Schweiz
Elektroauto

Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung will Autoverkehr reduzieren – aber nicht bei sich

Die Zahl der in der Schweiz und Liechtenstein neu zugelassenen Autos im April wieder deutlich angestiegen. (Archivbild)
Fast zwei Drittel der Befragten befürworten die Reduktion des motorisierten privaten Individualverkehrs.Bild: KEYSTONE

Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung will Autoverkehr reduzieren – aber nicht bei sich

03.08.2021, 09:1103.08.2021, 14:36
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Gemäss einer Umfrage sind 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung dafür, dass der CO2-Ausstoss gesenkt wird. Immerhin fast zwei Drittel der Befragten befürworten die Reduktion des motorisierten privaten Individualverkehrs.

Mehr als drei Viertel der 1500 Befragten möchten, dass Arbeitgeber die nachhaltige Mobilität unterstützen, indem sie Abonnements für den öffentlichen Verkehr mitfinanzieren. 59 Prozent fordern, dass Arbeitgeber aktiv E-Mobilität fördern, indem sie beispielsweise E-Autos als Dienstwagen anbieten. 56 Prozent würden es begrüssen, wenn Arbeitgeber das Velofahren unterstützen würden.

57 Prozent wiederum wünschen sich allgemein mehr Elektroautos. 68 Prozent der Befragten sind für eine Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Etwas mehr als die Hälfte findet Kompensationsmassnahmen eine gute Idee. Eine grosse Mehrheit möchte zudem die Industrie in die Pflicht nehmen: 71 Prozent sind für verstärkte Innovation und technologischen Fortschritt im Bereich der Treibhausgasreduktion.

Hohe Ziele, wenig Bereitschaft zur Mithilfe

In der Studie wurde auch die Diskrepanz zwischen Wünschbarkeit und Einschätzung der Realisierbarkeit untersucht. Sechs von zehn der befragten Personen bezeichneten es als eher oder sehr wünschenswert, wenn sie ihr eigenes Verhalten ändern würden, indem sie beispielsweise weniger Auto fahren. Allerdings nur etwas mehr als jede und jeder Dritte hielt dies für realistisch.

Die Studie wurde diesen Mai vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte durchgeführt. Der Fragebogen wurde von 1501 in der Schweiz lebenden Personen beantwortet. Die Hälfte der Befragten waren Frauen, die andere Hälfte Männer. Die Altersstruktur reichte von 15 bis 67 Jahren. 35 Prozent stammten aus Städten mit über 50’000 Einwohnern, 30 Prozent aus übrigen städtischen Gebieten und 35 Prozent aus ländlichen Regionen.

(oli/sda)

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94 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Barth Simpson
03.08.2021 09:38registriert August 2020
Wenn wir beruflich gezwungenermassen zusammen durch die Umfahrungen von Zürich (Nordring, oder Westring) fahren müssen fällt auf, dass 4 von 5 Autos mit einer einzigen Person besetzt sind. Wir fragen uns dann immer, ob es keine bessere Lösungen für Fahrgemeinschaften, zum Beispiel für Fahrten zum Einkaufen, von und zur Arbeit etc. geben könnte.

Der tägliche 'Rush Hour' hat mit Freiheit herzlich wenig zu tun, der tägliche Horror! 2 Tonnen Blech für 75 Kg Lebendgewicht (oft auch agressiv), dass kanns nicht sein! Kaum gibt's mehr Spuren, sind diese im Nu wieder voll, das kanns nicht sein.
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Unicron
03.08.2021 10:13registriert November 2016
Der Bund soll Betriebe unterstützen mehr HomeOffice zu unterstützen! Seit Anfang Corona arbeite ich von zuhause aus und kann das motorrad in der Garage stehen lassen statt jeden Tag hin und her zu fahren, das ist doch Blödsinn! Und nein, mein Arbeitgeber will das nicht weiter führen, auch wenn er bestätigt dass es keine Probleme gab.

Wieviele Leute fahren jeden Tag von A nach B und wieder zurück obwohl es keinen Mehrwert gibt wirklich im Büro zu sitzen?
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wintergrün
03.08.2021 09:59registriert Dezember 2017
Tendenziöser Artikel.
Die Personen sagen dass sie gerne etwas ändern würden aber in einem System drin stecken in dem das für sie nicht unbedingt realistisch ist. Und dann wird geschrieben man wolle bei sich nichts ändern.
Die Pandemie hat gezeigt dass sich sehr viel ändern kann sobald die Arbeitgeber mal zwingende Vorschriften haben. Die halbwegs modern haben in meiner Branche jetzt umgestellt auf Meetings wenn das Team es will (im Gegensatz zur von der Geschäftsleitung verordneten Anwesenheitspflicht) die ewig gestrigen sind immer noch am diskutieren.
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