Es war die Szene des Abends: Marco Reus wird in der 26. Minute nach Thorgan Hazards schönem Pass im Strafraum von Unions Torhüter Andreas Luthe zu Fall gebracht – so sehen es zumindest Schiedsrichter Daniel Schlager und auch der Videoschiedsrichter. Schlager schaut sich die Szene selbst nämlich nicht nochmal an, da der VAR ihm den Entscheid bestätigt.
Die Gäste beschweren sich lauthals beim Schiedsrichter, auch der Kommentator legt sich nach den Wiederholungen fest: «Für mich ist das kein Elfmeter.» Doch Schlager bleibt bei seiner Entscheidung und so tritt Erling Haaland an – und scheitert am Verursacher des Penaltys gleich doppelt. Unglücklicherweise für die Berliner rutscht der Nachschuss durch und Reus kann ihn über die Linie drücken.
Union kommt in der Folge zwar noch zu Chancen und scheitert in der zweiten Halbzeit wie schon zu Beginn der Partie am Aluminium. Am Ende ist es Raphael Guerreiro, der in der 88. Minute das zweite Tor des Abends erzielt und somit für die Entscheidung sorgt.
Dortmund gewinnt und bleibt an den Champions-League-Plätzen dran. Nach dem Spiel sorgt jedoch vor allem die Szene zwischen Andreas Luthe und Marco Reus für Gesprächsstoff.
Der «Übeltäter» selbst empfand den Kontakt als zu wenig für einen Strafstoss. Luthe sagte nach dem Spiel gegenüber «Spox»: «Marco hebt schon extrem früh ab und will den Elfmeter. Es gab keinen klaren Kontakt, mit dem ich ihn zu Fall bringe.» Union-Manager Oliver Ruhnert schlägt in der «Welt» in dieselbe Kerbe. Reus suche den Kontakt und hebe ab, es sei keine glasklare Fehlentscheidung, aber die Szene sei strittig. Sogar BVB-Trainer Edin Terzic gestand, dass man den Elfmeter «geben kann, aber nicht muss.»
Deutlichere Worte fand Sky-Experte Dietmar Hamann. Der ehemalige Liverpool-Spieler sagte, dass er den Glauben an den Videobeweis schon längst verloren habe und ihn eine solche Entscheidung deshalb nicht mehr wundere. Der 47-Jährige fand: «Es ist ein absoluter Witz, so einen Elfmeter zu geben.»
Auch beim 0:1 von Werder Bremen gegen Mainz 05 gab ein Schiedsrichterentscheid Anlass zu Diskussionen. Der vermeintliche Ausgleichstreffer der Bremer wurde nicht gegeben, da Schiri Marco Fritz nach Konsultation des Videobeweises auf Foul entschied. Unter anderem wegen des nicht gegebenen Treffers verloren die Gastgeber gegen Mainz und rutschten auf Platz 14.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt hatte nach dem Spiel eine klare Meinung: «Der Ball ist frei, er hat die Hand nicht dran. Ich sehe da kein Foul.» Auch Bremens Sportchef Frank Baumann fühlte sich benachteiligt.
Zu #SVWM05: Im Screenshot (Auszug aus der Regel 12) steht, wann der Torwart den Ball kontrolliert, der dann nicht vom Gegner gespielt werden darf. War in dem Moment, als Möhwald den Ball spielte, eine solche Kontrolle gegeben? Wenn ich es richtig gesehen habe: nein. (af) pic.twitter.com/DXE3iVKSqj
— Collinas Erben (@CollinasErben) April 21, 2021
Mainz-Torhüter Robin Zentner erklärt seine Sicht der Dinge nach dem Spiel so: Möhwald habe ihn gegen die Hand getreten, bevor er den Ball getroffen habe. Dies habe der Gefoulte dem Schiedsrichter direkt gesagt und dieser habe sich das Ganze nochmal angeguckt.
SV Werder Bremen verlor die letzten 6 BL-Spiele allesamt. So eine Negativserie hatte es in der langen Bundesliga-Geschichte der Bremer nie zuvor gegeben. 😳
— Sky Sport (@SkySportDE) April 22, 2021
Welchen Tabellenplatz wird Werder am Ende der Saison belegen? 🤔#skybuli #svwm05 pic.twitter.com/HbS9gjmn0T
Für Werder geht die Negativserie im sechsten Spiel weiter. Nur noch vier Punkte trennen sie vom Relegationsplatz der Herthaner, die zwei Spiele weniger absolviert haben.
Reus hackt sich doch mit seinem Linken Fuss bei Luthe ein, was soll er da machen. Klar war das ein gewagtes Manöver von Luthe, aber definitiv kein Penalty.
Reus ist schon am Fallen, als sein Fuss am Trikot des Torhüters hängenbleibt.