Die Schweiz macht sich auf zum finalen Gruppenspiel dieser EM gegen die Türkei. Am Nachmittag fliegt die Nati von Rom nach Baku. Zuvor spricht Manuel Akanji nach dem Training über die vergangenen Tage.
«Ich kann jede Kritik über unsere Leistungen komplett verstehen. Sie ist berechtigt. Gegen Italien haben ziemlich viele Dinge, die es im Fussball braucht, gefehlt. Wir sind zu wenig gelaufen, wir haben zu viele Zweikämpfe verloren. Wir haben auch zu viele technische Fehler gemacht. Und wir sind nicht genug in die gefährlichen Zonen und in den Abschluss gekommen. Manchmal war es auch so, dass auf dem Platz nicht alle Spieler dieselben Ideen hatten.»
«Die Debatte um unsere Frisuren kann ich hingegen nicht verstehen. Eines ist mir ganz wichtig, und ich glaube, dass dies jeder versteht, der Fussball spielt: Die Frisur hat überhaupt keinen Einfluss auf die Leistung auf dem Platz. Wenn wir schlecht spielen – und das haben wir – dann darf und soll man das kritisieren. Aber den Zusammenhang mit der Frisur sehe ich nicht. Einige Mannschaften haben einen eigenen Coiffeur dabei – und es werden noch viele neue Frisuren an dieser EM zu sehen sein. Wir spielen unsere Spiele allesamt auswärts, darum haben wir als Mannschaft beschlossen, einem Coiffeur einen Flug zu bezahlen und uns die Haare schneiden zu lassen. »
«Das Gute im Fussball ist: Es geht jeweils sehr schnell weiter. Das Spiel gegen die Türkei ist unsere letzte Chance, das ist uns bewusst. Aber eben: Wir haben noch eine Chance! Und das ist das Wichtigste. Jeder von uns will nun eine Reaktion zeigen. Wir haben in der Vergangenheit häufig gezeigt, dass wir dazu fähig sind. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass wir nun enorm unter Druck stehen. Ich bin zuversichtlich, dass uns eine gute Leistung und ein Sieg gelingt.»
«Auch er war, wie wir alle, nach dem Italien-Spiel enttäuscht. Er brauchte einige Zeit für sich, danach hat er aber klar und deutlich die Fehler angesprochen. Und aufgezeigt, was es gegen die Türkei braucht.»
«Auch für mich persönlich war dieser Auftritt eine der grössten Enttäuschungen in meiner Nati-Zeit. Das Out an der WM 2018 gegen Schweden war noch etwas schlimmer, weil ich dachte, es sei mehr möglich gewesen.»
Dass ihr Profi-Fussballer in eurer Abgehobenheit euch Coiffeure einfliegen lässt, ist ja leider nichts neues wie auch eure Protz-Autos. Dass man dazu dann in die Kamera grinst um auf Social-Media gut anzukommen, gehört auch dazu. Muss man nicht mögen, ist halt part of the game.
An einer EM- oder WM-Endrunde geniesst der Fussball bei den Medien eine erhöhte Teilnahme und der Leser wird täglich mit Storys vom eigenen Team gefüttert - ob er will oder nicht.
Und da passen dann halt Eitelkeiten, Abgehobenheit und schlechte Resultate nicht zusammen.