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Women's Super League: Servette lässt Punkte liegen, FCZ gewinnt Klassiker

AXA Women's Super League

Servette's Caroline Abbe, right, talks to her teammate Servette's Nathalia Spaelti, left, during the Women
Servette holt gegen YB trotz Rückstand einen Punkt.Bild: keystone

Tabellenführer Servette lässt Punkte liegen – FCZ profitiert dank Sieg gegen Basel

YB verspielt im Spitzenspiel gegen Servette eine 2:0-Führung. Zürich schlägt Basel und rückt auf den 2. Tabellenplatz vor.
23.11.2020, 09:0024.11.2020, 15:22
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BSC YB-Frauen - Servette FC Chênois Féminin 2:2

In diesem Spitzenspiel empfangen die drittplatzierten Bernerinnen den Tabellenführer aus Genf. Die erste Direktbegegnung haben die Hauptstädterinnen bitter verloren – der Genfer Siegtreffer fiel damals in der letzten Spielminute. An diesem Spieltag geht es für beide um viel: YB will sich den zweiten Tabellenplatz sichern, Servette den Vorsprung auf die Verfolger ausbauen.

Servette startet selbstbewusst ins Spiel. Die Gäste kombinieren sich geschickt durch die teilweise wackelige YB-Verteidigung. In der 33. Minute verpasst Servette die 1:0-Führung, Marta Peiro Gimenez verschiesst einen Penalty, den die YB-Torfrau Saskia Bürki sicher pariert.

Knapp zehn Minuten später zeigt die Schiedsrichterin wieder auf den Elfmeterpunkt – diesmal aber für die Bernerinnen. Stefanie De Alem da Eira schiebt den Ball souverän ins rechte Eck. Mit zurzeit elf Treffern hat die Mittelfeldspielerin nach Fabienne Humm (FC Zürich) und Ardita Iseni (FC St. Gallen) die meisten Tore geschossen. Letztere führen die Torjägerliste mit je 13 Toren an.

Servette wirkt zu Beginn der zweiten Halbzeit überrumpelt. Trotz hochkarätigen Chancen lassen sich die Genferinnen enorm unter Druck setzen. Das Pressing der Bernerinnen lässt nicht nach. Belohnt wird dies durch das 2:0 in der 58. Minute: Eva Bachmann gelingt ein absoluter Traumtreffer, eingeleitet durch einen Eckball. Servette probiert den Ball hektisch aus der gegnerischen Zone zu köpfen, ehe er bei Bachmann landet. Diese lässt die Kugel nach der Annahme kurz prallen und schiesst perfekt mit Links aus 16 Metern über die Torhüterin.

Die von Eric Severa gecoachten Genferinnen kommen acht Minuten später durch Peiro Gimenez zum Anschlusstreffer. Die Mittelstürmerin profitiert dabei von einem Missgeschick der Berner Verteidigung. Der Ball prallt nach einem Kopfball an die eigene Latte und dann weiter zu Peiro Gimenez. Sie schiebt die Kugel nur noch an der Torhüterin vorbei.

Servette bleibt dominant und lässt YB unsicher wirken. Die Bernerinnen fokussieren sich auf die Defensivarbeit, während Servette den Druck erhöht. Nach einer wichtigen Balleroberung in der 80. Minute kombiniert sich Servette durch die YB-Verteidigung, die zu viel Freiraum anbietet. Dann kommt der Pass in die Tiefe zu Marta Gimenez Peiro, die antizipiert und den Ball technisch versiert über die Torhüterin hebt.

Schlussendlich bleibt es bei diesem 2:2 und YB-Torhüterin Bürki konstatiert gegenüber dem SRF: «Es ist schön zu wissen, dass wir mit dem Leader so gut mithalten können.»

Die Stimmen zum Spiel:

In der nächsten Runde am 5. Dezember steht für Servette erneut ein Spitzenspiel an – diesmal gegen den FC Zürich. YB trifft auf Luzern.

BSC YB-Frauen – Servette FC 2:2 (1:0)
Tore: 42. Da Eira Stefanie (Foulpenalty) 1:0. 58. Bachmann 2:0. 66. Peiro Gimenez 2:1. 79. Peiro Gimenez 2:2

FC Zürich Frauen -
FC Basel 2:0

Kurios – so startet der Klassiker der Women's Super League zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel. Nach gerade mal fünf Minuten dürfen die Zürcherinnen jubeln. Ein Missverständnis in der Basler Defensive führt zu einem Tor, das ausgerechnet Barla Deplazes zugesprochen wird. Es ist das allerletzte Heimspiel für die «ewige FCZlerin». Sie will sich in Zukunft voll und ganz ihrem Medizinstudium widmen.

Die erste Halbzeit läuft ganz nach Belieben der Zürcherinnen. Sie kommen gefühlt im Minutentakt zu grossen Chancen. So zum Beispiel in der 36. Minute nach einem Lattenknaller durch Deplazes – wenig später trifft Fabienne Humm mit einem Hechtkopfball ebenfalls nur das Aluminium.

Die Baslerinnen finden in der 2. Halbzeit besser ins Spiel. Der Anschlusstreffer gelingt ihnen jedoch nicht. Auch nicht der Hoffnungsträgerin Camille Surdez, die nach einer langen Verletzungspause bei Bordeaux wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Stattdessen schiesst Meriame Terchoun in der Nachspielzeit das 2:0 für das Heimteam und feiert ein perfektes Comeback. Für die Stürmerin ist es das erste Spiel nach dem dritten Kreuzbandriss. Eingeleitet wird ihr Tor durch Torhüterin Livia Peng.

Die Zürcherinnen rücken dank dem Sieg wieder auf den Champions-League-Platz vor.

FC Zürich - FC Basel 2:0 (1:0)
Tore: 5. Deplazes 1:0. 95. Terchoun 2:0.

FC St. Gallen-Staad -
FC Luzern Frauen 0:0

Die St. Gallerinnen spielen nicht wie gewohnt im heimischen Espenmoos, sondern im Gründenmoos. Nach der letzten 0:4-Pleite gegen den Tabellenführer aus Genf muss eine Reaktion her. Luzern ist mit nur einem Punkt Vorsprung ein ebenbürtiger Gegner. Mental haben die Zentralschweizerinnen jedoch einen Mini-Vorteil, sie konnten letztes Wochenende einen diskussionslosen 5:0-Pflichtsieg einfahren gegen das Schlusslicht aus Lugano.

Im Hinspiel fuhr Luzern damals mit drei Punkten nach Hause. Sie gewannen das torreiche Spiel 4:3. Im Vergleich zum Hinspiel fehlt diesmal von Toren jede Spur. Luzern konnte nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen, das Team von Marco Zwyssig konnte sich ebenfalls nicht belohnen. Chancen waren auf beiden Seiten vorhanden, jedoch fehlte es an Überzeugung. Ein zähes Spiel mit vielen Ballverlusten ging über die Bühne.

Luzern bleibt in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung weiterhin vor den «Espinnen». In zwei Wochen trifft Luzern auf die offensivstarken Bernerinnen, St. Gallen gastiert in Lugano.

FC St. Gallen-Staad - FC Luzern Frauen 0:0

Grasshopper Club Zürich -
FC Lugano Femminile 1:0

Auf Lugano wartet mit GC der aktuell machbarste Gegner der Liga. Trotzdem reichte es zum 12. Mal nicht für einen Punktgewinn. Die Bilanz von Lugano: 12 Spiele, 12 Niederlagen, 2 Tore geschossen, 70 bekommen. Aufgrund einer Contact-Tracing-Massnahme mit vorsorglicher Quarantäneordnung für das Team von Lugano, wurde das Spiel von Samstag auf Sonntag verlegt.

Weil der Ball unglücklich an die Hand von Andersson prallte, gab es bereits in der zweiten Minute einen Foulpenalty für GC. Kapitänin Laura Walker verwandelte den Ball ins obere, rechte Eck. GC dominiert das Spiel durchgehend und erarbeitet sich sehr viele Chancen, ohne jedoch ein weiteres mal zu reüssieren. Es bleibt bis zum Abpfiff beim 1:0.

Die Tessinerinnen strahlen die Unsicherheit aus, die sie schon während der gesamten Rückrunde in sich tragen. Dem Team von Andrea Antonelli fehlen die Spritzigkeit, Ideen, gefährliche Pässe, eigentlich so ziemlich alles, um wieder Punkte zu sammeln. Von Pech kann man nach der 12. Niederlage nicht mehr sprechen. Die Lücke zu GC hat sich nun auf 11 Punkte Abstand weiter vergrössert.

Grasshopper Club Zürich - FC Lugano Femminile 1:0 (1:0)
Tore: 2. Walker (Foulpenalty)

Tabelle der AXA Women's Super League:

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Es war ein langer Weg bis Fussballerinnen akzeptiert wurden
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10 Kommentare
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Zingarro96
23.11.2020 09:10registriert Februar 2018
Vielen Dank watson für diesen Bericht
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branchli1898
23.11.2020 10:25registriert Mai 2015
Danke Watson! Toll setzt ihr ein Augenmerk auf die AXA Womens Super League, gerne mehr.
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cheko
23.11.2020 10:27registriert Dezember 2015
Spannender Bericht! Bitte mehr über die Women's Super League!
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