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«Blackout Challenge»: Zehnjährige stirbt in Palermo bei Tiktok-Mutprobe

«Blackout Challenge»: Zehnjährige stirbt in Palermo bei Tiktok-Mutprobe

22.01.2021, 13:5525.01.2021, 06:44
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Bild: shutterstock

Der Tod einer Zehnjährigen vermutlich als Internet-Mutprobe bei Tiktok sorgt in Italien für Trauer und aufgewühlte Debatten.

Die kleine Antonella hatte sich nach Medienberichten in Palermo auf Sizilien zu Hause mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt. Nachdem eine Schwester das Mädchen entdeckte, brachte die Familie es am Mittwochabend ins Krankenhaus. Dort kämpften die Ärzte, mussten aber dann den Hirntod feststellen, wie eine Sprecherin des Hospitals «Di Cristina» am Freitag bestätigte.

Justiz und Jugendschutz nahm Ermittlungen zu den Umständen des Todes auf. Medien schrieben, das Mädchen habe an einer sogenannten Blackout Challenge oder Hanging Challenge auf der Video-App Tiktok teilnehmen wollen. Bei so einer gefährlichen Aktion strangulieren sich Teilnehmer und filmen das mit dem Smartphone. Die Bilder zeigen sie in sozialen Netzwerken. Die Polizei untersuche Antonellas Handy, schrieb die Zeitung «La Repubblica» am Freitag. Den Angaben nach stimmten die Eltern einer Organspende durch ihre Tochter zu.

Ein Tiktok-Sprecher erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos: «Wir stehen für die zuständigen Behörden bereit, um bei den Ermittlungen zu helfen.» Das Unternehmen versuche, Aufrufe zu lebensgefährlichem Verhalten zu stoppen.

Der Bürgermeister Palermos, Leoluca Orlando, schrieb auf Facebook, er und vermutlich die ganze Stadt stünden «unter Schock». Eine Debatte über die Beziehungen junger Menschen zum Smartphone und zu sozialen Netzwerken sei überfällig – «besonders in Zeiten der Pandemie, die uns immer stärker in die digitale Kommunikation hinein getrieben hat».

In den Medien forderten Psychologen und Jugendexperten am Freitag, gesetzliche Verschärfungen zum Umgang von Kindern mit Handys und sozialen Netzwerken zu erwägen. Es gibt seit Jahren im Netz und in vielen Ländern «Challenges». Die Herausforderungen sind manchmal lustig, manchmal extrem gefährlich. (aeg/sda/dpa)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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öpfeli
22.01.2021 14:49registriert April 2014
WARUM und WIE kommen Menschen auf solche Ideen 😳
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Mr. Spock
22.01.2021 15:37registriert November 2016
Bei allem Beileid für die Verstorbene und deren Angehörige, sehe ich die Verantwortung im Generellen zu einem wesentlichen Teil bei den Eltern. Es ist relativ einfach den Anbietern und den sozialen Medien die Schuld in die Schuhe zu schieben! Jedoch sollten Eltern sich verantwortlich fühlen den Umgang mit eben diesen zu vermitteln. Ich gebe meinem Kind auch keine Schuhe mit Schnürsenkeln und mache die Hersteller verantwortlich, wenn mein Kind über die offenen Schnürsenkel stolpert, weil ich ihm nicht beigebrachte habe, wie ich diese binde!
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Donald
22.01.2021 16:46registriert Januar 2014
Tiktok... gehört nicht auf das Handy von Kindern (u18). Die Inhalte sind eindeutig schädlich.
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