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Handelskonflikt: Biden will Trumps China-Zölle vorerst beibehalten

Biden führt Handelskonflikt mit China weiter fort

02.12.2020, 15:21
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Der künftige US-Präsident Joe Biden will die von Donald Trump eingeführten Zusatzzölle auf Produkte aus China und andere Massnahmen im Handelskonflikt vorerst beibehalten. Er werde seine Optionen nicht einschränken, sagte Biden der «New York Times».

Für seine eigene China-Politik wolle er aber rasch eine breite internationale Koalition schmieden. «Die beste China-Strategie ist eine, die jeden unserer Verbündeten – oder zumindest solche, die es einmal waren – auf eine Linie bringt.»

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Biden und der chinesische Staatspräsident haben bereits 2013 miteinander Bekanntschaft gemacht.Bild: keystone

Dabei wolle er sich anders als Trump nicht nur auf das Handelsdefizit fokussieren, sondern vielmehr eine Änderung der chinesischen Vorgehensweise anstreben. Speziell gehe es ihm um «Diebstahl intellektuellen Eigentums, Verkauf von Waren unter Produktionskosten, illegale Subventionen für Unternehmen». Dafür brauche man aber Durchsetzungskraft – «und aus meiner Sicht haben wir sie noch nicht».

Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist angespannt:

Zu seiner Strategie werde gehören, die Konkurrenzfähigkeit amerikanischer Unternehmen im Wettbewerb mit China durch gezielte Investitionen zu steigern. Dabei habe er vor allem Bereiche wie Energie, Biotechnologie und künstliche Intelligenz im Blick. «Ich werde keine Handelsabkommen mit niemandem eingehen, bevor wir grosse Investitionen hier zuhause und für unsere Arbeiter unternommen haben.» Trump hatte im Handelskonflikt Strafzölle von 25 Prozent auf diverse Produktkategorien aus China verhängt.

Mit dem Abschluss eines ersten Abkommens (Phase eins) im Januar hatte China zugesagt, seine Einfuhren von Waren und Dienstleistungen aus den USA bis Ende 2021 um 200 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2017 zu steigern. Bislang ist dieses Ziel noch weit entfernt. Biden sagte der Zeitung, er werde dieses Abkommen vorerst nicht antasten. (saw/sda/awp/dpa)

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Derweil in der Donald-Trump-Fasnachtsmasken-Fabrik in China ...
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Derweil in der Donald-Trump-Fasnachtsmasken-Fabrik in China ...
Eine Masken-Fabrik in China wappnet sich für den reissenden Absatz ihres neusten Produkts.
quelle: x01793 / aly song
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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
02.12.2020 15:57registriert Februar 2015
Kurzer Reality Check für die Fans des Lautsprechers mit dem orangen Teint: Das Handelsbilanz-Defizit der USA ist unter Trump nicht etwa geringer geworden. Im Gegenteil.
Und dazu trägt nicht nur Amazon als Förderband für chinesische Waren in die ganze Welt bei, sondern auch Don the Con selbst: Man schaue nur, wo genau dieser seine Käppis und andere Fanartikel herstellen lässt.

Bidens Hinweis auf die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens, um effektiv Druck aufbauen zu können, weist in die richtige Richtung - weg von cholerischen Einzelgängen, hin zu Absprache mit Verbündeten.
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