Das gab es in der Schweiz wohl noch nie: Mit Neuenburg warnt erstmals ein Kanton vor der Durchführung des «Black Fridays», dem aus den USA stammenden Aktionstag, an dem Detailhändler mit massiven Rabatten werben.
Neuenburg hat am Mittwoch ein Communiqué verschickt, in dem die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert werden, am kommenden Freitag die Hygiene-Massnahmen zu respektieren, sowie die Abschrankungen der Geschäfte.
Der Aktionstag hat in der Schweiz in der Vergangenheit an Popularität bei der Kundschaft gewonnen. Entsprechend häufen sich jährlich Bilder von Menschenmengen, die in Geschäften auf Schnäppchenjagd gehen und dabei zuweilen ohne Rücksicht auf Verluste ihr Rabatt-Objekt der Begierde ansteuern.
Deshalb betont die Neuenburger Kantonsregierung, dass man stets einen Abstand von eineinhalb Meter einhalten und sich die Hände regelmässig desinfizieren solle. Und: «Masken sind in allen Geschäften und in stark frequentierten Stadtzonen obligatorisch.»
Doch dem Kanton geht es nicht nur um die Pandemie-Bekämpfung. So heisst es in der Medienmitteilung: «Die Bevölkerung wird dazu ermuntert, die Wirtschaft durch den Besuch von Neuenburger Geschäften zu besuchen.» Es gehe an diesem Tag auch darum, Solidarität zu zeigen und lokale Unternehmen zu unterstützen.
Dieser protektionistische Aufruf widerspiegelt auch die Angst vor ausländischen Online-Giganten, die in Frankreich und in der Romandie vermehrt um sich greift. In der «Grande Nation» haben zuletzt mehrere Politiker von einem Boykott von Amazon gesprochen, da die lokalen Händler unter der digitalen Konkurrenz leiden.
Amazon, Alibaba und Co. können an Aktionstagen wie dem «Black Friday» ihre ganze Macht in die Waagschale werfen und die Rabatte der Konkurrenz alt aussehen lassen. «Le Temps» titelte am Mittwoch: «Amazon ist der Feind Nummer Eins der Händler geworden.» (aargauerzeitung.ch)
Media markt soundbar: statt 380.- nur 180.-
Naa? Schnäppchen?
Preise der konkurrenz der letzten paar tage: ~200.-