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BAG kontert Kritik des Kantons Bern an Moderna-Impfstoff-Engpass

Anne Levy, Direktorin, Bundesamt fuer Gesundheit BAG, spricht an einem Point de Presse mit Fachexperten des Bundes zur Corona-Pandemie Covid-19, am Dienstag, 2. Maerz 2021. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Den Lieferengpass habe ein privates Unternehmen zu verantworten: Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit.Bild: keystone

BAG kontert Kritik des Kantons Bern an Moderna-Impfstoff-Engpass

17.04.2021, 18:23
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BAG-Direktorin Anne Lévy hat die scharfe Kritik des Kantons Bern am Bund gekontert. Sie stemmt sich gegen das Argument, die Impflogistik wäre in privater Hand besser aufgehoben. Grund war ein kurzfristig mitgeteilter Lieferengpass für den Corona-Impfstoff von Moderna.

«Der Kanton Bern fordert den Bund auf, sich personell neu zu orientieren und die Verantwortung für das Lieferungs- und Impfprogramm Fachleuten aus der Wirtschaft zu übertragen, um einen professionellen Ablauf sicher zu stellen», hiess es wörtlich in einer Mitteilung der Berner Gesundheitsdirektion vom Samstag.

Dem Vorwurf auch von Seiten des Berner Gesundheitsdirektors Pierre-Alain Schnegg (SVP) stellte sich die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) entgegen. Diesen Lieferengpass habe ja ausgerechnet ein privates Unternehmen zu verantworten, sagte Lévy am Samstagnachmittag im Schweizer Radio SRF. Das Problem liege also beim Hersteller.

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Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre-Alain SchneggBild: keystone

Der Bund habe am Freitagabend den Kantonen mitgeteilt, dass die angekündigte umfangreiche Lieferung an Moderna-Impfstoff nur in sehr geringem Umfang eingetroffen sei, hatte die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern geschrieben. Und diese Mitteilung erfolge nur einen Tag, nachdem an einem Treffen von Bundesrat Alain Berset, dem BAG und allen kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren von Bundesseite mit Nachdruck verlangt worden sei, die zweite Dosis nicht mehr zur Reserve an Lager zu behalten.

Dennoch werde der Kanton Bern in der kommenden Woche alle geplanten Impftermine einhalten können, hiess es weiter. Weitergeführt werde auch der Ausbau der Impfinfrastruktur und der Impfkapazitäten, gleichzeitig aber werde die Terminplanung ab dem 26. April an die neuen Gegebenheiten angepasst. (sda)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fairness
17.04.2021 18:47registriert Dezember 2018
Den Lieferengpass kann man ihnen kaum vorwerfen, das spüren auch diverse andere Länder. Die Kommunikation und Arbeitsmethoden des BAG geben aber schon extrem zu denken, die verschlafene Digitalisierung, all die sonstigen Pannen etc.
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Ritiker K.
17.04.2021 18:30registriert Mai 2018
Klassisches «kill the messenger» von Schnegg.
Ist ja offensichtlich, dass das Problem beim Lieferanten liegt und nicht beim BAG.
Der berner Gesundheitsdirektor prügelt aber gleich mal unüberlegt, öffentlich und offizell aufs BAG ein.
Aus meiner Sicht ziemlich peinlich für einen Mann auf seinem Posten. Nun gut, nach seiner Logik wäre er ja in der Privatwirtschaft wenn er was auf dem Kasten hätte...
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kettcar #lina4weindoch
17.04.2021 20:16registriert April 2014
Das sieht doch nach einem Job für Emix Trading aus...
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