Schweiz
Coronavirus

Übrige Impfdosen: Auch unter 75-Jährige können sich impfen lassen

Die «Jokerliste»: Wie auch unter 75-Jährige an die Impfung kommen

25.01.2021, 10:59
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Letzte Woche hat die Impfung eines südafrikanischen Milliardärs für Aufregung gesorgt. Der 70-Jährige war extra für die Impfung in die Schweiz gereist. In der «Sonntagzeitung» entschuldigte er sich zwar dafür, wies aber auch darauf hin, dass es in der Schweiz immer wieder Leute gebe, die sich vorzeitig impfen liessen. Dies, obwohl sie eigentlich nicht in einer der vorgesehenen Impfgruppen seien.

A nurse prepares a dose of Pfizer-BioNTech vaccine against the new coronavirus to be injected at the Andras Josa Teaching Hospital in Nyiregyhaza, Hungary, Sunday, Jan. 24, 2021. (Attila Balazs/MTI vi ...
Auch unter 75-Jährige können unter Umständen an eine vorzeitige Impfung gelangen. Bild: keystone

Wie kommt es dazu? Wie der Tagesanzeiger berichtet, gibt es ein kleines Schlupfloch. Denn immer wieder kommt es zu überzähligen Impfdosen, die nicht lange aufbewahrt werden können. Die Kantone gehen unterschiedlich mit dieser Herausforderung um, viele von ihnen führen jedoch eine Art «Jokerliste».

Im Kanton Thurgau wird seit Dezember eine Liste von Personen geführt, die sich vor dem offiziellen Impfstart bei der Corona-Hotline gemeldet hatten, weil sie sich gerne impfen lassen würden. Sind am Ende des Tags Impfdosen übrig, erhalten diese Personen einen Telefonanruf und müssen innert 60 Minuten im Impfzentrum Frauenfeld erscheinen. «Oberste Priorität ist, dass keine Impfung verworfen werden muss.», erklärt Thomas Walliser Keel, Kommunikationsverantwortliche des Kantons im Tagi.

Für diese «Jokerlisten» sind im Kanton St. Gallen die einzelnen Betagten- und Pflegeheime zuständig, im Kanton Zürich sind es die Heimärzte. Wann immer möglich, werde versucht, sich nach der Prioritätenliste des Bundes zu richten, so Markus Näf, Projektleiter der Zürcher Covid-19-Impfaktion gegenüber dem Tagi. Im Kanton Bern, Baselland, Aargau und Luzeren werden übrig gebliebene Impfdosen an das Gesundheitspersonal und die Angestellten der Impfzentren verimpft, berichtet die Zeitung weiter. (saw)

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So wird in Luzern geimpft
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So wird in Luzern geimpft
Eine über 90-jährige Frau wird als erste Person im Kanton Luzern und als eine der ersten Personen der Schweiz mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech gegen Corona geimpft, in einem Pflegeheim im Kanton Luzern, am Mittwoch, 23. Dezember 2020. (KEYSTONE/Urs Flüeler)
quelle: keystone / urs flueeler
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PumpinPie
25.01.2021 12:54registriert Oktober 2016
Ich glaube, es ist ein kleiner Unterschied, ob die übrigen Impfdosen bspw. dem Gesundheitspersonal verimpft werden, die sich freiwillig melden/sonstigen in der Schweiz wohnhaften Menschen ODER ob sich jemand extra dafür aus irgendwo in die Schweiz einfliegen lässt. Da kann mir wohl auch keiner sagen, dass das nicht geplant war, denn "vorige" Impfdosen müssen wie beschrieben innert bestimmter Frist verimpft werden......
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SUP_2
25.01.2021 12:59registriert März 2016
Dies ist eine ausserordentlich vernünftige Strategie!
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shinibini
25.01.2021 11:33registriert Mai 2020
Als ob der Südafrikaner innert 60min. hier hätte sein können. Das war super durchgeplant.
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