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Julian Assange

Psychiater sagt, Wikileaks-Gründer Julian Assange sei suizidgefährdet

Psychiater sagt, Wikileaks-Gründer Julian Assange sei suizidgefährdet

22.09.2020, 16:24
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ARCHIV - Wikileaks-Gr
In Haft: Julian AssangeBild: sda

Nach Aussagen eines Psychiaters ist der im Gefängnis sitzende Wikileaks-Gründer Julian Assange akut suizidgefährdet.

Es gebe ein «hohes Risiko», dass der 49-Jährige sich das Leben nehmen wolle, berichtete der Psychiater Michael Kopelman am Dienstag vor dem Londoner Old Bailey-Gericht, nachdem er Assange etwa 20 Mal in seiner Untersuchungshaft besucht hatte. Der bereits seit mehr als einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh eingesperrte Assange leide seit längerer Zeit an Halluzinationen und höre etwa Stimmen, die sagten «Wir kommen, um dich zu holen».

Vor dem Londoner Gericht läuft derzeit die Anhörung zum US-Antrag auf Auslieferung des gebürtigen Australiers. Die US-Justiz wirft dem 49-Jährigen vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.

Assange war 2012 aus Angst vor einer Auslieferung an die USA in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden eingestellt. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, da er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstossen hatte. Er wurde zu einem knappen Jahr Haft verurteilt. (aeg/sda/dpa)

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Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange
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Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange
Sommer 2010: Von Juli bis Oktober veröffentlicht die Enthüllungsplattform Wikileaks rund 470'000 als geheim eingestufte Dokumente, die mit diplomatischen Aktivitäten der USA und mit den Kriegen in Afghanistan und im Irak zu tun haben. Weitere 250'000 Dokumente kommen später hinzu.
quelle: shutterstock.com
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Julian Assange in der Botschaft Ecuadors festgenommen
Video: srf
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18 Kommentare
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Stiggu LePetit
22.09.2020 16:50registriert Juni 2018
Whistleblower sind Helden und keine Verbrecher!
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Kreasty
22.09.2020 16:43registriert Mai 2016
Komisch wenn du so Verfolgt und Bedroht wirst....
Politiker kaufen sich frei oder kommen davon, als Privatperson der Öffentlichkeit helfen is aba ganz böse.
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AlienTechnologie
22.09.2020 18:47registriert November 2017
Schade, dass Assange so wenig Aufmerksamkeit erhält! Dieser Mann verdient es endlich in ruhe gelassen zu werden. Was da mit ihm unter der Federführung der USA geschieht, ist unter allem Hund
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