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Frankreich

Staatsanwalt will keine weitere Haft für Valérie Bacot

Vergewaltiger getötet: Staatsanwalt will keine weitere Haft für Valérie Bacot

25.06.2021, 11:1325.06.2021, 13:55
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Valerie Bacot, center, arrives with relatives at the Chalon-sur-Saone courthouse, central France, Thursday, June 24, 2021. Valerie Bacot is on trial in France for killing her husband after decades of  ...
Valérie Bacot (mitte) vor dem Gericht.Bild: keystone

Im Prozess gegen die Französin Valérie Bacot wegen Tötung ihres Ehemanns hat die Anklage eine Haftstrafe von fünf Jahren gefordert.

Davon sollen vier Jahre auf Bewährung ausgesetzt werden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem Gericht in der burgundischen Kleinstadt Chalon-sur-Saône berichtete.

Da Bacot bereits ein Jahr in Untersuchungshaft verbracht hatte, müsste sie nicht ins Gefängnis zurückkehren. Das Urteil wird nach Angaben des Gerichts bis zum Abend erwartet.

Bacot wurde über Jahrzehnte hinweg von ihrem Ehemann misshandelt – dann tötete sie ihn. Der Mann soll Bacot wiederholt vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen haben.

Der Fall sorgt in Frankreich für Aufsehen. In einer Internet-Petition forderten annähernd 700 000 Menschen Freiheit für die Frau, die lange gequält wurde. Ihren Leidensweg beschrieb sie im kürzlich erschienenen Buch «Tout le monde savait» (was übersetzt auf Deutsch heisst: Alle wussten es).

Bereits als 12 Jahre altes Mädchen habe der damalige Liebhaber ihrer Mutter sie vergewaltigt. Er wurde verurteilt und kam ins Gefängnis, kehrte dann aber wieder in die Familie zurück.

Mit 17 wurde sie schwanger und sah sich – von der eigenen Mutter verstossen – gezwungen, ihren 25 Jahre älteren Peiniger zu heiraten. Letztlich habe sie ihn – auch zum Schutz ihrer Tochter – mit einem Schuss ins Genick getötet. (aeg/sda/dpa)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dani S
25.06.2021 11:47registriert September 2017
Der Fall wirft hier hohe Wellen wegen der Frage wer ist Täter, wer ist Opfer: Auf der einen Seite das Faktum der Tötung, auf der anderen Seite die Serienvergewaltigungen.
Ich kann die Frau verstehen. Ihren getöteten Mann überhaupt nicht, der war für mich ein Scheusal.
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Miimiip! aka Roadrunn_er
25.06.2021 12:29registriert Juli 2018
Hoffen wir dass der Richter dem Antrag zustimmt und er den 5 Jahre mit 4 Jahren Bewährung zustimmt und die Frau so freigelassen wird. Sie hat mehr als genug gelitten und wurde gepeinigt. Aus Ethik gründen müsste sie eigentlich sogar freigesprochen und entschädigt werden, da der Mann sie vergewaltigt, misshandelt und ihr Leben zerstört hat nachdem der Mann schon im Gefängnis gesessen hat wegen der Vergewaltigung an ihr als Teenie. Da haben die Behörden nach meiner Meinung, versagt. Drück der Dame die Daumen dass sie rauskommt und sich ein neues Leben aufbauen kann 🍀
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JoJodeli
25.06.2021 13:39registriert September 2015
Über 30 jahre haben die Behörden hier versagt. Ich hoffe dieser Fall wird gründlich aufgearbeitet. Von der Schutzbehörde die den Vergewaltiger in die Familie zurück geöassen hat, zum Standesamt die bei der Eheschliessung und vorbereitung wohl blind war bis zu der Polizei die ihre Kinder abgewiesen haben. Da gehört gründlich aufgeräumt! Eine Schande für jeden Rechtsstaat. So etwas dürfte gar nicht möglich sein.
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