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Schaun mer mal

Olympia 2020: Fechter Heinzer entschuldigt sich bei seinem Sohn für Out

epa09378824 (L-R) - Lucas Malcotti, Benjamin Steffen, Max Heinzer and Michele Niggeler of Switzerland, from left, prior to the men's epee team classifications 5-8 match between Switzerland and Fr ...
Den Schweizer Fechtern bleibt nur die Enttäuschung.Bild: keystone

Fechter Heinzers herzzerreissende Botschaft an seinen Sohn: «Es tut mir sehr leid»

30.07.2021, 10:3731.07.2021, 12:12
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Es hat wieder nicht klappen wollen mit einer Medaille für die Schweizer Fechter. Seit Marcel Fischer 2004 in Athen Gold im Degen geholt hat, gewannen die Schweizer kein Edelmetall mehr bei Olympia – allen Erfolgen an Europa- und Weltmeisterschaften zum Trotz.

Im Viertelfinal gegen Südkorea setzte es für Max Heinzer, Michele Niggeler und Benjamin Steffen eine 39:44-Niederlage ab, womit der Traum von der angestrebten Medaille bereits geplatzt war. Wie schwer zu verkraften die Enttäuschung ist, war den Schweizern beim Interview mit dem Schweizer Fernsehen anzusehen.

«Es macht extrem weh, so zu verlieren. Ich war mit meinen kämpfen eigentlich glücklich», sagte ein mit den Tränen kämpfender Max Heinzer nach der Niederlage. Er habe extrem viel investiert, und deshalb schmerze es ihn auch für sein gesamtes Umfeld. Am Ende wendet sich der Luzerner noch direkt an seinen Sohn: «Mael, ich habe versprochen, dass ich mit einer Medaille heimkomme. Ich habe es nicht geschafft, das tut mir sehr Leid. Aber wir werden trotzdem einen tollen Sommer haben.»

Das Scheitern war extrem bitter, übergab doch Teamleader Heinzer mit einer 34:30-Führung im Rücken an Schlussfechter Steffen. Der 39-jährige Basler, dessen Karriere nun zu Ende ist, war dann allerdings im letzten Gefecht gegen Park Sang-Young, den Einzel-Olympiasieger von 2016 in Rio de Janeiro, chancenlos. «Es ärgert nicht, es schmerzt», sagt der Basler zu seiner Leistung. «Normalerweise habe ich den Gegner im Griff. Es tut mir weh für die anderen, sie haben einen super Match gezeigt.»

Jérémy Desplanches sorgte heute trotzdem für eine Schweizer Medaille:

Schon zuvor hatte Steffen nicht überzeugt. Seine verheerende Bilanz gegen Südkorea lautet 7:21. Das war umso ärgerlicher, weil Niggeler, die designierte Nummer 3 im Schweizer Team, ein starker Wettkampf gelang. Der 29-Jährige gewann zwei der drei Gefechte und totalisierte 18:12 Punkte.

Nach dieser Niederlage war bei den Schweizern die Luft draussen. In der Folge verloren sie auch die Klassierungsspiele gegen Frankreich (37:45) und Italien (34:36). Steffen durfte gegen Frankreich noch den ersten Kampf (3:4) bestreiten, ehe er durch Lucas Malcotti ersetzt wurde. (abu/sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Licorne
30.07.2021 11:13registriert Januar 2014
Da arbeitet man 5 lange Jahre auf ein Ziel hin, setzt alles daran und steckt sonst zurück.. und geht leer aus. Sport kann so brutal sein.

Tut mir sehr leid für unsere Fechter, insbesondere Heinzer hätte ich die Medaille gegönnt. Mit 39 noch auf dem Niveau Sport betreiben.. Chapeau! Ich hoffe, dass die Erinnerungen an die Olympischen Spiele für ihn irgendwann (fast) so positiv sind, wie es aktuell eine Medaille wäre..
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scotch
30.07.2021 11:00registriert September 2018
Kopf hoch Max Heinzer, geniess den Sommer mit deiner Familie. Es ist das einzige was wirklich zählt am Ende.
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