoarau (Costa) 2:4. 74. Fofana (Kyei) 3:4. 82. Tosetti (Tupta) 3:5.
Servette: Frick; Diallo (62. Fofana), Rouiller, Sasso, Severin; Ondoua (62. Imeri); Stevanovic, Cognat (89. Martial), Valls, Schalk (76. Koné); Kyei (76. Alves).
Sion: Fickentscher; Cavaré, Lacroix, Ndoye, Iapichino; Tosetti, Costa (73. Grgic), Zock, Tupta (84. Theler); Karlen (89. Khasa), Hoarau.
Bemerkungen: Servette ohne Sauthier (gesperrt), Antunes und Henchoz (beide verletzt), Clichy und Cespedes (krank). Sion ohne Araz (gesperrt), Abdellaoui, Clemenza, Doldur, Kabashi und Wesley (alle verletzt).
Verwarnungen: 16. Diallo (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 67. Iapichino (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 72. Frick (Reklamieren). 77. Karlen (Foul). 92. Cavaré (Reklamieren). 94. Lacroix (Foul).
Die Feierlichkeiten anlässlich des vierten Meistertitels und der Ausfall von Captain Fabian Lustenberger liessen bei den Young Boys Spuren. Gegen den FC Zürich kommen die Berner mit 2:1 trotzdem zum 11. Pflichtspielsieg in Serie.
Der FC Zürich zeigte sich im wichtigen Heimspiel gegen Meister YB bis zur 24. Minute in Geberlaune. Vor Anpfiff beschenkte Präsident Ancillo Canepa die Berner aufgrund des vierten Meistertitels mit einem Blumenstrauss, mit Spielbeginn verteilten auch Canepas Spieler Geschenke. Das Berner 1:0 in der 8. Minute erzielte mit Hekuran Kryeziu ein FCZ-Spieler, bei Felix Mambimbis 2:0 leistete der Zürcher Toni Domgjoni mit einem schlechten Rückpass die Vorarbeit.
Nach einer halben Stunde profitierte schliesslich auch das Heimteam beim 1:2 von einem Fehler des Gegners. Sandro Lauper, der für den verletzten Captain Fabian Lustenberger in der Innenverteidigung zum Einsatz kam, lancierte mit einem Fehlpass den Züricher Gegenstoss, den Blaz Kramer nach toller Vorarbeit von Blerim Dzemaili zum sechsten Saisontor ausnützte.
Die Mannschaft von Gerardo Seoane hinterliess im Letzigrund nicht den unantastbaren Eindruck der letzten Super-League-Spiele. Besonders im Spielaufbau und in der Abwehr schien YB ohne seinen Captain Lustenberger verwundbar. Die Zürcher wussten aus dem gebotenen Platz – vor allem auf den Aussenbahnen – aber nur selten Gefährliches zu kreieren, oder scheiterten am meisterlich parierenden David von Ballmoos. So blieb der Meister im Schongang im 18. Ligaspiel in Folge ungeschlagen – was eine nächste alleinige Super-League-Bestmarke bedeutet. Die Zürcher finden sich derweil in angespannter Situation wieder: Der Barrage-Platz des FC Vaduz liegt nur noch zwei Punkte entfernt.
Zürich - Young Boys 1:2 (1:2)
100 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tore: 8. Hekuran Kryeziu (Eigentor) 0:1. 24. Mambimbi 0:2. 29. Kramer (Dzemaili) 1:2.
Zürich: Brecher; Rohner (72. Omeragic), Hekuran Kryeziu, Nathan, Aliti (86. Gnonto); Doumbia (84. Seiler), Domgjoni (61. Marchesano); Tosin, Dzemaili, Kololli; Kramer (72. Ceesay).
Young Boys: Von Ballmoos; Maceiras (81. Hefti), Camara, Lauper, Lefort; Elia, Rieder (75. Aebischer), Martins, Fassnacht (75. Maier); Mambimbi (67. Moumi Ngamaleu), Nsame (67. Siebatcheu).
Bemerkungen: Zürich ohne Khelifi, Winter, Schönbächler und Sobiech (alle verletzt), Janjicic (krank). Young Boys ohne Lustenberger und Petignat (beide verletzt).
Verwarnungen: 19. Lefort (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 33. Rohner (Foul). 44. Martins (Foul). 52. Maceiras (Foul). 69. Tosin (Foul). 83. Aebischer (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). (abu/sda)