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Merz bietet Wechsel in Regierung an – Merkel lässt ihn abblitzen

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Friedrich Merz (rechts) hat den Kampf um den CDU-Parteivorsitz gegen Armin Laschet verloren.Bild: keystone

Friedrich Merz bietet Wechsel in Regierung an – Merkel lässt ihn abblitzen

16.01.2021, 15:4416.01.2021, 15:56
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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an ihrer jetzigen Kabinettsmannschaft festhalten. «Die Bundeskanzlerin plant keine Regierungsumbildung», sagte ein Regierungssprecher am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Damit reagierte Merkel auf einen Vorstoss von Friedrich Merz. Der hatte nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden auf Twitter geschrieben, er habe dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen. Aktuell ist Peter Altmaier (CDU) Wirtschaftsminister.

Merz hatte nach seiner Niederlage im Kampf um den Parteivorsitz nicht für das Präsidium der CDU kandidiert. Die CDU könne nicht nur von Männern aus NRW geführt werden, hiess es auf seinem Twitter-Account. Ins Präsidium wären bei seiner Bewerbung noch weniger Frauen gewählt worden. Er habe sich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten. Weiter hiess es dann, er habe aber dem neuen Parteivorsitzenden Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen.

Merz war Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz am Vormittag in einer Stichwahl knapp unterlegen. Auf Laschet entfielen bei dem digitalen Parteitag 521 der abgegebenen 991 Delegiertenstimmen, auf Merz 466.

Für Merz als neuen Parteichef hatte sich etwa der CDU-Wirtschaftsflügel stark gemacht. Merz war früher Unionsfraktionschef. 2002 verdrängte ihn die spätere Kanzlerin Angela Merkel vom Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, das er zwei Jahre vorher von Wolfgang Schäuble übernommen hatte.

Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde.

(oli/sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Poopuliest
16.01.2021 17:19registriert August 2020
Da rüttelt einer seit Jahrzehnten an der Türe zum Bundeskanzleramt, und keiner lässt ihn rein.
Mit welcher Ignoranz muss man gesegnet sein, dass man nach all der Zeit nicht merkt dass ihn da keiner will.
Dass er jetzt kurz vor Ende der Amtszeit von Mutti auch noch den amtierenden Wirtschaftsminister aus dem Amt drängen will, zeugt ja auch nur von seinem "Charakter".
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Hitsch
16.01.2021 16:29registriert April 2020
Hat jemand Merz schon informiert, dass er NICHT gewählt wurde ??
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The oder ich
16.01.2021 17:12registriert Januar 2014
Wie viele Male muss Friedrich Merz noch scheitern, bis er einsieht, dass ihn die CDU nicht will.


Ich tippe mal auf unendlich
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